Albrecht Dürer ist in seiner Geburtsstadt Nürnberg omnipräsent: als Namensgeber für eine Straße, ein Museum (das ich bereits beschrieben habe), sogar ein Brunnen wurde ihm gewidmet, doch den kenne ich persönlich nicht. Dieser Platz, wie könnte es anders sein, auch in diesem Fall wurde er, nicht zuletzt, in diesem Denkmal geehrt, an dem wir zum Teil mehrmals täglich vorbeigelaufen sind!
Fast heroisch steht er da: mit seinem pelzverbrämten Gewand, mit einem Blick, er selbst zu seinen... weiterlesen
Lebzeiten, nie in dieser Art und Weise gemalt hätte: herausfordernd, direkt, ja schon kühn. Seine langen Locken fallen bis auf die Schultern runter. Die Pose erinnert mehr, an die eines Fürsten und nicht eines reichen Patriziers, der in erster Linie sich als Handwerksmeister angesehen hatte. Da stellt sich direkt die Frage, ob dem Dargestellten, wenn er erneut hier zu gegen wäre, solche Darstellung gefallen würde?! Eher nicht, denn es war schon ein Traditionsbruch sich selbst darzustellen in der Renaissancefront, erst Recht, als eine solche Erscheinung!
Doch im 19. Jahrhundert, sah man das anders, der Anlass war der 300. Geburtstag des dargestellten am 07.04.1828, als die Forderung nach einem entsprechendem Denkmal laut wurde. Doch zwischen der Idee und der Fertigstellung ist reichlich Zeit vergangen. An jenem Tag wurde feierlich ein Grundstein gelegt, dem Zahlreiche Künstler und Gelehrte aus ganz Deutschland anwesend waren bei dieser „Dürerfeier“.
Der eigentliche „Anstoßgeber“ war der Kronprinz Ludwig von Bayern (später König Ludwig I. von B.) Nur die besten Künstler und Handwerker wurden mit der Ausfertigung beauftragt. Zu ihnen gehören: für den Entwurf und Modell von Christian Daniel Rauch, der bereits 1828 bei der Grundsteinlegung existiert hatte.
Eigentlich wollte seine Hoheitlich dieses Broncemonument in München gießen lassen, doch dank eines Einwands des damaligen stellvertretenden Bürgermeisters - Johannes Scharrer, wurde es an den Ortsansässigen Kunstgießer Jakob Daniel Burgschmiet vergeben.
Erst 1840 wurde es vollendet und am 21.05. des Jahres feierlich enthüllt. Vor dem Zeitpunkt hieß dieser Ort noch Milchmarkt, seitdem, den Eherensohn der Stadt – Albrecht-Dürer-Platz. Das neue Dürerdenkmal löste seinen Grab auf dem Johennesfriedhof ab, welches bis dato als Ort für Gedenkveranstaltungen genutzt wurde.
Es ist ein interessantes Monument, das man sich Sebalder Viertel anschauen sollte, auch wenn es ein typisches Werk ihrer Zeit ist, hat es ihre Ausstrahlungskraft bis heute nicht verloren, deshalb die höchste Benotung dafür!
Nachtrag November 18
Manchmal ist ein weiterer Besuch von Verteil, wenn man ein imposantes Werk wie dieses sich genau betrachten möchte. Franken war und ist sehr stolz auf seinen großen Sohn! Es ist schon erstaunlich, dass es die erste überhaupt gewesen ist, die keinen Regenten oder Adeligen darstellte, sondern einen Künstler! Das ganze auf einem Platz für alle sichtbar! In der frühen Morgenstunde, als ich loszog um ein paar Impressionen vom Stadtteil einzufangen, galten meine ersten Schritte dem Albrecht Dürer
Denkmal!
So fiel mir erst jetzt auf, dass in der Hand ein (Lorbeer?)Zweig sich befindet. Ob es eine nachträgliche Huldigung an diesen Sohn der Stadt sein soll, kann ich nicht mit Sicherheit sagen! Mir gefällt es weiterhin sehr gut, sodass es sich an der Gesamtbenotung nichts ändert![verkleinern]