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Am Anfang dachte ich noch ich bin in guten Händen.
Als dann eine Lungentrenage zweimal äußerst schmerzhaft verlegt wurde, wusste ich es war nur ein Traum...
Ich hatte gestern einen Unfall mit dem Fahrrad. Ein Auto hat mich dabei gerammt, dann bin ich einiger Meter durch die Luft geflogen... Dabei habe ich mir 6 Rippen und ein Brustwirbel gebrochen. Meine Lunge wurde dabei auch verletzt.
Auch wenn am ersten Tag nur ein emotionaler Beitrag herauskommt, will ich trotzdem menschlich behandelt werden.
Ich fühle mich wie ein Stück Fleisch, ich bitte und bettle, dass die hunderste Umbettung nicht mit heben machen und trotzdem haben sie kein Mitgefühl und heben. Jedesmal muss ich erzählen was ich habe damit wenigstens etwas Vorsicht geboten ist...
Ich konnte nicht viel von dem Haus sehen, als der blaue Himmel weg war, wußte ich, ich bin in der Notaufnahme. Die Atmosphäre war kumpelhaft freundschaftlich, jeder zweite hatte ein Tatoo...
Ganz neu für mich war, in einem Krankenhaus darf man ein Mobiltelefon benutzen, von da an lag mein iPhone auf meinem Bauch und ich hielt es fest umklammert, wie durch ein Wunder blieb es unverletzt.
Zuerst ging es zum Röntgen, eine Tortur die immer wieder gleich ist. Der Arzt weiß nicht wie schwer der Schaden ist und verlangt komische Verengungen obwohl man eigentlich ganz still liegen sollte. Nach diesen ersten schmerzvollen Erfahrungen sollte ich endlich wissen, was mit mir ist. Ich erfuhr etwas, was in die Richtung ging was man eventuell Diagnose nennen könnte. Man sagte ich habe mehrere Rippen gebrochen und meine Lunge wurde verletzt,
Damit ich wieder halbwegs normal atmen konnte, sollte eine Drainage zur Lunge gelegt werden. Ein äußerst schmerzhafter Vorgang, der dann gleich nochmal wiederholt wurde, weil die Erste nicht richtig "saß". Ich habe geschrien wie am Spieß, leider hat es nicht geholfen...
Ich sollte wegen meiner Lunge unter Beobachtung bleiben und kam auf die Intensivstation, ein schönes bequemes Bett mit automatischer Höhenverstellung waren mein Luxus, die Schwestern in der Notaufnahme waren sehr lieb, hier wurden sie schon etwas kühler. Gepäck war nicht erlaubt und so musste mein Bruder der Nachts um 12 ins Krankenhaus kam alles wieder mitnehmen. Nach einem kurzem Bericht musste er dann wieder gehen.
Der Besuch in der Intensivstation war nur kurz, am nächsten Morgen kam eine Schwester mit einem alten Bett angefahren und sagte mir das wäre meins. ihre Kollegen fragten noch, wo sie denn das alte Ding aufgetrieben hatte und sie machten Witze darüber.
Nach der nächsten qualvollen Umbettung kam ein "Transporter" (dafür gibt es hier extra Leute) der mich nach oben brachte in die Neurochirurgie, dort war es (oder ist es immer noch) so warm wie in einer Sauna obwohl alle Fenster und Türen offen standen. Die (Brüder und) Schwestern waren deutlich unterkühlter und ein Druck auf den Notknopf konnte schon mal 20min Wartezeit bedeuten. Wehe dem, der in Not ist!
Inzwischen hatte ich bestimmt 3-4 Ärzte kennengelernt und mehr als ein Duzend Pfleger und Schwestern. Den schlimmsten gab es gleich am selben Morgen noch. Ein namenloser Zeitarbeiter (so hat er sich meinem Nachbarn auf Anfrage vorgestellt) hatte es mir besonders angetan, dass er seinen Job nicht liebte sah man ihm schon an, aber so gefühlsarm würde ich keinen Menschen einschätzen und vorallem nicht im Krankenhaus arbeiten lassen. Zuerst sollte ich nur ein paar Zentimeter höher im Bett liegen und er riss mit einer Schwester an meinem Bettlagen, dass ich wieder schreien musste. Als er dann etwas später kam und fragte können sie sich waschen und ich verneinte, drehte er völlig am Rad.
Er stopfte das Bettlagen mit fiesen Gedrücke auf der einen Seite unter meinen Körper und dann plötzlich auf die andere Seite zu gehen und mit einem Ruck an zwei Händen das Bettlaken komplett rauszuziehen. Ich schrie ihn an er soll sofort aufhören und gehen. Als ich vor mir her sagte, "...das gibt es nicht" antwortete er "Doch" und verlies das Zimmer...
Nun seit dem versuche die Brüder und Schwestern anzubeten und ständig zu loben, sage bei allem dreimal Danke und gebe Trinkgeld (das ist gelogen), bei dem Pfleger habe ich mich entschuldigt, damit er mir nicht eines nachts ein Kissen auf den Kopf drückt.
Heute hatte ich im Zuge meiner Visite den Plan gefasst unbedingt mal zu testen, wie das alleine stehen ist.
Der angeknackste Brust-Wirbel ist zum Rückenmark unverletzt und liegt etwa da wo die Schulter anfängt gut eingebettet.
Man möchte jetzt durch Belastung (ich muss mich hinstellen) feststellen, was mit dem Wirbel passiert, hält er stand, ist alles gut und ich kann bald gehen. Fällt er zusammen muss operiert werden, dass wäre ein schwerer Eingriff auf den ich verzichten kann.
Als meine undichte Drainage wieder das halbe Bett voller Blut machte, wollte ich estun, ich hatte gerade Glück und ein behutsame Schwester. Also fragte ich sie ob wir einen Versuch starten sollten...
Es klappte und nach ein kurzen Sitzen auf