Reisen bildet, doch ohne das Museum in Hösel ist es nur ein weiterer Halt der S-Bahnlinie 6 Richtung Düsseldorf und Essen. Bis vor wengigen Jahren wußte ich nicht mal, dass es zu Ratingen gehört. Es ist einer der Bahnhöfe (so richtig aber auch nicht), die zwischen supermodern und alt sich nicht „entscheiden“ können.
Auf der einen Seite ein Fachwerkhäuschen, in dem bis vor einigen Jahrzehnten Fahrkarten verkauft wurden, die ich nicht mehr erlebt habe. Hinterher haben sich die Pächter der... weiterlesen Gaststätte, die drin eingezogen ist, mehrmals gewechselt. Bei unserem letzten Besuch lag sie verweist da mit einem entsprechendem Hinweis darauf.
Wenn man auf dieser Seite aussteigt, wirkt es schon authentisch, auch wenn die Holzkonstruktion nicht die stabilste zu sein scheint. Nach wenigen Schritten landet man fast zwangsläufig auf einen von den häßlichen Fahrkartenautomaten, die die Illusion zerstören, dass man in die Vergangenheit gereist ist...
Modern ist die Brücke, die sich über die beiden Gleisen erstreckt. Bis dato, wenn man die Seiten wechseln wollte, war dies nur via einem (nicht gerade nach Rosenwasser duftenden) Tunnel gewesen, den ich immer schnell hinter mir lassen wollte, wenn dies doch nötig gewesen ist.
Dieser Halt wird vor allem von Pendlern genutzt, die in die eine oder andere Richtung unterwegs sind. Hier gibt es auch einen P+R Parkplatz, der am Ende des Bahnsteigs Richtung Essen zu finden ist. Die Fahrzeit aus beiden Richtungen beträgt jeweils ca. 20 Minuten. Das kann schon als ein Vorteil angesehen werden. Zudem besteht die Möglichkeit (bei gutem „Sitzfleisch“) nach Leverkusen / Köln zu fahren. Das erwähne ich der Vollständigkeit halber, denn man kann nie wissen!
Nun zu den modernen Akzenten des Halts: wenn man sich ein wenig mit der Geschichte des Ortes beschäftigt, erfährt man, dass bis zum Jahr 1968 der Verkehr eingleisig fuhr, waren Veränderungen die Folge gewesen. Nun ja, es ist das eine, wenn Wartehäuschen (hier aus Glas) aufgestellt werden, doch bei dem recht hohen Fahrgastaufkommen sind die 8 Plätze, die sie zusammen bieten definitiv zu wenig. Hinzu kommt, dass man hier (auch bei gutem Wetter), weil ein Wald sich in der unmittelbaren Nähe befindet, echt frisch werden kann. Bei Schmuddelwetter, wie mehrmals bei mir passiert, geht man auf „kuschelkurs“ mit den anderen Passagieren oder bleibt trotzig auf dem engen Bahnsteig stehen mit der Zuversicht, dass die S-Bahnlinie kommt und am besten pünktlich, was ebenfalls so eine Sache für sich ist!
Ein weiteres Problem ist auch hier, dass pro Bahnsteig jeweils nur ein Müllbehälter vorhanden ist, der (zu) häufig „überquillt“. Das hat zu folge, dass die Hinterlassenschaften der anderen in eben den erwähnten Wartehäuschen zu finden sind. Das hat (jedenfalls auf mich) eine negative Auswirkung, sodass ich lieber abstand zu besagten nehme.
Hösel, ein Stadtteil am Rande von Ratingen, das ich vor kurzem erneut angesteuert habe. Da schließt sich der Kreis, da bleibt nur noch ein Resumée: für die nicht motorisierten Besucher vom OSLM ein Ziel, als auch für Wanderer und Anwohner. Da komme ich ab und zu vorbei, deshalb wollte ich diese Möglichkeit bekannt machen, denn man kann ja nie wissen. Mir erscheinen 3 Sterne angemessen, was ich auch vergebe.[verkleinern]