Schon des Öfteren, sind wir wenn wir in meiner Heimat, auf der Insel Rügen zu Gast sind, die alte Bäderstraße entlang gefahren und kamen so, an dieser schönen alten Dorfkirche vorbei. Zweimal haben wir dann auch hier angehalten und auch wenn ich mit dem Interesse für Kirchen und Friedhöfe allein dastehe, so werde ich aber auch nicht aufgehalten.
Zwischen Putbus und Garz, liegt nun diese Kirche, direkt auf einer kleinen Anhöhe, an der Alleestraße. Wenn das Kopfsteinpflaster anfängt, ist die... weiterlesen Kirche schon in Sichtweite. Man kann auch gar nicht anders, als daran vorbei zu kommen, denn Vilmnitz hat nur diese eine Hauptsraße.
Es ist genügend Platz und so kann man das Auto in unmittelbarer Nähe, stehen lassen. Ein großes, sehr altes eisernes Tor, ist die Begrenzung zum Friedhof. Mit der Kamera in der Tasche, zog ich wieder einmal los, um meine wohl schon angeborene Neugier zu stillen.
Die St. Maria Magdalena, ist eine wunderschöne alte Kirche. Aber leider konnten wir sie nicht von innen ansehen. Sie gehört oft zu den "offenen Kirchen" auf der Insel Rügen, aber wir waren eben nicht zum richtigen Zeitpunkt hier. Was heißt, das ich wohl noch einmal herkommen muss, um sie eben auch von innen zu bewundern.
Nun noch etwas zur Geschichte:
Erwähnt wurde Vilmnitz erstmalig im 13. Jahrhundert in verschiedenen Urkunden. Es gibt Dokumente von 1396, die dokumentieren, dass Vilmnitz der Familie Putbus gehört. 1443 kaufte ein Mann namens Alf Greverode sowohl das Gut Vilmnitz als auch den Ort. Allerdings kaufte die Familie Putbus beides nach und nach wieder zurück.
Etwa um die Zeit von 1270, wurde die Kirche im gotischen Baustil errichtet. Das Langhaus stammt aus spätgotischer Zeit und ist mit Kreuzgewölben bedeckt.. Der Turm stammt ebenfalls aus dieser Zeit.
Im Jahre1351, wurde die Kirche erstmals als Begräbnisstätte derer zu Putbus bezeichnet. Unter dem Chor liegt das Gruftgewölbe, das von einer durch eine Falltür verdeckten Treppe aus zugänglich ist. In der Gruft befinden sich insgesamt 27 Särge. 12 aus Holz, 14 aus Zinn oder Zink.
In den Jahren 1602/03 wurden die 4 Epitaphien eingebaut und zeigen Ludwig Herr zu Putbus (gest. 1594), seine Gemahlin, Anna Maria, Gräfin von Hohenstein (gest. 1595); Erdmann zu Putbus (gest. 1622) und seine Gemahlin Sabine Hedwig, Gräfin von Eberstein (gest. 1631)
1603 bekam die Kirche dann den Altaufsatz und in den Jahren 1708/09 entstand die reichgeschmückte Kanzel und der Beichtstuhl.
1730 sind die beiden Sarkopharge, gefertigt für Malte Graf zu Putbus und seine Gemahlin Magdalena Juliane, entstanden. Die Orgel von Orgelbaumeister F.A.D. Mehmel aus Stralsund, entstand im Jahr 1866.. Sie wird als die Klangschönste der von Mehmel erbauten bezeichnet.
Die 84 Grabsteine und 12 gußeisernen Grabkreuze auf dem alten Friedhof stammen aus der Zeit um das 19. Jahrhundert. Ich habe euch so einige Fotos mitgebracht und sie für euch ins Album gelegt. Leider habe ich bei meinen Besuchen, die Kirche immer verschlossen angetroffen. Aber auch von Außen, ist alles sehr interessant. Überzeugt euch selbst.[verkleinern]