Heute, da es mein 530. Bericht ist, möchte ich diesmal über eine besondere Sehenswürdigkeit der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg berichten, dem Heilig-Geist-Spital. Mancher wird sich wundern, warum an dieser Stelle, es ist ganz einfach: da es als eine eigene „Freizeitanlage“ abgelehnt worden ist, veröffentliche ich es unter diesem Restaurant hier, wie ich es im Kommentarstrang von marionh erwähnt habe, denn seine Geschichte ist wirklich sehr spannend!
Schon von weitem, wenn man auf der... weiterlesen
„Museumsbrücke“ steht, ist es eine imposante Erscheinung mit seinen Räumen, die über der Pegnitz zu schweben scheinen und den kleinen Sprossenfenstern, sowie der markanten Silouhette mit ihren Türmen, macht dies zu einem begehren Fotomoiv!
Es zählt zu den wenigen Bauten, die den 2. Weltkrieg überdauert haben. Es zeugt von meisterlicher Könnerschaft, doch zwischen der Idee und ihrer Verwirklichung war es ein langer Weg gewesen, es musste ein „Fachmann“ gefunden werden, der die Vorgaben des Stadtrates erfüllen, vor allem bei den Bereichen übr dem Wasser. Sicher und stabild sollte auch noch sein! Viele Baumeister sind an dieser Arbeit gescheitert, vor allem bei dem Teil, der als Brücke dienen sollte. Doch da greife ich zu weit vor.
Das Heilig-Geist-Spital wurde 1332 bis 1339 als Stiftung des reichen Patriziers Konrad Groß (Reichsschultheiß) für Alte und Bedürftige errichtet und gilt als die umfangreichste Stiftung einer Einzelperson im Reich vor 1500.
Im Hanselhof befindet sich die älteste große Gussplastik Nürnbergs (um 1380, Original im Germanischen Nationalmuseum). Der Kreuzigungshof birgt die Hauptteile von Adam Krafts Kalvarienberg (um 1506/08) und die Tischgräber der Stifter Konrad Groß (gestorben 1356) und Herdegen Valzner (gestorben 1423). Heute dient es in weiten Teilen als städtisches Seniorenheim.
Neben der bereits erwähnten Funktion als größte reichsstädtische Fürsorgeeinrichtung, war es auch in der Zeit zwischen 1424 und 1796 der Aufbewahrungsort der Reichskleinodien gewesen.
Der Spitalpfleger Herdegen Valzner stiftete die Allerheiligenkapelle, welche um 1420 an das Spital angebaut wurde. Es folgten weitere grundlegende An- und Umbaumaßnahmen.
Dieses Teil konnten wir leider nicht in Augenschein nehmen.
Bis heute wird das Erscheinungsbild des Heilig-Geist-Spitals von zwei weiteren, gegen Anfang des 16. Jahrhunderts errichteten, Bauten geprägt. Es handelt sich hierbei um einen Hofbau, der die Pegnitz überbrücken. Der Bauherr war Hans Beheim, den habe ich gemeint, der das fast Unmögliche – einen Anbau, Inklusive Brücke über die Pegnitz, die den Reiz dieses Fachwerkhauses ausmachen.
Die schweren Kriegszerstörungen hatten zur Folge, dass die Heilig-Geist-Kirche bis heute nicht wieder aufgebaut werden konnte. Die übrigen Bauten hingegen wurden wieder errichtet. Adam Kraft schuf die Kreuzigungsgruppe die sich an den nördlichen Arkadenpfeilern befindet.
Vor dem Restaurant liegt ein Innenhof, der sich zu sehen lohnt, denn es zeigt sich, als ob man sich in einem Klosterhof befände. Leider wegen des Dauerregens konnte ich nicht alle Teile fotografieren, denn, das was von außen nicht einsehbar ist, liegt der Zwischenbereich unter freiem Himmel, doch es besitzt seinen Reiz mit den hölzernen Einbauten, die einen gewissen Einblick ins Innere erlauben.
In der Gaststätte selbst waren wir nicht gewesen, da sie damals zu Mittagszeit verschlossen gewesen ist.
Da man aus dem o.g. Grund es nur von außen sehen kann, ziehen wir einen Stern ab, trotzdem war es ein kleines Umweg wert gewesen.[verkleinern]