Neueinstellung einer zwischenzeitlich zu einer anderen falschen Location verschobenen und jetzt dort gelöschten, leicht modifizierten Bewertung
-----
Das Wohnhaus von Karl Foerster und der dazugehörige große Schau- und Lehrgarten in Potsdam-Bornim bilden heute die Karl-Foerster-Gedenkstätte.
Nach dem der Berliner Gärtner und Pflanzenzüchter Karl Foerster 1910 von Berlin-Westend nach Bornim (damals bei Potsdam) mit seiner Gärtnerei übergesiedelt war, erbaute er sich neben seinem Unternehmen... weiterlesen eine Villa und legte um das Haus einen Garten, das „Gartenreich“ an. Dieser Garten hat die Zeiten überlebt und erfreut als Karl-Foerster-Garten Bornim, das heute als Ortsteil zu Potsdam gehört, die Besucher. Haus und Garten vermachte Foersters Tochter Marianne 2010 der nach ihr benannte Marianne-Foerster-Stiftung (unter Beteiligung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz).
Der Garten grenzt an das Gelände der Foerster-Stauden GmbH, dem Nachfolgebetrieb von Karl Foersters Gärtnerei. Bei der Zufahrt muß man aufpassen: die Straße „Am Raubfang“ ist unscheinbar und schmal. Am besten man orientiert sich an den Hinweisschildern zur Foerster-Stauden GmbH. Besucher können dann den Parkplatz der GmbH nutzen.
Der Eintritt zum Garten ist kostenlos, Spenden werden aber dankbar angenommen. Das Haus, 1912 erbaut, war bei meinem Besuch nicht zugänglich. Die aus Karl Foersters Zeit erhaltenen Räume sollen ua. museal genutzt werden.
Der große Garten, seit 1981 unter Denkmalschutz stehend, ist in 5 Bereiche eingeteilt:
• den Senkgarten mit Teich
• den Frühlingsweg
• den Wohngarten
• das Herbstbeet
• den Steingarten
Die einzelnen Gartenbereiche sind schön angelegt und wunderbar bepflanzt. Ich war nun im Spätsommer da, aber auch in den anderen Jahreszeiten (mit Ausnahme des Winters) ist der Garten sicher eine Augenweide und eine Insel der Ruhe. Einige Bänke laden zu sitzen ein. Viele Pflanzen sind mit kleinen Informationsschildern gekennzeichnet und erklärt.
Benannt ist der Garten nach dem deutschen Gärtner und Pflanzenzüchter Karl Foerster (*1874 in Berlin / + 1970 in Bornim). Er war ein Sohn des Direktors der Berliner Königlichen Sternwarte, Wilhelm Foerster, und dessen Ehefrau, der Malerin Ina Foerster. Er absolvierte eine Gärtnerausbildung in der großherzoglichen Schlossgärtnerei Schwerin und an der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Potsdam-Wildpark.
1903 eröffnete Foerster eine erste eigene Gärtnerei in Berlin-Westend. 1910 siedelte er nach Bornim bei Potsdam um und schuf dort sein „Gartenreich“. Hier züchtete er ab 1932 zahlreiche neue Gartenstaudensorten (z.B.Phlox, Rittersporn, Astern usw.).
Obwohl Foerster 1940 der NSDAP beigetreten war, bleib sein Betrieb in der DDR als Privatbetrieb erhalten und wurde erst nach seinem Tod enteignet und in ein Volkseigenes Gut (VEG) umgewandelt.
Karl Foerster wurde in der DDR ua. Ehrendoktor der Humboldt-Universität, DDR-Nationalpreisträger und Ehrenbürger der Stadt Potsdam. Außerdem wurde er 1967 als Außerordentliches Mitglied in die damals West-Berliner Akademie der Künste aufgenommen.
Garten-Fazit: Idyllisches Fleckchen Erde, nicht nur für Gartenliebhaber.[verkleinern]