Der Langwieserhof liegt in Ensheim, ganz am Ende der Heimelstrasse. Ortsansässige sagen Hämel dazu. Lustige Episode zwischendrin:
Wir (der RV Ensheim) kamen vom allzweijährlichen Vereinsausflug von der Eurocheval und fuhren mit dem Bus durch
besagten Hämel am Straßenschild vorbei. Da sagte jemand erstaunt: Das heißt ja Heimel und alle lachten. "Ja die Ensemmer Sproch hats in sich."
Weiter im Text. Der Langwieserhof war ganz früher nur Landwirtschaft und Milchwirtschaft, heute ist aus dem... weiterlesen
"nur" ein "auch noch" geworden, denn jetzt stehen so um die 60 Pferde dort, teils im umgebauten Kuhstall, teils in neu gebauten Ställen. Viele davon mit Blick in den Hof oder auf die Koppeln. So kann das Pferd am Hofleben teilnehmen.
Umgeben ist der Hof von vielen Koppeln für Pferde und Kühe - getrennt, versteht sich. Die Halle hat fast 60 Metermaße, der Reitplatz ebenso. Fast, weil der Platz nicht so ganz ausgereicht hat, aber das fällt nur auf, wenn man ausmisst. In der Halle ist eine Sprinkleranlage montiert. Es gibt eine Führanlage, die aber nicht überdacht ist und einen Waschplatz mit Solarium. Paddocks sind sechs vorhanden.
Das Wichtigste: Der große überdachte Sitzplatz; dort trifft sich alt und jung, Reiter und Nichtreiter fast täglich zu einem Schwätzchen auf ein Bierchen oder so. Bei Regen finden sich alle im "Keller" ein. Dort gibt’s sogar eine Zapfanlage. Setzen wir uns doch mal kurz dazu, aber bitte oben in die Sonne. Schön ist es hier, so still, so ruhig. Wenn man sich mit dem Stuhl ein wenig Richtung Koppeln setzt, kann man den Pferden beim Grasen oder Toben zusehen.
Jetzt, so um Mittagszeit, ist es relativ still, ab Spätnachmittag wird es dann lebhafter hier. Etwas ganz Besonderes ist, dass man sich einfach ein Getränk holt oder einen Kaffee kocht und dafür Geld in die Box wirft (die wird täglich geleert). Niemand kontrolliert. Soviel Vertrauen findet man auch nicht überall, bzw. diese Regelung kann man nicht überall anwenden.
Der Reitverein Ensheim hat hier auf dem Langwieserhof sein Refugium gefunden. Aber ob man da nun Mitglied ist oder nicht, alle werden gleich behandelt. Der RV betreibt keinen Schulbetrieb, es gibt vor Ort nur Privatpferde, obschon die Halle an 2 Tagen in der Woche für 2 Stunden für den RV reserviert ist, denn die Jugend möchte qualifizierten Reitunterricht. Was es sonst recht selten gibt: Es gibt keinen vorgeschriebenen Reitlehrer. Jeder kann sich nach Lust und Geldbeutel den Reitlehrer nehmen, der im gefällt.
Ansonsten wird dem Pferdeeinsteller viel für relativ wenig Geld geboten. Es gibt Innen - und Außenboxen, es gibt Halb ;-) - oder Vollpension. Man kann die Pferde auf die Koppel bringen und auch wieder reinholen lassen.
Herbstritt, im September "Grumbierbrole" (Kartoffelbraten im Feuer), sowie andere Festivitäten (derer gibt es viele), sei es nun das neue Pferd oder die gewonnene Prüfung oder der Geburtstag - die Leutchen vom Stall feiern gern und viel. Und da ist wirklich jeder willkommen. Trotz der vielen unterschiedlichen Mentalitäten gibt es kaum Querelen. Dazu trägt auch sicher die Hofphilosophie bei, denn jeder darf, im Rahmen des Möglichen, sein Ding machen.
Sollte also jemand eine Box für sein Pferd suchen, der Langwieserhof in Ensheim ist sehr zu empfehlen.[verkleinern]