König Friedrich II. v. Preußen ließ sich nach seinen eigenen Vorstellungen nicht nur Schloss Sanssouci bauen, sondern auch das Umfeld gestalten. Dazu gehört das zu Füßen der Weinbergterrassen und unterhalb des Schlosses liegende Fontänenrondell mit der Großen Fontäne.
Wie andere Fürsten des 18. Jahrhunderts wollte auch der Preußenkönig nicht auf Wasserspiele in seinem Schlosspark verzichten und ließ am Schloss Sanssouci ab 1748 zahlreiche Wasserspiele und Fontänenanlagen... weiterlesen
errichten.
Problematisch erwies sich die Realisierung der Wasserversorgung. Ursprünglich sollte ein nördlich des Schlosses auf einem Berg angelegtes Wasserreservoir zum Betrieb der Wasserspiele dienen. Dieses große runde Wasserbecken wurde historisierend mit künstlichen Ruinenfassaden verkleidet, so daß sich für die Anlage der Name „Ruinenberg“ einbürgerte.
Windbetriebene Pumpen sollten Havelwasser in das Reservoir befördern und über hölzerne Wasserleitungen sollte dieses Wasser dann durch Gefälle die Wasserspiele speisen.
Technische Probleme und die Unfähigkeit der Baumeister ließen den Traum des Königs von den Fontänen in Sanssouci scheitern. Lediglich im Frühjahr 1754 konnte man den König für wenige Minuten mit einer Fontäne erfreuen, war zu dieser Zeit das Reservoir durch Regenwasser leidlich gefüllt. Friedrich war „not amused“ und ließ schließlich wütend die Arbeiten einstellen.
Erst König Friedrich Wilhelm IV. v. Preußen war es vergönnt, die Hofgesellschaft mit den Fontänen und Wasserspielen zu erfreuen. Dazu machte er sich die Kraft der Dampfmaschinen zu nutze. Ludwig Persius baute 1841 ein wegen seiner Form „Moschee“ genanntes Dampfmaschinenhaus an der Havel und August Borsig lieferte eine 82-PS-Dampfmaschine zum Betrieb der Pumpen, die Sanssouci nun mit Wasser versorgen konnten. 1842 konnte man die Wasserspiele endlich sprudeln lassen. Die Große Fontäne erreichte eine Höhe von 38 m.
Heute präsentiert sich die Große Fontäne und das sie umgebende Fontänenrondell so, wie Friedrich der Große es sich vorgestellt hatte: Vom Schloss Sanssouci blickt man die Weinbergterrassen hinunter zur Fontäne und auf die Gartenanlagen.
Die Fontäne selbst befindet sich in der Mitte eines großen runden Bassins und bildet den Schnittpunkt der Nord-Süd- und der Ost-West-Achse. Rund um das Bassin ist das Fontänenrondell (auch Französisches Rondell genannt) mit Hecken, Blumen, marmornen Sitzbänken und zahlreichen Marmorskupturen aus der griechisch-römischen Mythologie angelegt. Die originalen Skulpturen französischer Bildhauer mußten inzwischen durch Kopien ersetzt werden.
Damals wie heute ist die Große Fontäne mit Fontänenrondell mit Blick hinauf zum Schloss Sanssouci einer der zentralen Orte des Parks. Allerdings hat man auch nicht mehr die idyllische Ruhe, die einst der preußische Hofstaat hier hatte, weil sich tagtäglich hunderte oder gar tausende Touris und Besucher hier tummeln und dementsprechende Unruhe verbreiten.
Fazit: Ein Meisterwerk barocker Gartenbaukunst. Sehr sehenswert.[verkleinern]