Die Gemeinde Niederfischbach -mein Wohnort- liegt gerade so eben in Rheinland-Pfalz. Von meiner Haustür aus sehe ich in wenigen Metern Entfernung das Schild "Auf Wiedersehen in Rheinland Pfalz"....da beginnt nämlich NRW.
Darum fühlen wir uns so ein bißchen wie im Niemandsland.....noch nicht ganz richtige Rheinländer, aber auch keine Westfalen mehr.
Trotzdem ist Niederfischbach ein schöner Ort zum leben, inmitten sehr schöner Natur und relativ weniger Industrie, ein ländliches Gebiet... weiterlesen eben.
Niederfischbach hat knapp 5000 Einwohner, durch den Ort (und direkt an meiner Haustür vorbei) führt der bekannte und im Sommer stark frequentierte Asdorftal-Radweg, ein gut 12 km langer Radweg von der Gemeinde Kirchen bis an die Landesgrenze zu NRW.
Gestern war ich seit langer Zeit nochmal auf der Gemeindeverwaltung im Bürgerbüro. Dieses liegt leider sehr weit außerhalb und nicht wie man meinen sollte, zentral in der Ortsmitte.
Da ich sowieso nachmittags noch eine ausgiebige Runde mit meinen Hund laufen mußte, hab ich ihn mitgenommen und wir sind zu Fuß hin.
Es war warm, und als wir ankamen, war mein Vierbeiner ein bißchen am Hecheln, so das er im Bürgerbüro von dem sehr freundlichen Herrn Bollwerk gleich eine Schale Wasser angeboten bekam. Das fand ich schonmal sehr nett. Allerdings hat mein Vierbeiner aus mir unbekannten Gründen das gutgemeinte Angebot abgelehnt.
Nun gut, ich war also da, um ein polizeiliches Führungszeugnis zu beantragen, denn ich wechsele zum 01. Juni meine Arbeitsstelle und mein künftiger Arbeitgeber hat dieses Zeugnis verlangt.
Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, wollte ich brav meine 13 Euro Gebühren zahlen, hatte leider aber nur einen 20 Euro-Schein mit und ein bißchen Kleingeld.
Der nette Herr Bollwerk machte ein betrübtes Gesicht und meinte, er hätte leider keine Kasse zum wechseln. Aber ich könnte den Antrag ja dalassen und später oder am nächsten Tag das abgezählte Kleingeld in einem Umschlag vorbeibringen.Soviel Vertrauen wäre schließlich da :-)
Dann betrat ein weiterer (vermeintlich) Angestellter den Raum und ich fragte, ob denn vielleicht der Kollege etwas Wechselgeld dabei hätte, dann müßte ich nicht mehr wiederkommen....? Wie ich später erfuhr, handelte es sich hierbei um den Bürgermeister, den ich aber noch nicht kannte, wir wohnen ja erst 6 Monate hier.
Der Bürgermeister kramte dann auch eine ganze Zeitlang in diversen (Hosen-)Taschen und Beuteln, bis ich dann endlich meine Gebühren zahlen konnte und mein Wechselgeld bekam.
Im Vergleich zu anderen Bürgerbüros in anderen früheren Wohnorten fand ich das alles sehr sehr freundlich und alles andere als bürokratisch. Aber so ist das eben bei uns auf dem Land:-)
Guter Dinge machten wir uns wieder auf den Heimweg.[verkleinern]