Hallo
Es ist schon eine Zeit her, als ich in Berlin und Potsdam meine Koffer hatte. Es war eine schöne Zeit und ich habe viel erlebt. Meine damalige Freundin wohnte in Berlin Friedrichshain Gabelsberger Strasse, in einem von Linkschaoten dominiertem Viertel. Hier in der Rigaer Strasse gab es viele von Autonomen besetzte Häuser.
Einen zweiten Koffer hatte ich in Hohenschönhausen, wo die Mutter meiner Freundin wohnte. Es war eine schöne Zweiraumwohnung in einem Plattenbau. Gegenüber in... weiterlesen
einem "Hochhaus" wohnte der damalige Chef des MfI, Erich Mielke. Einmal traf ich ihn und er wollte in mir einen von seinen Obristen erkannt haben. Ich liess ihn im Glauben.
Den letzten Koffer hatte ich in Potsdam bei einem General der Zollgrenztruppe. Bei einer Unstimmigkeit beim Grenzübertritt kurz vor der Wende, ich hatte noch DDR Papiergeld und 5 Mark Sonderprägungen in der Tasche, half er mir aus der Patsche. Ich kam mit einer Verwarnung davon, musste aber Papiergeld und Münzen da lassen.
Nach der Wende besuchte ich ihn in Potsdam und er zeigte mir seine Stadt. Es war immer sehr interessant. Vor allen Dingen das Holländische Viertel, das aus Privatmitteln restauriert und rekonstruiert wurde.
In der Jahren 1733 bis 1740 leitete der Baumeister Johann Boumann die Baumassnahmen und er holte viele Handwerker aus Holland. Weil sie nicht in in der erhofften Zahl kamen, so zogen in die fertigen Häuser französiche und preussische Künstler und Soldaten ein.
Quer durch das Holländische Viertel kann man durch die Fussgängerzone von einem zum anderen Tor gehen und links und rechts viele kleine Geschäfte sehen. Es gibt auch Cafés und Restaurants, die bei schönem Wetter zum Verweilen einladen.
Nun zeigte er mir in der Mittelstrasse 3 ein kleines unscheinbares Geschäft. Hier kaufte sich der Schuster Voigt eine Hauptmannsuniform, in der er sich mit auf der Strasse aufgelesenen Soldaten das Rathaus von Köpenick besetzte und die Amtskasse konfiszierte. Doch er wollte kein Geld "rauben", sondern nur einen Pass, mit dem er sich seinen Aufenthalt bestätigen lassen konnte.
Nach der Tat meldete er sich Tage später bei der Polizei, die es gar nicht fassen konnte, wie ein kleiner "mickriger" Schuster in einer Uniform Soldaten anhalten konnte, die ihm bei der Besetzung halfen. Das gefiel dem Kaiser so gut, dass er ihn amnestierte und den Pass aushändigen liess.
Ob das alles so wahr gewesen ist?????
Mitten im Holländischem Viertel gibt es auch noch kleine Kunstgewerbegeschäfte, urige Kneipen und Cafés. In einem Park ist die Büste von Theodor Fontane (*30 . Dezember 1819 in Neuruppin; † 20. September 1898 in Berlin) aufgestellt. Er war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker.[verkleinern]