Wer zählt die Biere, nennt die Namen, die süffig hier zusammenkamen."
Sehr frei nach einem Spruch aus "Die Kraniche des Ibykus" vom Dichterfürsten Friedrich von Schiller möchte ich eine kleine Reihe von Bewertungen über Brauereien beginnen.
Weniger über die ganz Großen, welche ihre Produkte in so ziemlich jedem Getränkemarkt des Landes präsentieren, sondern über kleine bis mittelgroße Produzenten, die sich der Bierherstellung unter dem neudeutschen Oberbegriff "Craft-Beer" verschrieben haben,... weiterlesen aber auch durchaus einfach nur Pils, Helles oder Bockbier brauen.
Es gibt so Zeiten, in denen man bestimmtes Sachen tut. Zum Beispiel Glühwein trinken im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt. Oder Spargel essen im Frühjahr, wenn der deutsche Spargel Hochsaison hat. Matjes hat seine Saison und der im Norden beliebte Grünkohl ebenso.
Für Bier ist immer Zeit, sozusagen ein Ganzjahresartikel :-)
Diesem "Hobby" fröhne ich in Maßen, wobei nicht die Maß für mich das Maß aller Dinge ist, mir genügt das 0,33er Fläschchen, Hauptsache es schmeckt.
Es sind zumeist 0,5-Liter Flaschen, die von der Klosterbrauerei Weltenburg ins Land geschickt werden. Aber nicht nur, es sind auch 0,33er erhältlich.
Ein solches fand ich im letztjährigen Bier-Weihnachtskalender. Ja, den gibt es tatsächlich. Im Einzelhandel zu bekommen oder auch direkt vom Anbieter per Paketdienst. Ein Karton von beträchtlichem Gewicht und den Abmessungen von ca. 60 x 30 x 30 cm. Müssen ja 24 Pülleken reinpassen. War aber nicht von der Klosterbrauerei, sondern von einem Versandhaus für Biere produziert, verkauft verschickt. Nur mal so nebenbei bemerkt.
Zurück ins Kloster.
Die Brauerei in Weltenburg nennt sich selbst "Älteste Klosterbrauerei der Welt".
Erhalten gebliebene Belege beweisen dass seit dem Jahr 1050 Bier dort gebraut wurde und heute immer noch wird. Ohne Beleg aber überliefert besteht die Brauerei noch länger, denn bereits im 7. Jahrhundert sollen schottische Mönche an gleicher Stelle Bier gebraut haben.
Heute gehört die Brauerei der Benediktinerabtei Weltenburg. Das Unternehmen erzeugt Bier natürlich längst nicht mehr nur für den Eigenverbrauch, sondern ist ein florierendes Wirtschaftsunternehmen. Mönche wissen nicht nur , was schmeckt, sondern auch, wie man mit Geld umgeht :-)
An Biersorten setzen die Klosterbrauer auf traditionelles wie Pils, Helles, Weißbier , Keller- und Bockbier. Außerdem wird Radler produziert.
Ich trinke besonders gern den Asam-Bock, ein süffiges Bier von dunkler Farbe mit 7,3 vol.% Alkohol. Aber auch das Pils, das war als 0,33er Flasche im Weihnachtskalender, ist sehr gut.
Der Lieferradius von Weltenburg aus reicht auch bis Sachsen. In gut sortierten Getränkeläden sind verschiedene Biere aus dem Kloster erhältlich und es gibt zudem einige Gaststätten, die "Weltenburger" anbieten.
Es muss also nicht immer das neumodische Craftbeer sein ( wobei ich dagegen gar nichts habe, im Gegenteil ! ), traditionell gebrautes Bier ist ebenso immer eine gute Wahl.
Und man muss dafür nicht erst ins Kloster. Wobei dies durchaus eine Option ist, denn die Brauerei bietet Führungen inklusive Verkostung an. Da es bis nach Weltenburg, das zur Stadt Kelheim an der Donau gehört, mindestens 300 Kilometer sind, schaffte ich das bisher noch nicht.[verkleinern]