Die Zollingerhalle, in dem sich jetzt das Marinaforum befindet, war früher eines der Hauptgebäude des Regensburger Schlachthofs. Der entstand ab 1888 und wurde öfter einmal erweitert; dabei kam 1920 die Zollingerhalle hinzu. Dieses Gebäude, das nach seinem Architekten Friedrich Zollinger benannt wurde, ist schon ein architektonisches Highlight. Etwas Besonderes ist dabei die Deckenkonstruktion aus Holz in Zollinger-Lamellenbauweise. Daher steht dieses Gebäude auch unter Denkmalschutz.
In den... weiterlesen 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Betrieb des Schlachthofs eingestellt. Auf dessen Gelände wurden rund um die Zollingerhalle viele Gebäude abgerissen und durch neue ersetzt; es entstand ein fast vollständig neues Stadtviertel mit Geschäftsgebäuden, Wohnungen und vielem mehr; auch ein Parkhaus ist dabei. Mir gefällt das Karree aber nicht: Es ist alles verwinkelt und sehr eng. Es gibt auch Reihenhäuser, aber untypisch; sie sehen fast wie Wohnblocks aus, schmal und sehr hoch, mit einem winzigen Gärtchen hinter dem Haus und einem noch kleineren Vorgärtchen.
Die Zollingerhalle wurde mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ich hatte nun die Gelegenheit, ihr Inneres im Rahmen eines Messebesuches besichtigen zu können. Wenn man nicht die Gelegenheit hat, derartige Veranstaltungsräumlichkeiten für Ausstellungen, Tagungen, Konzerte und einiges mehr speziell dafür neu bauen zu können, sondern in einer denkmalgeschützte Halle unterbringen zu müssen, dann ist das hier schon sehr gut gelungen. Es wirkt alles gediegen; alt und neu sind gut kombiniert und dem neuen Verwendungszweck nicht nur angepasst, sondern fast wie dafür gemacht. Das hat mir schon gefallen.
Ein nicht ganz so schönes Erlebnis hatte ich noch bei der Anfahrt. Ich kam mit einem e-Auto, das ich während meines Besuches dort laden wollte an den mir bereits bekannten Ladestationen direkt neben dem Gebäude beim Bühneneingang. Es wurden dort auch gerade einige Autos geladen; ein Platz war noch frei, den ich anfahren wollte. Aber dort war ein sehr aggressiver Mann, der mich mit bösen Worten verscheuchte mit dem Hinweis auf einen kleinen Zettel an der Ladestation, auf dem stand, dass die Ladestationen „wegen einer Großveranstaltung“ für die 2 Tage der Messe gesperrt seien. Der Mann klemmte dann auch große Zettel unter die Windschutzscheiben der anderen Autos an den Ladestationen und legte eine Absperrkette über deren Motorhauben – ja, die Kette lag wirklich auf dem Blech und verkratzte möglicher Weise den Lack.
Ich rief dann am nächsten Werktag an bei der Rewag, dem Betreiber das Ladestationen. Der zuständige Herr wollte mir zwar nicht im Detail mitteilen, wie das Vertragsverhältnis zwischen Rewag als Betreiber und dem Zuständigen für den Aufstellort sei, aber er stimmte mir voll und ganz zu, dass ein Verantwortlicher vor Ort die Stationen nicht einfach sperren könne, ohne das mit der Rewag abzustimmen; er werde der Sache nachgehen und mit den Leuten vom Marinaforum reden. Ich brachte noch den Gedanken ein, dass so ein Gebäude ja für Großveranstaltungen konzipiert ist, und dann Ladestationen direkt neben dem Bühneneingang vielleicht vom Grundsatz her falsch konzipiert wurden ...
Diese meine Bewertung habe ich umfangreich bebildert, und hoffe, dass das meine Worte gut ergänzt; nur von der Situation an den Ladestationen konnte ich keine Fotos machen, denn da war der aggressive Mann, der sicher noch viel aggressiver geworden wäre, wenn ich meinen Fotoapparat gezückt hätte.[verkleinern]