Heute möchte ich den dritten und letzten Teil innerhalb des Museums der Industriekultur vorstellen: das Schulmuseum Nürnberg. Aus meiner Sicht ist es ein altes und neues „Projekt“, das seit 1998 an dieser Stelle im Osten der Stadt ihr Quartier gefunden hatte. Laut den Angaben, die ich im Netz gefunden habe, handelt es sich zum einem um eine Stiftung, die durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als auch weiterer privater und Staatlicher Stellen unterstützt wird. Was dabei... weiterlesen
einem auffällt, wenn man sich die Geschichte dahinter ansieht, dass es häufig Lehrer waren, auf die es zurück ging. Das erste unter ihnen gab es bereits 1906 in einem Schulhaus, auf das nicht näher eingegangen wird. Dort konnte man vor allem eine „Schul- und Lehrmittelsammlung“ vorfinden. Das kann man auch auf das heutige Museum übertragen.
Wie man es sich denken kann, dadurch, dass das erste Gebäude während des 2. WK zerstört wurde, musste die Sammlung als solche geschlossen werden. Der nächste Versuch erfolgte am Paniersplatz. Es heißt zwar das es „kurze“ Unterbrechungen gegeben hatte. Jedenfalls der erste Verweis auf die gerade genannte Adresse erfolgte erst im Jahr 1985 als eine Neugründung durch die Stadt und die Anfangs erwähnte Uni. Innerhalb des Museums der Industriekultur wird es nicht, wie man es sich denken kann, werden sowohl das historische Klassenzimmer und die zuvor erwähnten Lehrmittel der Vergangenheit zusammen ausgestellt. Das ist ein wenig der Nachteil an dem „Konzept“! Was ich wirklich schade fand, dass die Objekte, die sich kritisch (zeitgenössisch) ab dem 19. Jahrhundert mit der „Zucht und Ordnung“, bei der die ersten (rechtlich) bis in die 1980-er Jahre erlaubt war, auseinandersetzten, wurden leider ins Treppenhaus „verbannt“. Dieser Teil des Museums ist ausschließlich nur durch dieses erreichbar, sodass dieser Bereich nicht nur Rollifahrern, sondern auch weniger mobilen Menschen verwehrt bleibt!
Wenn man sich die Voraussetzungen für die Schulpflicht anschaut, muss immer mitberücksichtigt werden, welche Gegend das überhaupt betrifft. Bevor das einheitlich geregelt werden konnte, oblag die Bildung über Jahrhunderte hinweg entweder der „Eigenverantwortung“ der Erziehungsberechtigten (Familie im weitesten Sinn) oder im „Auftrag“ der religiösen Gemeinschaften. Bis „durchgehend“ und bindend und ohne die bis dato geltenden geschlechterunterschiede zu machen, war es erst in der Weimarer Verfassung verankert! Wie ich mehrmals hier verwies, gab es vereinzelt auch fortschliche HerrscherInnen, die lange Zeit davor es zu ihrer „Plicht“ erkoren, dass was gegen den Analphabetismus in der Bevölkerung getan werden muss! Auf der anderen Seite darf man nicht unterschätzen, dass es sich weitgehend um Eigennutz gehandelt hatte, weil sie sich einen „Vorteil“ davon versprochen haben! Die Bildung an sich ein sehr komplexes Thema, das hier im Museum auf verschiedenen Tafeln nachlesbar ist.
In den mehr als 100 Jahren, seitdem es die Schulpflicht gibt, gab es zahlreiche Versuche den aktuellen „Gegebenheiten“ anzupassen. Auch auf diesen Punkt wird deutlich gemacht, dass es nicht immer einen positiven Effekt nach sich gezogen hatte, wenn die jeweilige „Maßnahme“ sich anders „entwickelt“ hatte, als es erhofft war. Darunter ist der Wandel bezüglich der Erziehung von Mädchen ein Beispiel, dass sich nicht nur auf die spätere Rolle als Frau und Mutter beschränkt hatte! Neben den Handarbeiten und Fertigkeiten, die im Haushalt benötigt wurde, wurde auf „höhere Bildung“ in den sog. „Höheren Töchterschulen“ weitgehend verzichtet. Das Bild hat sich mehrmals gewandelt. Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass während der Nazizeit das erneut als „Erstrebenswert“ angesehen wurde! In Nürnberg ist es zudem ein Teil der eigenen Geschichte, die durch Ausstellungsobjekte deutlich gemacht wird.
Wenn wir über Schule sprächen, ist man bei der geänderten Sicht darauf ab den 1960-er Jahren, die gleichwohl punktuell eine Rolle spielt. Insbesondere bei den, die sich seitdem entwickelt haben. Das spiegelt sich in den unterschiedlichen Lehrmaterialien wider, die man in den Vitrinen bewundern kann. Daneben aber auch die Schreibmittel – von Feder und Tintenfass, bis zu den, die heute gebräuchlich sind. Wie auch Nürnberg als Wirtschaftsstandort eine Rolle auf die Berufswahl sich ausgewirkt hatte, kann man das bei dem Wechsel zum „Dualem Ausbildungssystem“ nachvollzogen werden. Der Unterschied fällt umso stärker auf, wenn man im Ausland ausgebildet wurde, bzw. wie wir dort geboren ist und dass sich bis heute anders verhält! Gleichwohl wie in den anderen Abteilungen des Museums der Industriekultur gibt es weitere Verweise zwischen diesen, die aufeinander Bezug nehmen. In der ersten Etage, wo die Ausstellung beginnt, gehört es zum Themenbereich Familie, wo es aus meiner Sicht nur marginal dazu gehört. Ich würde es eher beim Wandel anordnen aber das ist eine individuelle Überlegung, die ich kundtun möchte, die sich dennoch nicht negativ auf die Gesamtwertung auswirkt.
Eine Besonderheit, die ich mir gerne aus der Nähe angesehen hätte (und nicht nur als „Zaungast“ – bzw. vor dem Fenster davor aus) ist die regelmäßig stattfindende Unterrichtsstunde, wie es sie um 1900 (zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. von Preußen) gegeben hatte! Das Inventar mit den Holzbänken und den historischen Unterrichtsmaterialien machen ein „eintauchen“ in die besagte Zeit möglich. Zugleich zu einem ungewöhnlichen Erlebnis, das ich nicht unerwähnt lassen möchte! Die gesamte Dauerausstellung wurde zusätzlich 2008 neu konzipiert, was davon zeugt, dass die beiden hauptverantwortlichen Seiten nach neuen Präsentationen suchen, die eine entsprechende „Belebung“ des ganzen nach sich ziehen. Nach einem einzigen Besuch dort ist es aber für mich nicht nachvollziehbar, was sich insgesamt geändert hatte. Meinem Partner war es hingegen zu „textlastig“ gewesen. Das möchte ich unkommentiert, weil das auch anders gesehen werden kann.
Um das Industriemuseum besuchen zu können, ist es im Vergleich zu den anderen städtischen Museen keine spontane Idee! Es liegt etwas von der Altstadt entfernt mit denen, die allgemein bekannt sind! Die Anbindung ist einfach perfekt: direkt davor befindet sich die Tramhaltestelle (Linie 8) „Tafelhalle“. Wenn man mit dem Auto kommen sollte, stehen (lt. eigenen Angaben) 35 Parkplätze zur Verfügung. Wie ich mitbekommen habe, können sie (je nach andrang) schnell weg sein!
Die hier fälligen 6 € sind bei der Fülle, die das ganze Haus zu bieten hat, sind nicht der Rede wert, wenn man es sich dazu entschließen sollte, die Ausstellungen anzuschauen! Bei einem solchen Favoriten ist eine Empfehlung mehr als gewiss![verkleinern]