Marmorpalais scheint eine Dauerbaustelle zu sein, denn schon bei meinem ersten Besuch Mitte der Neunziger Jahre standen Gerüste um den ganzen Bau, doch trotzdem hat das Schloss wirklich einen sehr großen Eindruck auf mich gemacht. Das Marmorpalais liegt idyllisch am Heiligensee. Offiziell ist es zwischen April und Oktober geöffnet.
Dieses Palais wurde als erstes im klassizistischen Stil ab 1787 errichtet und zwar von dem Architekten Karl von Gontard als Sommerresidenz für den König Friedrich... weiterlesen
Wilhelm II. von Preußen. Es ist ebenfalls erstaunlich, dass der besagte als bekennender Italienliebhaber sich bei seinen Reisen inspirieren ließ und für den Entwurf der Innenräume selbst sorgte! Diese Vorliebe läßt sich schon erkennen, wenn man davor steht, denn das dreiflügelige Palais wird an dieser Stelle von Säulen flankiert und die Wände zieren, die bereits erwähnten Fresken, deren heutiges Aussehen, ich nicht beurteilen kann, doch schon vor Jahrzehnten sahen diese schon mitgenommen aus!
Das beste habe ich bereits erwähnt: im Gegensatz zu anderen Museen ist hier das Anfassen ausdrücklich erwünscht, doch nicht so wie man es sich zwangsläufig vorstellt! Wen haben nicht die Finger gejuckt, als man die kostbaren Stoffe gesehen hatte, doch es ist eine zu empfindliche Materie, wenn jeder es machen würde, dann würde es innerhalb kürzester Zeit zerschlissen und das ist sicherlich nicht gewollt! Statt dessen gibt es (meistens an der Fensterbank gelegen) einen Stoffstreifen, an dem nachgewebte (jedoch auf originalen Webstühlen) Streifen der verwendeten Textilien zum "grapschen" bereit.
Im 19. Jahrhundert wurde das Marmorpalais vom Kronprinzen bewohnt und Zeitlang wurde dieser Name auch offiziell geführt. Auch wenn ich die einzelnen Räume nicht mehr präsent habe, möchte ich ein Besuch, soweit es Möglich ist, nahelegen, denn es ist in seiner Gesamtheit stimmig und es durch die beschriebenen Besonderheiten schon einmalig macht! Mir hat es aus dem Grund sehr gut gefallen![verkleinern]