Ob ich die Herausforderung 800 Erstbewertungen zu verfassen bewältigen werde? Gute Chancen habe ich auf Golocal nach wie vor, wenn ich mir nicht gerade das KaDeWe in Berlin oder das Hofbräuhaus in München herauspicke.
So recht will es halt nicht werden ....
Da fällt mir wieder der Besuch von Bianca´s Landcafé ein.
Vor einigen Jahren nannte sich Bianca´s Landcafé noch Heidi´s Landcafé, aber Heidi war gar nicht amüsiert und zog ein böses Gesicht, als meine Tochter beim Servieren ein... weiterlesen
wohlgemeintes Ständchen brachte - "Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge ..." Wahrscheinlich fühlte sich die Inhaberin schon als Kind geneckt. Ja, man kann seinen Eltern gar nicht genug danken, wenn sie sich einen neckfreien Namen ausgedacht haben ...
Bald schloss das Café. Ob Heide auf die Alm zum Öhi ; Peter und den Ziegen ausgewandert ist ? Ich weiß es nicht.
Nach einiger Zeit Leerstand kehrte dann wieder Leben in die Räumlichkeiten ein und nun ist es Bianca (mit neckfreiem Vornamen), die hier ein Café betreibt, die in der Gegend recht rar geworden sind.
Vor ein paar Wochen standen wir schon mal vergeblich vor der Tür. Da waren Betriebsferien.
Als wir nach einer ausgiebigen Wanderung hier eintreten kommen wir mit Kaffeedurst und suchen gleich an der Theke aus einem kleinen Angebot augenscheinlich hausgebackener Kuchen und Torten aus und bestellen auch unseren Kaffee dazu. Nach einiger Wartezeit werden Kaffee und Kuchen an den Tisch gebracht.
Das Prozedere scheint hier üblich zu sein, man vermisst die Anwesenheit der Bedienung auch an den Tischen weiterer , nach uns eintrudelnder Gäste.
Aus der ausliegenden Speise- und Getränkekarte entnehmen wir, dass es auch ein paar kleine herzhafte Snacks gibt, die jedoch der Erwähnung nicht Wert sind.
Das Mobiliar, wie die Kuchentheke und die Korbstühle kamen mir bekannt vor. Was ich aber vermisse, sind das bequeme Sofa und die alten Bauernmöbel, die ich in einem Landcafé erwarten würde. Ich vermisse die einst liebevolle Dekoration des kleinen Cafés.
Statt dessen ist die fehlende Möblierung mit rot gepolsterten Stühlen, wie ich sie aus Tagungsräumen von Hotels kenne und einfachen Tischen ergänzt.
Der Boden ist gefliest, was ihn pflegeleicht macht.
Es wirkt zusammen mit dem Puppenwagen irgendwie zusammen gewürfelt.
Die Tischdekoration "beisst" nicht.
Auf einem kleinen Balkon finden sich weitere Sitzgelegenheiten zum Parkplatz hin, die jedoch von einer Durchgangsstraße beschallt werden und deshalb trotz einem herrlichen Altweibersommer von den Gästen gemieden werden.
Der Schokoladenkuchen mit Apfel, Birne und Mandeln (worauf immerhin für den Fall einer Allergie freundlicher Weise hingewiesen wurde), schmeckt sehr gut.
Die Hannchen - Jensen - Torte mit Stachelbeeren, Sahne und Baiser on top schmeckt ebenfalls erweckt aber den Eindruck, als habe sie schon mal in der Gefriertruhe geschlummert, denn die Stachelbeeren sind unangenehm kalt an den Zähnen, kälter als die sie umgebende Sahne.
So richtig wohl fühlen wir uns hier nicht. Liegt es an der Lautstärke der Unterhaltung der meist älteren Gäste, die in dem gefliesten Raum widerhallt oder an der etwas düsteren Atmosphäre, da ein Großteil der Beleuchtung, die den Raum wahrscheinlich in ein freundliches Licht tauchen würde, ausgeschaltet ist?
Auch zum Zahlen ist wieder der Weg zur Kuchentheke erforderlich. Immerhin die Preise sind einigermaßen moderat, so dass wir für zwei Stück Torte, einen Pott Kaffee und einen Cappuccino ca. 12 € zahlen ohne Trinkgeld für den so gut wie nicht vorhandenen Service.
Ich hätte gerne noch die angepriesene Eiscreme als Kugel in der Waffel verkostet, aber es ist schon auf Winter umgestellt und die Edelstahltröge sind leider leer.
Die abschließend aufgesuchte Porzellanabteilung ist sauber und ordentlich.
Ich schwanke zwischen 2 und 3 Sternchen, tendiere aber eher zu zwei, da ich mir unter einem gemütlichen Café etwas anderes vorstelle.[verkleinern]