Eine wunderschöne ausgedehnte, leichte Wanderung (14 km, Höhenunterschied 540 mtr., Dauer 4 Std. hin und zurück) beginnt am Parkplatz Hintersee.
Nach dem Passieren des Gatters kommt man an das wunderschön erhaltene und restaurierte Nationalparkhaus Klausbachtal.
Der Weg immer dem Bachverlauf folgend, verläuft parallel zur der schon im Jahr 1807 angelegten Straße über den Pass Hirschbichl nach Österreich, die nur für den Busverkehr und Biker befahrbar ist. Je nach Jahreszeit sind die... weiterlesen
unterschiedlichsten Naturbeobachtungen der Flora und Fauna gegeben. Faszinierende Einblicke in die Gebirgszüge sind beidseits des Tals. Immer vor einem im Blickfeld die Ostabstürze der Reiter-Alm.
Nach 2 ¼ Std. haben wir die Bindalm mit ihren Rundumkasern erreicht und uns erwartet eine historisch geprägte, immer noch lebendige Almkultur. Die Alm wird noch traditionell genutzt, das heißt vor allem landwirtschaftlich, Milchwirtschaft.
Im Frühsommer erfolgt der Auftrieb des Viehs. Diese bleiben dann ca. 3 Monate auf der Alm, bevor sie vor Wintereinbruch wieder ins Tal getrieben werden. Die Sennerin, die bei dem Bauern angestellt ist,begrüßt jeden Besucher sehr herzlich auf der Alm. Bis zum Jahr 2017 war die Sennerin, gleichzeitig die Bäuerin, Marianne Schmuck. 1954 mit gerade mal 19 Jahren, verbrachte Marianne ihren ersten Almsommer als Sennin, wie sie es nennt, auf der Bind: Das war hart, vor allem am Anfang. Wir hatten noch viel mehr Kühe oben und man musste alles mit der Hand machen: melken, buttern, alles. Es gab keinen Strom und kein Licht im Kaser.
Um vier Uhr steht die Sennerin auf. Dann heißt es einheizen, melken, abwaschen und aufräumen. Gegen halb acht gibt's dann das Frühstück mit der Nachbarin. Es „is' schee“, eine Nachbarin im Kaser daneben zu haben, meint die Sennerin. Wenn was passiert, dann ist wichtig, dass noch jemand da ist. Die Milch wird täglich frisch verarbeitet. Jeden Tag frischer Topfen hergestellt, der wird gewürzt und mit Schnittlauch angemacht. Aufs Butterbrot is' des was guats.“ Gemolken wird morgens und abends. Einmal am Tag verarbeitet sie die Milch auch zu Butter.
Die Bindalm bietet jedem Gast etwas, wie Käse- und Speckbrot, Milch, Buttermilch, Bier, Radler und Limo und auch einen Enzian. Schon Marianne hat gesagt: "Den selbst g'machten Kas, den gibt's nur auf der Alm. Wir machen einen süßen Butterkas und den würzigen Schüsselkas."
Am Abend geht es früh schlafen, denn die harte Arbeit fordert ihren Tribut. Almarbeit ist schön, aber für jung oder alt sehr anstrengend.
Ein alles in allem lohnender Ausflug der 5 Sterne erhält.[verkleinern]