Wenn Mann/Frau den ganzen Tag während einer Hausmesse in einer Lagerhalle sitzt und die Wünsche der Fachhändler versucht zu befriedigen, bekommt er/sie gegen Abend Lust, in geselliger Runde lecker Essen zu gehen und über andere Dinge, als den Beruf zu reden. In Gesellschaft macht das Ausprobieren von Restaurants die man nicht alltäglich besucht, besonders viel Spaß.
Nachdem wir am Sonntag und Dienstag beim Top-Italiener in Nordhorn waren und am Montag den tollen Portugiesen in Nordhorn... weiterlesen
wieder besucht hatten (beide Restaurants gehören zu unseren absoluten Highlights jedes Jahr), wollten wir am Mittwoch den Tip einer Bekannten befolgen und das neue türkische Restaurant in Nordhorn testen.
Die Adresse war im Internet schnell gefunden. Vom Hotel aus konnten wir allerdings kein Taxi bekommen, weshalb wir uns kurzerhand entschlossen, die paar Kilometer zu Fuß zu laufen.
Nach einer Viertelstunde Fußmarsch quer durch die Fußgängerzone von Nordhorn erreichten wir gegen 18.40 Uhr das Restaurant. Die anderen Kollegen trudelten aus den unterschiedlichsten Richtungen ebenfalls zu dieser Zeit ein.
Da ich den Platz auf meinen Namen telefonisch reserviert hatte, ging ich auch als erster in das Restaurant.
Gleich zu Anfang muß ich sagen, das Restaurant sieht von außen nicht wie ein türkisches Restaurant aus. Es macht eher den Eindruck eines Schnellimbiß.
Im Restaurant ist eine offene Küche, in der ein Teil der von den Gästen bestellten Speisen zubereitet werden. In der hinteren Küche habe ich auch Menschen werkeln hören, deshalb gehe ich davon aus, das der vordere Teil nur für den Show-Act genutzt wird.
Wir hatten einen langen Tisch für zehn Personen. Mit der telefonischen Reservierung hat es super geklappt, auch die Zusatzreservierung – ich mußte kurz vorher nochmal einige Plätze nachreservieren – hat super geklappt.
Das Restaurant hat am Eingang eine Treppenstufe, weshalb ich es als bedingt behindertengerecht eingestuft habe. Innen ist es allerdings geräumig genug, das man an auch im Rollstuhl am Tisch sitzen könnte.
Zum Ambiente: Das Innere hat wenig türkisches zu bieten. Die Dekoration ist eher nüchtern gehalten. Auch auf den Tischen. Als Hintergrundmusik lief Klaviermusik von einer CD. Die türkischen Bistros und Restaurant die ich normalerweise besuche, haben türkische Musik per CD oder sogar Fernseher laufen. Ich persönlich finde es auch nicht schlecht, sich beim Essen einmal von türkischer Musik berieseln zu lassen. Es gibt da echt tolle Sängerinnen und Sänger.
Zum Essen: Wir haben mit zehn Leuten à la carte gegessen, was der Küche an Schnelligkeit nichts ausmachte. Außer uns, waren noch gut vier Tische belegt.
Für das ganze Restaurant war nur ein Kellner zuständig – der sehr gut deutsch sprach – der sehr flink war in Bestellungen aufnehmen, Vorspeise, Hauptgerichte und Getränke servieren.
Als Vorspeise auf Kosten des Hauses erhielten wir ein dünnes Fladenbrot, gebacken wie ein richtiges Brot in Deutschland, nur innen hohl und der Teig außen ganz dünn. Serviert wurde es auf einem Holzbrett, ca. 60-70 cm lang. Zwei dieser Brote bekamen wir zehn Leute davon. Dazu wurden uns drei Salatschalen gereicht, mit frischem Salat – ebenfalls in langen, schmalen Schalen dekoriert, die auch ca. 60-70 cm lang waren – mit einem Joghurt Dip und einem roten leicht pikanten Dip dazu.
Die Vorspeise hat schon einige von uns leicht gesättigt, so daß sie Angst hatten, ihr Hauptgericht nicht mehr zu schaffen. Von der Vorspeise wurde auch vor der aufgegebenen Bestellung, vom Kellner nichts erwähnt.
Ich hatte zusätzlich noch eine pürierte Linsensuppe. Sie schmeckte sehr gut, hatte aber den Nachteil, das sie nur lauwarm war.
Die Portionen der Hauptgerichte waren sehr, sehr groß. Die Damen in unserer Runde mußten schon mächtig drücken, um diese riesen Portionen zu bewältigen. Wir waren uns alle einig, das Essen war eine Wucht. Das Fleisch war bei jedem von uns zart und zerging auf der Zunge.
Bei einigen von uns war leider das Essen so lauwarm wie meine Linsensuppe vorweg. Ich gehe einmal davon aus, es lag einfach an der Tatsache, das der Kellner alleine bedienen mußte, um es deshalb zu lange dauerte, bis das Essen am Tisch war.
Warum ziehe ich einen Punkt ab: Die Treppenstufe am Eingang, die fehlende türkische Musik,das lauwarme Essen und die nüchterne Deko.
Wir waren uns aber alle einig, das wir im August wieder hierher kommen, wenn wir in Norhorn sind.[verkleinern]