Der Vorgänger des jetzigen, jüdischen Friedhofs befand sich im Osten der Stadt, und wurde bis etwa 1870 genutzt.
Eigentlich sollte er zum Gedenken erhalten bleiben, wurde aber leider in der Nazizeit eingeebnet. Heute befindet sich hier eine kleine Parkanlage mit teilweise noch erhaltenen Grabsteinen .
Um 1870 wurde auf einer Anhöhe der Pforzheimer Hauptfriedhof errichtet, und in einem abgegrenzten Gebiet die jüdischen Mitbürger bestattet.
Bis 1930 zeigen die Sterbedaten der Grabsteine... weiterlesen
an, ich kann mir vorstellen, dass danach viele jüdische Gräber sich anderswo befanden, denn auch in Pforzheim wurden viele Juden verschleppt und nach Gurs transportiert.
Vom Grab meiner Schwiegereltern ist es eine halbe Stunde Fußweg zum alten jüdischen Friedhof, den ich gerne spazieren gehe.
Inzwischen ist er von einer Hecke umschlossen, und nur durch zwei schmiedeeiserne Tore, in denen der Davidstern eingearbeitet ist, zu erreichen.
Ein Schild außen weist auf Betreten auf eigene Gefahr hin, und Verbot an jüdischen Feiertagen.
Männer dürfen ihn nur mit Kopfbedeckung betreten.
Da hier nie jemand zu sehen ist, würde das sicher auch ohne gehen, aber man erweist Respekt und hält sich daran. Mein Mann wartet immer außen auf einer Bank.
Stille und Ruhe empfängt einen hier. Wie so üblich, sind alle Grabsteine in die gleiche Richtung ausgerichtet. Teils verwittert, aber auch teils gut erhalten, mit deutlich sichtbarer Schrift.
Einige Kindergräber mit kleinen Steinen, einige prachtvollere, mit Namen von Pforzheimer Firmengründer, sehr alt sind alle nicht geworden.
Das ganze Gräberfeld ist dicht mit Efeu bewachsen, nur zwei neue blumengeschmückte Gräber konnte ich entdecken, mit im Jahr 1995 Verstorbenen. Da wurde wohl eine Ausnahme gemacht.
Inzwischen gibt es ein neues, jüdisches Gräberfeld, aber der alte jüdische Friedhof zieht mich immer wieder in seinen Bann.[verkleinern]