Über unseren Stadtgarten, zentral gelegen, kann man verschiedener Meinung sein.
Zuerst das Positive.
1885 wurde er am Rande des Flußes Nagold errichtet. Auf alten Ansichtskarten sieht man schönes Gelände mit vielen Blumen und einigen Brunnen mit kleinen Fontänen.
Auf seinem Gelände stand vor dem Krieg der sogenannte Saalbau, hier konnten die Pforzheimer Tanzvergnügen und Veranstaltungen erleben.
Nach dem Krieg war alles zerstört.
Statt dem Saalbau wurde nun das Reuchlinhaus im 60er... weiterlesen
Jahre Stil errichtet. Hier befand sich lange die Stadtbücherei, inzwischen beherbergt es das Schmuckmuseum.
Seit einigen Jahren ist auch ein Cafe dabei.
Als Kind musste ich hier oft mit den Eltern spazieren gehen, fest an Mutters Hand, denn auf dem gepflegten Rasen standen überall kleine Schildchen auf denen Betreten verboten stand.
Am meisten gefiel mir die Bismark Statue und der Brunnen mit der riesengroßen Fontäne in der Mitte.
Ein Tornado der 1968 über Pforzheim hinweg fegte zerstörte den ganzen alten Baumbestand, nur noch abgeknickte Stämme waren zu sehen.
Inzwischen hat sich der Park wieder davon erholt, es gibt einen schönen Baumbestand, besonders die Magnolien im Frühjahr blühen herrlich.
Aber vieles hat sich auch zum Nachteil verändert. Auf den Rasenflächen sitzen die Familien die wahrscheinlich zu Hause nicht mal einen Balkon haben, die Kinder spielen Fußball, der Brunnen wurde lange Zeit als kostenloses Schwimmbad benutzt, inzwischen sprudelt er schon seit einigen Jahren nicht mehr.
Kein Wunder, es wurde im leeren Becken geradelt und Ball gespielt.
Nur noch um die Bismarckstatue sind ein paar Blumenbeete gepflanzt, und es gibt direkt beim Reuchlinhaus einige Rhododendronbüsche.
Aber alles Blühende wird gnadenlos von Kinderhänden abgerissen.
Die Zeiten haben sich leider geändert.
Am schönsten ist es noch am Südende des Parks. Hier fließt die Nagold und fällt im Wasserfall ein paar Meter tiefer. Da gibt es eine Art Terrasse mit Bänken zum Fluß hin. Hier befinden sich auch Schnecken- und Schildkrötenreiter, das sind zwei steinerne Brückenfiguren, die nach dem Krieg gerettet und hier aufgestellt wurden.
Man kann sagen, das einstige Naherholungsgebiet der Pforzheimer Bürger wurde zum großen Garten unserer ausländischen Mitbürger.
Das soll nicht rassistisch sein, so ändern sich eben die Zeiten.
Aber wenn man den Park anders gekannt hat, findet man es schon schade.
Wenigstens soll bis nächstes Jahr der Brunnen wieder sprudeln. Mal sehen wie lange.[verkleinern]