Ein so gar nicht erfreulicher Tierarztbesuch stand an, mit einer Entscheidung die sehr spontan getroffen werden musste und wo für uns feststand, wenn sich die Diagnose bestätigt, müssen wir unseren jahrelangen treuen vierbeinigen Freund, in unserem Heimaturlaub gehen lassen.
Wir riefen in der Praxis an und bekamen gleich für nachmittags einen Termin. Wir hatten also etwas Zeit uns mit dem Gedanken zu befassen, denn auch ohne Röntgen konnten wir sehen, dass es nicht gut aussieht.
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befindet sich auf einem alten Grundstück, zudem schlecht bis gar nicht ausgeschildert und noch im Aufbau. Auf jeden Fall das Gebäude, welches wir nur als gesuchte Praxis erkannten, weil bereits andere "Patienten " mit Hunden dort herumliefen.
Wir gingen hinein, als wir an der Reihe waren bzw trugen wir unseren großen treuen Freund hinein, denn an laufen war nicht mehr zu denken. Eine kurze Erklärung was passiert ist und dann eine recht unbeholfen wirkende sehr junge Tierärztin, die zeitweise auch nicht aufmerksam zuhörte, was wir ihrem Nachfragen entnehmen konnten.
Wir halfen also mit, das unser Freund geröntgt werden konnte und ein Blick auf das Bild, ließ das uns schon vermutete Dilemma sichtlich werden. Unsere Entscheidung stand also fest, denn weder eine Vollnarkose noch eine Op, hätte er in diesem Zustand überlebt. Und sein fortgeschrittenes Alter, seine bereits kurz zuvor durchgeführte Op und seine Grunderkrankung, sprachen ebenfalls gegen eine Weiterbehandlung. Jede andere Entscheidung wäre egoistisch gewesen.
Unser Freund lag nun auf dem Tisch und bekam die erste Spritze und dann passierte irgendwie nichts. Er sollte in Narkose gelegt, um dann erlöst zu werden. Doch er hielt den Kopf hoch und seine treuen Augen sahen uns an. Es folgten so einige Spritzen mehr und erst als wir anmerken, wann er denn nun endlich gehen kann, rotierte die junge Tierärztin merklich unsicher.
Sie musste den Behandlungsraum verlassen, um noch ein Medikament aus ihrer fahrenden Praxis zu holen und es ist uns bis heute unerklärlich warum es fast eine halbe Stunde dauerte, bis unser Freund über die Regenbogenbrücke konnte.
Alles in allem würde man wohl sagen: Sie war bemüht! Leider war sie sehr unsicher oder hat noch nie einen so großen Hund einschläfern müssen. Dennoch sollte man nach dem Gewicht, die Menge eines Medikaments schon richtig berechnen können, so das sich der letzte Weg, der sicher für unseren Freund schmerzvoller als für uns war, nicht noch länger hinaus zieht.
Für uns also eine Erfahrung, die wir hier definitiv nie wieder machen werden, auch wenn so eine Entscheidung sicher irgendwann wieder ansteht, denn es begleitet uns wieder ein toller Freund auf vier Pfoten.
Die junge Tierärztin ist zwar sehr freundlich und war auch sehr mitfühlend aber sie muss noch sehr sehr viele Erfahrungen sammeln, um selbstsicherer und auch kompetenter zu sein.
Wir schieben diese unsere Erfahrung, auf ihre Unerfahrenheit und ich habe mir über vier Monate Zeit gelassen, hier die richtigen Worte zu finden und eine hoffentlich sachliche und nicht zu emotionale Bewertung zu schreiben.[verkleinern]