Auch wenn die Pirnaer Altstadt in den letzten Jahrzehnten mehrmals überflutet wurde, sind die meisten Gebäude zäher, als dieses Naturphenomän, denn nicht nur dieses Rathaus zeugt von der Jahrhundertelangen Geschichte dieses Ortes, doch neben der nahen Marienkirche zählt dieses Bauwerk zu den ältesten der Stadt.
Erst auf den 2. Blick erkennt man anhand bestimmter Details, das wahre Alter dieses Profanbaus. Urkundlich wurde es erstmals im Jahre 1396 erwähnt, doch das Äußere verweist es in... weiterlesen eine andere Bauepoche und zwar in die Renaissance. Doch das Gebäude wurde nicht von Anfang an, als Rathaus genutzt, denn als die Stadt Pirna in seiner Blüte stand, war es für seinen Tuchhandel sehr berühmt gewesen. Es diente nicht nur ihnen, sondern auch Zünften wie den Schustern, Bäckern und Fleischern als Verkaufsort.
Von dem gotischen Vorgängerbau sind nur die Portale auf der Westseite erhalten geblieben, diese lassen sich auf das Jahr 1485 zurückdatieren.
Der Baumeister der nahen Marienkirche - Wolf Blechschmidt( um 1510 geboren, lebte etwa von 1541 bis 1560 in Pirna und ist 1560 in Annaberg gestorben), deren Haus ich ebenfalls bereits bewertet habe, (S. Blechschmidthaus) war als leitender Baumeister der Stadt mit Zahlreichen Aufgaben betraut, doch an dieser Stelle ist von interesse, dass er für die grundlegenden Änderungen verantwortlich war, diese erfolgten in den Jahren 1555/56.
Der Stadtwappen, das sich auf der Ostseite befindet wurde im Jahr 1549 aus sächsischem Sandstein hergestellt, wie die anderen Dekorelemente auch. Als letztes kam 1555 der Landeswappen hinzu. Die beiden Löwen simbolisieren die Wappentiere der Stadt. Diese Figuren schlagen auch die Uhrzeit, auf der Modphasenuhr und zwar: linke Löwe zu jeder Viertelstunde und der rechte Löwe zu jeder vollen Stunde beim Glockenschlag mit den Tatzen an den Baumstamm, leider haben wir davon nichts mitbekommen, doch ich möchte es nicht unerwähnt lassen, sowie, dass beide Löwen dazu ihre Zungen bewegen. Auf der gegenüberliegenden Südseite befindet sich zusätzlich eine Sonnenuhr.
Der von weitem sichtbare Turm ist noch eine Kunstepoche später hinzugekommen und stammt aus der Barockzeit und wurde, wie die gerade beschriebene Kunstuhr 1718 hergestellt.
Es wird natürlich auch als Behörde genutzt, die Öffnungszeiten, die Momentan auf der Homepage genannt werden sind:
01. November bis Karfreitag
Mo – Fr 10 - 16 Uhr
Sa / So 10 - 13 Uhr
Mi / Feiertag geschlossen
Ein weißer Fleck weniger, der mir 4 Sterne wert ist, denn die Architektur ist schon sehr markant zu nennen![verkleinern]