Das Museum befindet sich im Ort Petersberg (ca. 10 km nördlich von Halle/Saale) in einem alten Vierseitenhof. Parkplätze gibt es vorm Haus. Das Museum ist, baulich bedingt, nur eingeschränkt barrierefrei.
Der Eintritt beträgt 2 €uro (Stand 2018), Ermäßigungen für Rentner, Kinder, Schüler, Studenten und Azubi’s werden gewährt.
Das Gehöft wurde 1752 als königlich-preußisches Forsthaus errichtet. Ursprünglich kursächsisch, gehörte Petersberg als Teil des Herzogtums Magdeburg ab 1648 zum... weiterlesen
Kurfürstentum Brandenburg und somit ab 1701 zum Königreich Preußen.
Bis in die 1970er Jahre wurde der Komplex auch als Forsthaus genutzt, danach unter Denkmalschutz gestellt und zum Regionalmuseum umgebaut.
Man betritt das Museum im modernen Anbau, der die Kasse und den Museumsshop beherbergt.
Die Ausstellungen sind dann in verschiedenen Gebäuden des alten Forsthofs untergebracht.
Im Museum werden die Geschichte und der Alltag der Region mit zahlreichen Exponaten illustriert.
Ausführlich wird auch auf das heute nicht mehr existierende Kloster auf dem Petersberg eingegangen, von dessen Größe und Bedeutung als Grablege der Grafen v. Meißen und Wettin noch heute die eindrucksvolle Stiftskirche St. Peter kündet.
Zu sehen ist ein Modell der ursprünglichen Klosteranlage.
Nach der Wiedervereinigung wurde auch die DDR-Zeit von 1945 bis 1990 museal aufgearbeitet.
Die Stall- und Wirtschaftsgebäude vermitteln einen Eindruck von der hausversorgenden landwirtschaftlichen Nutzung des Forsthofs. Der alte Backofen wird auch heute noch bei Sonderveranstaltungen in Betrieb genommen.
Ein besonderes Schmankerl ist die 2016 eröffnete Dauerausstellung "Die Blechspielwarenfabrik Josef Kraus & Co, Nürnberg" (auch „Kraus-Fandor“ genannt) in der ehemaligen Scheune, wo zunächst ein fahrbereiter Lanz Bulldog-Traktor die Besucher begrüßt.
Die Ausstellung geht auf eine Privatsammlung zurück, die nun in Petersberg als Dauerleihgabe zu sehen ist.
Die Firma wurde 1910 in Nürnberg gegründet und stellte das damals so beliebte Blechspielzeug und Spielzeugeisenbahnen der Spur 0 und 1 her. Obwohl man auch damals schon detailverliebt produzierte, handelt es sich eigentlich nicht um Modelleisenbahnen im heutigen Sinne.
Es sind Loks, Wagen, Züge und diverses Zubehör bis hin zu einer großen, bespielbaren Anlage ausgestellt. Dazu gibt es eine umfangreiche Dokumentation zur Firma Kraus-Fandor, die 1938 die Produktion einstellte, nachdem die Besitzer 1933 Nazi-Deutschland verlassen mussten. 1943 wurde die Firma unter Zwangsverwaltung gestellt und 1963 aus dem Handelsregister gelöscht.
Schon alleine wegen dieser Dauerausstellung ist das Museum Petersberg einen Besuch wert.
Fazit: Alle Ausstellungen des Museums sind sehr sehenswert. Da ist der Eintritt von 2 €uro eher symbolisch als annähernd kostendeckend.
Einige der Forsthausräume sind noch original erhalten.[verkleinern]