In Nürnberg gibt es zahlreiche Museen, die man ansteuern kann und das db Eisenbahnmuseum stand schon früh als einer der Ziele, die wir während unseres Aufenthaltes ansteuern wollten. Doch hier geht es nicht um eine Bewertung von diesem selbst, sondern des angeschlossenen Restaurants TINTO tapas y vino im Mittelpunkt. Es ist schon eine ungewöhnliche Kombi, die ich ehrlich gesagt, gar nicht auf dem „Schirm“ hatte, als ich beschlossen habe, das Museum zu besuchen. Auch, wenn es laut der... weiterlesen
Bezeichnung ein spanisches Restaurant ein soll, habe ich die auf der Karte vorhandene Auswahl als „überschaubar“ und von den Preisen her, deutlich teurer, als wenige Monate zuvor in Kassel. So sollten (meine Favoriten) patatas bravas mehr als 5 € kosten, was ich nicht bereit war, auszugeben. Zum Glück gibt es eine täglich (bis auf den Montag, an dem es – wie beim Museum, als Ruhetag ausgewählt worden ist) eine wechselnde Mittagskarte gibt.
Nach mehreren Stunden, als sich ein gewisses Hungergefühl eingestellt hatte, haben wir es dann aufgesucht. Laut den Angaben, die auf einem Aufsteller zu lesen waren, sollte es Hähnchen mit unterschiedlichen Beilagen geben. Wie man es auf dem Foto sehen kann, kam es hinterher anders! Die Bedienung kam recht zügig und ich (ohne dass überhaupt die Karte vorgelegen hatte) orderte auch dieses Gericht für uns beide. Die Antwort fiel ziemlich knapp aus „Haben wir nicht“! WIE… Ähh, hab es erneut gesagt mit einem Hinweis auf den besagten Aufsteller. Da hörte ich (eine ziemlich genervte) es erneut zu hören (aber kaum verständlich), dass ICH mich mit dem Tag vertan hätte! Laut eigenen Angaben war es an dem Tag zuvor bestellbar! So etwas habe ich in keinem anderen Restaurant so erlebt. Was die Sachen noch „merkwürdiger“ macht, dass die „richtige“ Tafel DRINNEN stand und für den Tag vorgesehen war und die vor DER TÜR KEINE Bedeutung hätte! Bin ich eine HELLSEHERIN, um das zu verstehen????!!!! Chaos pur und aus der Sicht als Gast nicht nachvollziehbar! Das ist der Hauptgrund für die Abwertung, doch nicht der einzige!
Eigentlich dachten wir, dass es gleich recht zügig weiter gehen würde, doch da wir uns dementsprechend umentscheiden mussten, hat das ein Weilchen gedauert. Es bestand die Möglichkeit von der Mittagskarte etwas zu wählen (was ich aber ausgeschlossen habe wegen der drin verwendeten Zutaten). Da blieben nur noch wenige kleine Gerichte mit Nudeln oder beliebte „Klassiker“ für Kinder (Pommes, Fischstäbchen & Co). Wie man es auf den Foto sehen kann, gab es dann eine Portion Penne alla rabiata (untypischer weise mit Champignons) und kleinen Fleischstückchen (etwas mit Geflügel). Pro Portion hat es je 7,50 € gekostet. Aus meiner Sicht nicht wirklich das, was wir mit spanischer Küche in Verbindung bringen…
Hinzu habe ich vorweg eine (sehr leckere) Tomatensuppe (4,90 €) mit kleinen Stückchen davon drin. Schön sämig und ein wenig scharf. Das hätte ich mir ach bei dem Hauptgericht gewünscht. Man konnte zwar Peperonistückchen erkennen, doch scharf… nicht wirklich, eher sauer, als ob es solche eingelegten wären… Irgendwie schade.
Was ich euch nicht vorenthalten möchte, dass nachdem wir mit dem Essen (als auch zuvor beim Bestellen) die Zeit länger gewesen ist, als das Essen an sich selbst! Das ließ zu sich dort genauer umzuschauen: die Einrichtung ist eine Mischung aus frühem Industriedesign und hochwertigen Materialien. Sitzgelegenheiten gibt es sowohl drinnen, als auch bei gutem Wetter draußen auf der Treppe zum Museum. Innen ist das Restaurant durch eine Glastür von dem „Rest“ getrennt. Leider stellten sich die Sitzpolster als eine „Mogelpackung“, denn sie waren keinesfalls aus Leder, wie es die Optik vermuten ließ. Dafür wirkte die Kombi aus Parkett und Marmorfliesen sehr edel. Der Raum als solcher ist recht groß (auch in der Höhe) und es sehr gut besucht wurde, durch die damit verbundene Geräuschkulisse nahmen wir es als sehr unangenehm auf. Ein Gespräch zwischendurch war kaum möglich.
Es gab zwar an dem Haupteingang des Museums ein Hinweis, dass es eine behindertengerechten Eingang gibt, doch kann nicht sagen, wo sich dieser befindet. Jedenfalls, die Treppe davor ist aus meiner Sicht schon ein großes Problem. Das am Rande erwähnt. Wenn ich unseren Besuch bei TINTO tapas y vino vor dem geistigen Auge mit anderen Erfahrungen im gastronomischem Bereich vergleichen, scheint mir hier mehr Schein als sein vorhanden zu sein. Das ist nichts ausschließlich negativ gemeint! Wir wurden zwar satt, doch die Erwartungshaltung wurde nicht erfüllt, vor allem wenn es sich selbst auf der eigenen HP als „hochwertig“ (bei Zutaten / Verarbeitung etc.) darstellt. Wie immer ist es eine subjektive Wahrnehmung, die von anderen anders beurteilt werden kann. Bin selbst ein Familienmensch, doch bei allem Verständnis, eine solche Adresse, die sich auch an die Kleinsten richtet, ist kein Spielplatz an dem Fang-Spiele angehalten werden können! Vielleicht bin ich zu „altmodisch“ aber das sollte besser im Freien (eine öffentliche Möglichkeit ist wenige Hundert Meter (max. 500 bis zu dem im Celtipark)) ausgeübt werden. Selbst nach mehrmaligem ermahnen des Personals / Familie erfolgte es nur kurzfristig bis gar nicht… Lebhaft zu sein ist schön und gut aber in einem solchen Rahmen, ich weiß nicht.
Es ist ein Spagat, der bei den vorher erwähnten Details anfängt und beim Personal aufhört. Wenn dieses bei einer Frage nach einer anderen Empfehlung eine unverständliche Antwort oder gar eine unzusammenhängende, die nach einem weiteren Versuch nur noch für mehr Verwirrung sorgt, da verliert man jegliche Lust sich dort aufzuhalten. Wie man es aber sehen kann, hat es nach einer Weile dennoch geklappt! Aus den besagten Gründen habe ich mich mit der grenzen Bewertung sehr schwer getan. Wenn man nur eine Kleinigkeit zu sich nehmen möchte oder ein wenig zwischendurch eine Pause vom Gesehenen in den Museen gönnen möchte und dabei sitzen möchte aber einen die Lautstärke nicht „abschreckt“, warum nicht. Nach dem Abwägen der verschiedenen Eindrücke ist nicht mehr drin als ein OK. Eine Empfehlung kann ich nicht wirklich aussprächen, denn zu viel könnte besser laufen, als es theoretisch der Fall gewesen ist![verkleinern]