Das Potsdam-Museum bemerkten wir vor einem Jahr, als wir den nebenan gelegenen Brandenburger Landtag im wiedererrichteten Stadtschloss besichtigten. Wir beschlossen, es uns gelegentlich anzuschauen.
Den Sommer über war das Wetter zu schön, da wollten wir kein Museum besichtigen. So dauerte es seine Zeit, bis sich die Gelegenheit für einen Besuch ergab. An einem verregneten Samstag im März 2015 war es so weit.
Direkt vor der Tür gab es kaum Parkplätze, statt dessen viele Halteverbote. Wir... weiterlesen fanden an der Straße „Am Kanal“, ca. 200 m entfernt, einen kostenpflichtigen Parkplatz, auf dem wir den Wagen ganz offiziell abstellen konnten. Wir wollten schließlich nicht nur mal ein paar Minuten schauen.
Das Potsdam-Museum zog nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im August 2012 mit einer Ausstellung zu „Friedrich und Potsdam“ zurück in das Alte Rathaus. Im September 2013 wurde die Dauerausstellung zur Potsdamer Stadtgeschichte eröffnet.
Wer sich für die wechselvolle Geschichte des Museums interessiert, wird im Internet fündig.
Von außen ist das Museum eine Augenweide. Es befindet sich zum einen im Alten Rathaus, einem wunderschönen Gebäude, dessen Turm von einer vergoldeten Atlas-Figur bekrönt wird. Ebenfalls zum Museum gehört das rechts danebengelegene Knobelsdorff-Haus. In der Mitte ein moderner, verglaster Zweckbau, der die beiden Bauten verbindet. Dort befindet sich der Eingang zum Museum. Auf dem eingestellten Bild ist das Gebäudeensemble gut zu erkennen.
Als wir das Museum betraten, standen wir direkt vor einem Fahrstuhl. Nebenan führte eine Treppe hinunter in das Kellergeschoss. Dort befanden sich die Kasse, eine Garderobe mit Schließfächern, die Toiletten, der Museumsshop und der Zugang zum angeschlossenen Café. Außerdem sah ich den Eingang zur Sonderausstellung.
Die beiden Ausstellungen sind voneinander getrennt. Man kann nur die Dauerausstellung besichtigen, nur die Sonderausstellung oder beides zusammen, dafür ist ein Kombiticket erhältlich. Uns reichte die Dauerausstellung. Wir lösten unsere Tickets, die in Form eines Lesezeichens auf der Vorderseite das Alte Rathaus zeigen, auf der Rückseite zwei Gemälde. Dann fuhren wir mit dem Fahrstuhl in das 2. OG zum Eingang der Ausstellung.
Dort saß ein Aufpasser, der sich nicht weiter für uns interessierte. Wir betraten die Räumlichkeiten, die uns mit der Gründung der Stadt Potsdam und einer Kopie der entsprechenden Urkunde aus dem Jahr 993 empfingen. Wie es sich für eine gute Ausstellung gehört, war sie chronologisch aufgebaut.
Es gab vielerlei Ausstellungsstücke zu bewundern: Gemälde mit historischen Stadtansichten und Persönlichkeiten, alte Möbel, Waren aus den ehemaligen Manufakturen, Uniformen – Potsdam war seit Jahrhunderten Garnisonsstadt.
Die Geschichte Potsdams wurde besonders durch den Alten Fritz, den preußischen König Friedrich II., geprägt. Das Potsdamer Stadtschloss wurde während seiner Herrschaft zur Winterresidenz umgebaut. Es liegt, wie das Alte Rathaus, am Alten Markt, dem historischen Zentrum der Stadt. Auf den Alten Markt und seine Bauten wurde in der Ausstellung ausführlich eingegangen. Ein kurzer Film zeigte einen Tag auf dem Alten Markt im 18. Jahrhundert, mit Sonnenaufgang, hellem Tag und schließlich Sonnenuntergang und Nachtruhe.
Die neuere Geschichte zeigte „Potsdam während zweier Diktaturen“ und den dazugehörigen Objekten. Auch das DDR-Wappen, der „Werkzeugkasten“, fehlte nicht – warum auch immer es auf dem Kopf stand.
In einem der letzten Räume bewunderten wir historische Fotografien. Ich fand es interessant, wie die Potsdamer Innenstadt aussah, bevor sie im zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Die Dauerausstellung befand sich im obersten Stockwerk, dabei sowohl in Räumen des Alten Rathauses als auch des Knobelsdorff-Hauses. Die Räume waren videoüberwacht. Eine freundliche Aufpasserin, wie alle anderen Mitarbeiter, die wir sahen, bei einer Wachschutzfirma angestellt, ließ sich ab und zu blicken. Dabei gab sie uns einige hilfreiche Hinweise zur Ausstellung.
Nach etwa anderthalb Stunden hatten wir die Räume besichtigt. Wir hätten noch länger dort verweilen können, uns beispielsweise die Audioguide-Informationen zu historischen Persönlichkeiten anhören können. Nur waren wir irgendwann nicht mehr aufnahmefähig. Wir fuhren hinunter in das Kellergeschoss, schauten uns im Museumsshop um und stärkten uns zum Schluss im angeschlossenen Café.
Einen Besuch können wir jedem Potsdam-Interessierten empfehlen. Wer genügend Zeit hat, könnte sich die beiden Ausstellungen separat ansehen, damit es für einen Tag nicht zu viel wird. Die jeweils gezeigten Sonderausstellungen sind auf der Website ersichtlich. Für Kinder und Schulklassen gibt es diverse Angebote. Das Fotografieren in den Ausstellungen ist nicht gestattet.[verkleinern]