Hier gibt es leider keine Minusleiste, sonst hätte ich die jetzt anklicken müssen.
Hin und wieder verkaufe ich etwas aus unseren privaten Beständen auf Ebay. Meistens sind es gebrauchte Gegenstände, die zu schade zum wegwerfen sind, oder Geschenke, die einfach zu anderen Menschen viel besser passen, als zu uns.
Wenn mal wieder großreinemachen angesagt ist, sind es halt ein paar mehr Sachen. Ebay hat eindeutig gegenüber einem normalen Flohmarkt den Riesenvorteil, das es Wetterunabhängig... weiterlesen
ist und man auch nicht großartig Kisten ein- und aus- und dann wieder einpacken muss, um sie dann zu Hause wieder auszupacken.
Meine Frau nervte allerdings, dass ich mit den verbuchten Einnahmen die Kontoauszüge des Familienkontos unübersichtlich machen würde.
Da traf es sich ganz gut, dass die comdirekt ein kostenloses Girokonto für Privatkunden angeboten hat. Sogar mit Zufriedenheitsgarantie. 50 € bei der Kontoeröffnung, 50 € wenn man nicht zufrieden ist.
Ich kassierte die 50 € und war sehr zufrieden.
Ich machte meine Ebay-Geschäfte, die ja mehr zur Bereinigung von Schuppen und Speicher gedacht waren und um anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Da ich grundsätzlich alle Artikel (auch die neuen) ab 1 € einstelle, kann man mir auch keine Gewinnerzielungsabsicht unterstellen.
Irgendwann bekam ich ein freundliches Schreiben von der comdirekt, ich "würde mein Konto gewerblich nutzen und nicht privat und ich sollte bitte mein Verhalten entsprechend ändern".
Ich erklärte die Sachlage schriftlich und bekam als Antwort eine weitere Belehrung mit gleichem Inhalt, mit Bezug auf meine Ebay-Transaktionen und den 65 € Umsatz.
Nun wollte ich wissen, wieviele Ebay-Transaktionen denn noch in den Bereich "privat" fallen würden. Drei pro Woche? 10 pro Monat? Ich erhielt keine konkrete Antwort, sondern ein weiteres Drohschreiben.
Gerissen wie ich bin, erkundigte ich mich im Mutterhaus, was den ein privates Girokonto kosten würde. Meiner Erinnerung nach waren es 4,95 € im Monat. Ich fragte explizit nach, ob meine gelegentlichen Ebay-Transaktionen das Bankhaus irgendwie stören würde. Antworet "Nein, das sei schließlich meine Privatangelegenheit!"
Ich konfrontierte die aufmümpfige Göre über die Auskunft der Mutter und erhielt jetzt die nächste Drohung von der Rechtsabteilung.
Wow. Das war zu viel des Guten. Wer mich nicht als Kunde will, hat mich auch als Kunde nicht verdient.
Ich kündigte und verlangte die versprochenen 50 € Zufriedenheitsgarantie. Zu früh gefreut!!! "Ich hätte 12 Monate ein unzufriedener Kunde sein müssen, dann hätte ich Anspruch auf die zweite Zahlung!"
Diese Frechheit war mir in meinem Kundenleben nun auch noch nicht passiert.
Ich schaltete den Ombudsmann für Privatbanken ein. Nicht wegen der 50 €. sondern wegen des Prinzips.
Nach vielen, vielen Monaten und sehr viel Schriftverkehr zwischen der comdirekt und mir bekam ich dann die Entscheidung zu gestellt: Ich hatte KEINEN Anspruch auf die weitere Zahlung von 50 €, da diese an eine Mindestzeitdauer, in der man Kunde sein musste, verknüpft war.
Ich schätze mal, diese 50 € sind der comdirekt sehr, sehr teuer zu stehen gekommen. Seitdem ist mir auch klar, dass bei Privatbanken ein besonderer Menschenschlag arbeiten muss, mit deren Denkart ich nichts zu tun haben möchte.[verkleinern]