Die Zeiten dort richteten sich nach einem abwechslungsreichen Wochenplan. Kurse, die immer stattfanden, waren z.B. Ergotherapie, Reinigen, Soziales Kompetenztraining und Sport. Ansonsten gab es welche, die eine zeitliche Begrenzung hatten, z.B. Musiktherapie, Computerkurs, Englisch und Mathe. Jeder in der Gruppe bekam einen Bezugsbetreuer zugewiesen. An ihn muss man sich beim Großteil der eigenen Anliegen wenden. Alle paar Wochen bis 1-mal im Monat gab es mit diesem ein Einzelgespräch. Wenn... weiterlesen
dieser meinte, dass man gerade starke Schwierigkeiten in etwas hatte, dann auch viel öfter.
Kam man 10-mal im Monat zu spät oder war gar nicht anwesend, dann gab es eine Abmahnung. Bei 3 Abmahnungen wurde man aus der Einrichtung entlassen. Wenn sich bei jemandem zu den verspäteten oder verpassten Tagen ein Muster ergab oder man jeden Monat oft kurz vor einer Abmahnung stand, wurde die Anzahl dieser geduldeten Versäumnisse ab dem nächsten Monat gekürzt.
Es gab nur wenige Kurse, zwischen denen man wählen durfte. Wenn man sich mit vielen nicht anfreunden konnte, weil einem die Inhalte nicht lagen oder weil die entsprechenden Betreuer einen schlechten Job machten, war das dann oft frustrierend. Da half es dann wenig, dass die Chefin zeitlich begrenzte Kurse, die schlecht in der Gruppe ankamen, nach der vertraglichen Laufzeit nicht mehr verlängerte (bzw. noch nicht mal das schaffte). Für eine Tagesstätte, die ein viel niedrigeres Ausbildungsniveau als z.B. Schule oder Berufsausbildung bietet und für Menschen, die sich auf eine Ausbildung vorbereiten, verschiedene Hilfestellungen anbieten sollte, halte ich eine größere Vielfalt an Kursen für zumutbar.
Die Betreuer konnten zwar einfühlsam, hilfsbereit und kompetent sein. Doch zum Teil machten sie einem auch unberechtigten Ärger, vor allem, wenn man an Kursen fehlte, die einem nicht lagen. Einige Male machten sie sich über das Saubermachen lustig. In dem Bereich passierten auch andere komische Dinge. Als die Spülmaschine kaputtging, mussten wir ungefähr ein halbes Jahr lang alles an Geschirr per Hand abwaschen. Es wurde nicht sofort eine neue Spülmaschine gekauft, da die Chefin ursprünglich Geld sparen wollte, um die ganze Küche renovieren zu lassen, bis sie dann einsah, dass das viel zu lange dauern würde. Es kam ein paar Male vor, dass wir überflüssigerweise Scheuerleisten reinigen mussten.
Die Gruppe wurde in sehr viele Aufgaben eingebunden. So lernte man das Übernehmen von Verantwortung und mit den anderen Teilnehmern gut auszukommen.
Ziemlich lange machte die BvTs einen ganz guten Eindruck auf mich. Nach und nach häuften sich aber die merkwürdigen, überflüssigen und auch willkürlichen Anweisungen von Seiten der Betreuer. Teilweise wurde das Sanktionssystem zu einer Unverschämtheit.[verkleinern]