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Bereits in der Römerzeit erfolgte der Transport über Regensburg. Salzstraßen sind die ältesten Handelswege Europas, von Italien über die Alpen nach Norden und Osten. Salz war wertvoll, wohl auch so mancher Römer hat seinen Sold nicht in Geld, sondern in das begehrte Salz bekommen.
Das Salz wurde in der Saline Reichenhall gewonnen und gelangte über Passau nach Regensburg, wo es dann weiter ins Schwäbische oder in die nördliche Oberpfalz verfrachtet wurde.
Somit waren auch Regensburg und der... weiterlesen
Salzhandel zwei untrennbar miteinander verbundene Dinge. Die Flüsse waren schon immer die wichtigsten Verkehrswege für den Salzhandel, und somit war es nur
logisch, - dass dieser "Wirtschaftszweig" immer mehr an Bedeutung gewann. da auch Regensburg - vorgeschichtlicher Handelswege nur
per Fluss gingen.
Der Bau des reichsstädtischen Salzstadels (1616-1620) war notwendig geworden, da die Stadt 1614 neue Speicherkapazitäten brauchte. Doch kurz nach der Fertigstellung stürzte der Stadel 1619 wegen Fundamentierungsschwierigkeiten in seinem Mittelteil ein, da die Konstruktion der Belastung nicht gewachsen war. Bei der Instandsetzung im Jahr 1620 stützte man im Untergeschoss die Unterzüge noch durch zusätzliche Steinpfeiler ab. Diese statische Verbesserung lässt sich noch an den unterschiedlichen alten und neuen Pfeilern ablesen.
Die innerstädtischen Salzstadel waren in der Regel großzügig bemessene, mehrgeschossige Bauten mit hohem Satteldach. Da es sich um reine Zweckbauten handelte, besaßen sie – abgesehen von den vereinzelt anzutreffenden gestäbten oder getreppten Giebeln – kaum Bauornament oder sonstigen Schmuck. Die häufig anzutreffende Massivbauweise in Stein mit teilweise äußerst mächtigen Mauern, die nur kleine, oft schießschartenartige Fenster besaßen, verhinderte das Eindringen von Feuchtigkeit und schützte vor Einbrüchen. Auf dem Land, seltener in den Städten, waren auch teilweise oder ganz in Fachwerkbauweise aufgeführte Salzlager verbreitet.
Bei den so genannten Salzherren las Monopol des Salzhandels bis ins 16. Jahrhundert. Dann aber zog die Stadt selbst die Organisation an sich, und die Blütezeit der Treidelzüge von Passau nach Regensburg, wo das Ladegut - meist noch in Fässern - ente- und umgeladen wurde, begann.
Der Versuch, den Handel durch den Einstieg in das Salzgeschäft wieder zu beleben, war wenig erfolgreich, zumal die Freie Reichstadt in direkter Konkurrenz zum bayerischen Stadtamhof am gegenüberliegenden Donauufer stand. Symbolisch für den Wettbewerb zwischen den beiden Städten sind der 1616 bis 1620 errichtete reichsstädtische Salzstadel und sein bayerisches Gegenstück, der Andreasstadel.
Da der Salzstadel unter Denkmalschutz steht, wurde er von1988 bis 1991 saniert und bietet heute Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, die von der Stadt Regensburg genutzt werden. Seit Mai 2011 befindet sich das Besucherzentrum Welterbe Regensburg in den Räumen dieses geschichtsträchtigen Gebäudes.
Heute gehört der Salztadel zum Regensburger Welterbe und ist eine Art Dauerausstellung bzw. Art historische Zeitreise vom Beginn dieser Geschichtsträchtigen Stadt.
Sie besteht aus fünf Themenbereichen. Ausgehend vom Welterbetitel Regensburgs gibt die Ausstellung einen Überblick über die Besonderheiten der Stadt und wirft Schlaglichter auf ihre Geschichte.
Die Ausstellung ist unterteil in den Themen….
1.Vom Römerlager zur modernen Stadt:
Die Wurzeln Regensburgs reichen bis in die Römerzeit zurück. Die fast zweitausendjährige Geschichte der Stadt lässt sich in diesem Themenbereich verfolgen. Sie erfahren dort Wissenswertes zu Stadtamhof und zur Bedeutung der archäologischen Forschung.
2.Stadt am Fluss:
Um die Bedeutung des Handels für Regensburg geht es in diesem Themenbereich. Ihre Lage an der Donau war im Mittelalter ein besonderer Standortvorteil für eine Handelsstadt. Über die Donau spannt sich seit dem Mittelalter die Steinerne Brücke, deren vielfältige Funktionen beschrieben werden
Im letzten erhaltenen der ursprünglich drei Türme der Steinernen Brücke ist das Brückturmmuseum untergebracht. Seit 1999 ist der Turm öffentlich zugänglich und beherbergt auf seinen vier Ebenen Einblicke in die Geschichte der Brücke. Unvergleichlich ist auch der Ausblick aus den Fenstern der obersten Etage.
3.Leben in der Stadt
Ab dem 9. Jahrhundert entwickelte sich Regensburgs zu einer Stadt der Wissenschaft, Kunst und Kultur. Bedeutende Gelehrte wirkten hier und es gab berühmte Schreibschulen. Darüber hinaus gibt dieser Bereich aber auch Einblicke in Alltagsszenen der Vergangenheit.
4.Stadt der Reichstage:
Seit dem Mittelalter war Regensburg ein häufiger Austragungsort der Reichstage. Im 17. Jahrhundert zog der Reichtag schließlich dauerhaft in Regensburg ein. Das Rathaus war damit bis 1806 Sitz des Immerwährenden Reichstags. Interessantes zu diesem Regensburger Spezialthema wird in diesem Bereich präsentiert.
5.Virtuelle Bibliothek:
Die virtuelle Bibliothek wendet sich an alle Besucher, die mehr über Regensburg erfahren möchten. An Terminals sind vielfältige Informationen zu aktuellen und geschichtlichen Themen abrufbar.
Medieninstallation Globus:
Beim Welterbe-Globus handelt es sich um eine überdimensionale, beleuchte Weltkugel. Sie ist das ikonographische Element dieser Abteilung und gleichzeitig auch das Markenzeichen des gesamten Besucherzentrums. Auf dem Globus befinden sich interaktiven Displays, die Informationen zu allen Welterbestätten weltweit bereitstellen. Hier finden Sie die Liste mit allen Welterbestätten weltweit.
Die Stadt im Modell:
Das interaktive Stadtmodell stellt das Welterbe-Ensemble dar und ist eins der vielen Highlights der Ausstellung. Über Projektion auf das Modell, Sprechertexte und Einblendungen auf einem Bildschirm erhalten Sie Informationen zur Stadtentwicklung Regensburgs.
Sonderausstellung:
Die Fläche für Sonderpräsentationen wird in Zusammenarbeit mit Bildungs- und Kultureinrichtungen bespielt. Damit bietet sie die Möglichkeit, verschiedene Aspekte des Welterbes, Beispielweise unter künstlerischen oder wissenschaftlichen Gesichtspunkten, aufzubereiten
und so das Thema in der Stadtgesellschaft zu kommunizieren.
Veranstaltungen.
Der Veranstaltungsbereich bietet Platz für bis zu 50 Personen. Hier finden Vorträge und Veranstaltungen zum Thema Welterbe statt sowie das museumspädagogische Programm, das sich vor allem an Kinder- und Schülergruppen richtet. Unterschiedliche Kursangebote bieten die Möglichkeit, das Welterbe Regensburg altergerecht kennen zulernen.
Die Garderoben und Schließfächer befinden sich im Untergeschoss
des Salzstadels.
Für Rollstulfahrer und behinderte ist ein großer Aufzug in die Austellungsräume vorhanden.
Der Eintritt ist kostenfrei….[verkleinern]
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