Saisonale Öffnungszeiten des Chinesischen Teehauses:
November bis April: geschlossen
Mai bis Oktober: täglich außer Montag von 10-18 Uhr
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Südlich der Hauptallee des Parks und wenige 100 m südwestlich vom Schloss Sanssouci befindet sich das Chinesische Haus (auch als Chinesisches Teehaus bezeichnet), ein Pavillon aus dem 18. Jahrhundert. Schon damals dauerten manche Baumaßnahmen etwas länger als andere. Hier waren es 9 Jahre bis 1764 das... weiterlesen
kleine Haus fertig war. König Friedrich II. v. Preußen, nach dessen Ideen und Skizzen das Teehaus geschaffen wurde, war im Siebenjährigen Krieg schlicht das Geld ausgegangen.
Damals fanden es die Reichen und Schönen stylisch, Häusern, Räumen und Einrichtungsgegenständen einen fernöstlich-chinesischen Touch zu geben. Dieser Stil wird heute als „Chinoiserie“ bezeichnet, die Stilelemente von Rokoko und ostasiatischer Kunst vereint. Tee, Seide und Porzellan aus China waren damals bekannt und vor allem an den Fürstenhöfen begehrte und teure Sammelobjekte. Davon zeugen noch heute zahlreiche „Porzellankabinette“ in Schlössern und Palästen.
Das Potsdamer Teehaus erscheint dem Besucher rund, aber der Grundriss ist kleeblattförmig. Über eine kleine Freitreppe betritt man den runden Hauptraum, von dem 3 kleine Kabinette abgehen. Bis auf einige Stühle ist das Teehaus unmöbliert.
Kuppel und Decke sind ausgemalt mit asiatisch-chinesischen Szenen, so wie man sich Mitte des 18. Jahrhunderts das Leben in China vorgestellt hat.
Die Wände tragen zahlreiche vergoldete Stuckarbeiten. Auf den Konsolen stehen einige der damals so wertvollen und sündhaft teuren chinesischen Porzellane.
Ein Hingucker ist das Haus vor allem im Außenbereich. Rund um das Haus sind zahlreiche etwa lebensgroße, vergoldete Sandsteinskulpturen und Säulen aufgestellt, die dem Haus sein charakteristisches Aussehen geben. Die Skulpturen sollen Chinesen darstellen: Musiker, Diener, Herrschaften ….
Ich kann mich noch erinnern als vor vielen Jahrzehnten zu DDR-Zeiten die Vergoldungen erneuert wurden. Damals konnten die Besucher den Handwerkern bei der Arbeit zu schauen. Inzwischen ist viel Zeit ins Land gegangen und einige Figuren könnten eine neue Blattgoldschicht vertragen.
Das Kupferdach des Hauses ähnelt bewusst einem Zelt und soll die Leichtigkeit des Hauses unterstreichen. Den Abschluss des Daches bildet ein vergoldeter kupferner Mandarin mit Sonnenschirm.
Will man das Innere des Hauses besichtigen, sind 3 €uro Eintritt fällig (Ermäßigung möglich). Fürs fotografieren werden nochmals 3 €uro gefordert. Die Fotoerlaubnis gilt am Geltungstag dann in allen Schlössern des Parks Sanssouci.
Blitz, Stativ und Veröffentlichung von Innenaufnahmen sind verboten. Rollstuhlfahrer könne das Haus nicht besichtigen, die Mitnahme von Kinderwagen und Rollatoren ist untersagt.
Bei meinem Besuch zum Ende der Saison 2016 wurden die Kabinette des Teehauses für einige wenige Exponate der Ausstellung „Giardino di Arte - Kreationen von Tina Cassati für das Chinesische Haus“ genutzt.
Die Kasse mit einem Mini-Mini-Shop befindet sich etwas stilbrüchig ein paar Meter westlich des Teehauses mehr schlecht als recht im Gebüsch getarnt in einem blauen Bauwagen!
Fazit: Sehr sehenswertes Kleinod im Park Sanssouci. 3 €uro Eintritt für 1 Raum möchte ich jetzt allerdings nicht „Schnäppchen“ nennen.[verkleinern]