Das Denkmal für die Kriegsgräberstätte von 1813 in Wölmsdorf (55 km südlich von Berlin und 8 km südwestlich von Jüterbog) erinnert an die Schlacht bei Dennewitz vom 6.9.1813 und befindet sich am Nordrand des Dorfes an der Straße Niedergörsdorf – Malterhausen. Wie bei allen Denkmalen auf dem Dennewitzer Schlachtfeld ist die genaue Lage schlecht beschrieben und so bin ich im ersten Anlauf dran vorbei gerauscht.
Am 6.9.1813 kam es südwestlich von Jüterbog während der Befreiungskriege gegen... weiterlesen Napoleon zur Schlacht bei Dennewitz von französischen und mit ihnen verbündeten Truppen unter Marschall Ney gegen preußische Truppen unter den Generälen v. Bülow und v. Tauentzien, unterstützt von russischen und schwedischen Einheiten. Nach stundenlangen verlustreichen Kämpfen wurden die Franzosen geschlagen und Napoleons Plan zur Rückeroberung Berlins war gescheitert.
(genauere Beschreibung der Schlacht siehe http://www.golocal.de/niedergoersdorf/freizeitanlagen/denkmal-fuer-die-schlacht-bei-dennewitz-YURH5/)
Zurück blieben auf dem Schlachtfeld tausende Tote, gefallen oder an ihren Verwundungen gestorben. Zwar wurden auch damals schon die Toten als Helden glorifiziert, der Umgang mit den Toten kann man durchaus pietätlos nennen: Die geschlagene Armee floh, alles – auch ihre Toten – zurücklassend, die siegreiche Armee setzte dem Feind nach, meist genauso alles zurücklassend. Gefallende hohe Offiziere und Generale wurden vielleicht noch vom Schlachtfeld geborgen, die Masse der Soldaten blieb meist tage-, oft wochen- manchmal monatelang auf dem Schlachtfeld liegen. Mit den ausgeplünderten, gefledderten und langsam verwesenden Leichen müssen die Schlachtfelder noch lange Zeit einen entsetzlichen Anblick geboten haben.
Die Bewohner der angrenzenden Dörfer und Städte bestatteten die Toten nach und nach meist in Massengräbern auf Feldern und Wiesen, über die dann im Laufe der Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Gras wuchs. Da die Massengräber damals selten dokumentiert wurden, weiß man heute nur noch selten genaueres über die Lage der Massengräber und die Anzahl der in ihnen bestatteten Toten aus den Kriegen der damaligen Zeit.
Für das Schlachtfeld von Dennewitz sind 2 Massengräber belegt: eines auf dem Dennewitzer Mühlenberg und das Massengrab bei Wölmsdorf. Die Lage des Wölmsdorfer Massengrabs ist beschrieben mit „in der Nähe“ des 1899 aufgestellten Gedenksteins, der die vergoldete Inschrift:
„Was dies Denkmal meldet dir,
Wand‘rer, wollst daheim es melden,
Auch auf Wölmsdorfs Feldern hier
Starben siegreich deutsche Helden.“
trägt. Gut möglich, daß das Massengrab (mit einer nicht bekannten Zahl Toten) heute von Straße und Häusern überbaut ist oder sich unter einem der Felder in der Nähe befindet. Der kleine Garten und die Bäume um das Denkmal spendete damals der Herzog v. Anhalt. Geblieben sind davon die Bäume und zwei steinerne Pfeiler mit einem kleinen Tor. Neben dem Denkmal ist eine Informationstafel zur Schlacht bei Dennewitz aufgestellt, deren Karte allerdings bestenfalls Skizzencharakter hat.
Fazit: Nichts für Massentourismus, aber für interessierte Schlachtfeld- und Geschichtstouristen sehenswert.[verkleinern]