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Osterbrunnen


Osterbräuche
Osterbrunnen

Der Brauch der Osterbrunnen stammt ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz, wo bereits seit 1909 am Karsamstag die dörflichen Brunnen mit zahlreichen kunstvoll bemalten Ostereiern und anderem Schmuck verziert werden. Die Vorbereitungen für diesen feierlichen Anlass begannen aber schon weit vor der Osterzeit, da die ausgeblasenen Eier in mühevoller Handarbeit bemalt wurden. Heute greifen viele Gemeinden auf Kunststoffeier zurück, da der Schmuck der Osterbrunnen immer öfter mutwillig zerstört wird.

Die Geschichte der Osterbrunnen

Selbst wenn das Entstehungsjahr der Osterbrunnen vermutet werden kann, sind die Hintergründe des Brauchs bis heute unklar. Neben christlichen Interpretationen wird aber nach wie vor die einstige Wasserarmut der Fränkischen Schweiz genannt. Diese Misere brachte der Wasserversorgung und somit den Brunnen einen hohen Stellenwert ein. Die Gemeinden mussten die Brunnen nach der kalten Jahreszeit gründlich reinigen und schmückten die sauberen Wasserquellen aufgrund des feierlichen Anlasses.

Der Osterbrunnen in der NS-Zeit

Eine Fehlinterpretation der Osterbrunnen verband diese mit dem heidnischen Brauchtum, woraufhin die Nationalsozialisten diese Idee in ihre Propaganda übernahmen. Die deuteten den Osterbrunnen als germanischen Brauch zum Quellkult ihrer Ahnen um, was in der Bevölkerung jedoch auf wenig Aufmerksamkeit stieß. Je mehr jedoch die Wasserversorgung verbessert wurde, umso weniger Beachtung fanden die Osterbrunnen, weshalb sich der Nürnberger Burgenforscher Dr. Kunstmann im Jahre 1952 für den Fortbestand des Brauchtums einsetzte. Mittlerweile ist das Schmücken der Osterbrunnen in ganz Deutschland bekannt und hat sich zu einem beliebten Osterbrauch gefestigt.

Osterbrunnen als Touristenattraktion

Besonders bekannte Osterbrunnen stehen in Heiligenstadt, Dresden und Bieberbach, dessen Brunnen es 2001 aufgrund seines Schmucks mit 11.108 handbemalten Eierschalen ins Guinness-Buch der Rekorde schaffte. Da die Osterbrunnen bis zu zwei Wochen nach Ostern geschmückt bleiben, haben Touristen genügend Zeit, einen Ausflug in die jeweiligen Orte zu unternehmen und die Osterbrunnen ausgiebig zu bestaunen. (lid)


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