Der Bahnhof Sachsenhausen hat eine über 100jährige Geschichte.
1905 wurde im heutigen Ortsteil von Oranienburg (Bis 1974 war die Gemeinde Sachsenhausen selbstständig.) der Bahnhaltepunkt eingerichtet.
Er war Gegenleistung dafür, dass die dort ansässige Oberförsterei Gelände für den Bau der ersten Beobachtungs- und Versuchsbahnanlage Deutschlands zu Verfügung stellte.
1913 wurde dann der Bahnhof dazu gebaut.
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass er zentraler Punkt einer für Deutschland... weiterlesen
unrühmlichen Zeit war, er war der Entladebahnhof für das Konzentrationslager Sachsenhausen. Hier ende die Fahrt der Deportationszüge für viele tausende Häftlinge.
Ich habe dazu von einer ca. 100jährigen Zeitzeugin erzählt bekommen, was sie gesehen und erlebt hat.
"Die auf dem Transport verstorbenen Häftlinge wurde aus den Waggons geworfen und dann auf dem Bahnsteig gestapelt, wie Dreck oder Steine auf die Ladeflächen von bereit stehenden LKW geschmissen, und weg gebracht, natürlich zur Verbrennung in das KZ. Die anderen mussten zu Fuß den Weg in das Lager antreten. Viele Menschen sind auf den Fußmärschen gestorben oder wurden erschossen, weil sie vor Entkräftung nicht mehr laufen konnten. Andere wurden nur deshalb erschossen, weil sie den Zusammenbrechenden geholfen haben.
Das Meiste habe ich nur gesehen, als ich hinter der Gardine meiner Wohnung stand, ich hatte ja auch HÖLLISCHE ANGST."
Sie hat mir auch gesagt, dass die Nazis heute alle lügen, die Geschichte völlig falsch berichten.
Am 10.09.2010 habe ich erfahren, dass die von mir zitierte Frau Anfang 2010 im Alter von 105 JAHREN verstorben ist.
MÖGE IHRE SEELE IN FRIEDEN RUHEN.
Heute steht an dem ehemaligen Bahnhofsgebäude an der Straße „Zum Bahnhof“ eine Stele, die an diese Zeit erinnert. (Dazu gibt es einen eigenen Beitrag damit dieser hier nicht zu lang wird. Der Link wird hier "nachgereicht".)
Seit einigen Jahren ist der Bahnhof wieder nur ein Haltepunkt.
Das Gebäude ist bewohnt und wurde mit viel Fleiß wieder zu einem ansehbaren Haus gestaltet.
Bis Anfang des neuen Jahrtausends stand am Nordgiebel des Bahnhofsgebäudes eine Gedenktafel für den Todesmarsch der ca. 33.000 KZ-Häftling zum Ende des II. Weltkrieges.
(für Interessenten siehe dazu auch
http://www.golocal.de/oranienburg/freizeitanlagen/gedenkstele-am-bahnhof-sachsenhausen-oranienburger-ortsteil-YUBHg/)[verkleinern]