Sehr oft findet man uralte, mächtige Eichen. Nicht ganz so häufig sind alte Linden erhalten geblieben.
In der Landgemeinde Schenklengsfeld im Landkreis Hersfeld - Rotenburg findet man den mutmaßlich ältesten Baum Hessens - eine Sommerlinde.
An anderer Stelle wird sie sogar als ältester Baum Deutschlands bezeichnet.
Es handelt sich um eine im Stamm viergeteilte alte Linde mit einem Umfang von 18 Metern, deren ausladende Äste von einem hölzernen Stützgerüst getragen werden.
Sie steht in... weiterlesen
der historischen Ortsmitte, etwa 150 Meter vom "Lenschelder Weinberg" und dem historischen Friedhof entfernt auf einem größeren Platz, dem ehemaligen Marktplatz.
Der im Jahre 760 als Gerichtslinde gepflanzten Sommerlinde sieht man ihre Jahre an, denn der ursprüngliche Stamm bzw. die vier Stämme, sind ausgehöhlt und wurden in er Vergangenheit mit Eisen verstärkt sowie das Holz teils versiegelt. Auch sind Schnittarbeiten erkennbar.
An den uralten Hauptstämmen, wachsen auch kerngesunde Nebenstämme, die zu der heutigen Pracht des Baumes mit seiner prächtigen Krone maßgeblich beitragen.
Aus Quellen des 19. Jahrhunderts kann man herleiten, dass es sich um eine geleitete Linde handelt, deren Äste vor Jahrhunderten mit Hilfe von Gestellen auseinander und in die Breite gebogen und durch Beschneiden zurecht gestutzt wurden.
Im 19. Jahrhundert wurde sie aber nur noch als - wie man heute sagen würde - Treffpunkt - und "Ort des Tanzes" , jedoch nicht mehr als Gerichtsstätte genutzt.
Von Zeitzeugen weiß man, dass die Linde noch in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts nur halb so hoch war, dafür aber das Geäst breiter und dichter auf dem etwa zwei Meter hohen Stützgerüst ruhte.
Heute kann man sich auf der niedrigen den Standort umgebenden Sandsteinmauer im Schatten des hellgrünen Blätterdaches nieder lassen, um die Geschichte, die dieser Baum atmet, zu spüren.
Von hier fiel mein Blick zum "Lenschelder Weinberg" und dem historischen Friedhof, welches meine nächsten Ziele sein sollten.[verkleinern]