Mit meinem 750. Beitrag möchte ich erneut etwas präsentieren, worüber noch keiner geschrieben hatte und mehr als ein Jahr später nach unserem Besuch dort den (vorerst) letzten aus dem fränkischen Nürnberg veröffentlichen und somit unsere Erlebnisse zu „Papier“ bringen, die ich (zu) lange auf die „lange Bank“ herausgeschoben habe… Vor allem, wegen der Benotung, doch alles zu seiner Zeit!
Wo fängt man an bei einem Bauwerk, das auf eine Geschichte von mehr als 800 Jahren „zurückblicken“ kann,... weiterlesen doch deren Vorläufer schon etliche Jahrhunderte vorher (Versammlungsort / Kapelle…) zurückreichen. Viele Generationen lebten und arbeiteten an und um diese Kirche, doch unser Besuch stand nicht wirklich unter den besten Vorzeichen. Das lag zum einen daran, dass an mehreren Tagen, die wir gerne rein gegangen wären, Veranstaltungen dort abgehalten wurden und wir nicht stören wollten.
Ein weiterer Hindernisgrund war (ob es noch ist, kann ich nicht sagen), dass zu viele Ecken der Kirche wegen der Restaurierungsarbeiten verhängt gewesen sind. An einem Abend aber haben wir es tatsächlich auch geschafft, doch… es war schon zu dunkel um zu fotografieren… Theoretisch ginge es schon, doch auch hier sind Aufnahmen ohne Blitzlicht erlaubt… Bei einer solchen Konstellationen gar nicht so einfach, über etwas zu schreiben, was man kaum kennt! Doch aus meiner Sicht ist schon das äußere einen Rundgang wert (auch wenn es z.T. Baustellen den Weg versperrt haben)!
Es sind Zeugnisse des Glaubens, die Epitaphien, die man nicht nur im Inneren sehen kann, wobei etliche schon erheblich verwittert sind, erkannt man auch an versteckten Ecken auch Engel und Heilige, Szenen aus der Bibel. Die Auftraggeber sind stolz auf die Arbeit, die hier zu sehen ist. Auch wenn die Sebalduskirche seit 1525 evangelisch ist, steht der Schrein des besagten Heiligen bis heute für alle sichtbar in ihrem Chorraum. Es ist ein wichtiges Meisterwerk der gotischen Handwerkskunst aus dem 14. Jahrhundert. Die Goldschmiedearbeit soll man sich nicht entgehen lassen.
Schon auf der Kirchenpforte hängt ein Schild, das die wichtigsten Künstler der Stadt benannt: Kraft, Vischer und Stoß. Ein wichtiger Name aber fehlt: der geniale Baumeister selbst, den der Kaiser persönlich entsandt hatte - Peter Parler! Die Nennung ist wichtig, denn er begann zeitgleich die Arbeiten in Prag! Mit viel Liebe fürs Detail schuf er Räume, die auch die heutigen Menschen zu beeindrucken wissen mit ihren Dimensionen und ihren Streben nach oben.
Einige Werke, die eigentlich für diesen Sakralabau konzipiert und ausgeführt wurden, findet man aber an Orten, die weit jenseits der europäischen Grenzen in Sammlungen und Museen wider, die von ihrer Qualität und Bedeutung überzeugt sind. Ob das die Richtige Entscheidung gewesen ist, lasse ich offen.
Auch, wenn das Aussehen den jeweiligen Zeitgeschmack angepasst wurde, so gibt es eine Vielzahl an kunsthistorisch wertvollen Hinterlassenschaften jeder Epoche. Da wären die (zum Teil) erhaltenen Bleiglasfenster aus den 13.-15. Jahrhundert, Barocke Gemälde mit kleinen Putten aber auch moderne Akzente. Eine Kirche ist auch den Veränderungen unterworfen, denn durch die Kriege ist auch einiges verloren gegangen. Eine spannende Reise kann der erleben, der sich bewusst für eine Sache entscheidet…[verkleinern]