Auch ein Prinz hat es nicht immer leicht im Leben, vor allem, wenn seine Interessen völlig in eine andere Richtung tendieren, als bei seinem Vater. Ein unbeugsamer Geist war der junge Friedrich gewesen, der sehr unter seinem herrischem Vater, Friedrich Wilhelm I König von Preußen zu leiden hatte. Der Schöngeist rebellierte, das Ergebnis kennen wir aus den Büchern... der beste Freund musste (leider) dran glauben – da keiner es wagen würde einem Kronprinzen zu nahe zu treten...
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Jahrzehnte später, beschloss der junge König sich in Potsdam eine Sommerresidenz zu schaffen, die dem neuen Zeitgeschmack entsprach – Sans Souci, der Name war schon „Programm“ - ohne Sorgen!
Wenn heute so ein riesiges Bauvorhaben gestartet worden wäre, unter welcher Überschrift stünde es in der Zeitung? Belebung des heimischen Marktes, Top-Immobilie wird gebaut oder gar sarkastisch „ABM Potsdam – Aufbauhilfe Ost“ etc. Es war im 18. Jahrhundert ein wenig von allem! Denn als König (auch wenn ein Absolutistischer) war seiner Auffassung nach der „erste Diener des Staates“ und als solchem waren die erwähnten Sachen schon sehr wichtig gewesen!
Da Luxus an den europäischen Höfen eine sehr große Rolle gespielt hatte, natürlich auch hier, doch Friedrich als „sparsam“ galt, wurden Manufakturen gegründet, die das teure Zeugs vor Ort „plagiiert“ haben ;-) - offiziell diente es, wie könnte es anders sein, der „Arbeitsbeschaffung“, wie man es heute ausdrücken würde! Das wird in jedem der Schlösser, die er bauen ließ, an passender Stelle erwähnt!
287 ha misst die gesamte Anlage, die der Schloss Sanssouci ihren Namen verpasst hatte, doch da wurden auch die Nachfolger sehr fleißig gewesen, besonders Friedrich Wilhelm IV, der schon als starker Kontrast zu dem fridrizianischem Barock gesehen werden kann. Was dem einen sein Lustgarten mit den verspielten Skulpturen als Fortsetzung der Wirklichkeit in der Natur gewesen ist, dem weiter hinten in der Ahnentafel angesiedeltem Neffen über 100 Jahre später die romantische Idee der italienischen Renaissance vorschwebte. Zwischen den beiden Gegensätzen wandelt auch der heutige Besucher durch den Park, der die Handschrift des genialen Gartenbauarchitekten Peter Joseph Lenné (* 29. September 1789 in Bonn - 23. Januar 1866 in Potsdam) trägt.
Die Geschmäcker ändern sich mit der Zeit, doch was für uns heute wichtig sein soll, trotz des Versuchs es in irgendwelche Ideologien einzuspannen, ist es das, als was es sich uns präsentiert: ein kostbarer Schatz, den man sich aus der Nähe anschauen sollte!
Einige der Bauten habe ich bereits beschrieben, angelegt... lasst euch bezaubern, denn Sanssouci ist mehr, als paar Mauern, es ist die Geschichte eines Ortes, das seinesgleichen sucht. Auch, wenn es eigentlich vieles mehr geplant gewesen ist, das was man hier sehen kann, da braucht man mehrere Tage, um es alles drinnen anzuschauen (meistens mit der obligatorischen Führung mit Filzpantoffeln), doch es lohnt sich![verkleinern]