Die Burgruine Landeck befindet sich auf einem Bergsporn etwa 1.5 km östlich von Schenklengsfeld bzw. oberhalb des Ortsteils Oberlengsfeld auf einem Ausläufer des Landecker Berges. Im Volksmund wird sie "altes Schloss genannt".
Früher bauten wir gerne eine Rast in den vom Tal aus nicht zu sehenden Mauerresten bei Wanderungen Rund um den Landecker ein.
Diesmal waren wir auf einer Geocachingtour im Landecker Amt . Das "Dosenöffnerduo" hat hier einige sehr schöne und interessante Caches... weiterlesen
gebaut bzw. versteckt.
Da ich schon lange nicht mehr den steilen Pfad vorbei am Eselsbrunnen zu der Ruine gekraxelt war, hatte ich die Idee einen Abstecher hier her zu unternehmen.
Wir parkten unterhalb des Berges am Oberlengsfelder Sportplatz, in dessen Nähe ich auf einem Acker einmal einen steinernen Faustkeil gefunden habe.
Entlang des sich bergan über Baumwurzeln windenden Pfades wuchs blau blühendes Immergrün in dichten Teppichen - eine mittelalterliche Kulturpflanze die man oft in der Nähe alter Burgen oder deren Ruinen findet und welche Jahrhunderte überdauert hatte.
Nach ca. 20 Minuten Marsch bei dem wir an einigen Stellen herrliche Blicke auf Schenklengsfeld genießen konnten, waren die ersten Überreste zu erkennen. Oben angelangt waren wir erstaunt über die Stärke der Mauern und die deutlich erkennbaren Wallanlagen , die der einstigen Fliehburg vorgelagert sind.
Es bestand Sichtkontakt zur Burg Hauneck auf dem Stoppelsberg, zu der ich bereits ebenfalls einen Bericht geschrieben habe.
Bis zu 5 m hohe und sehr dicke Umfassungsmauern sowie ein tiefer Doppelgraben, der meiner Meinung nach auf einen keltischen Ringwall hindeuten könnte ( was jedoch noch nicht erforscht oder gar belegt ist), kennzeichnen die ehemalige Burganlage.
Ihre Bedeutung ist umstritten. Allerdings ist wohl eher davon auszugehen, dass sie politisch nicht sehr bedeutsam war.
Urkundlich im Jahr 1234 als zur Reichsabtei Hersfeld gehörend erstmals erwähnt, dürfte sie aber wesentlich früher errichtet worden sein, denn schon im 8. Jahrhundert wird eine Siedlung Lengsfeld erwähnt.
Sie diente als Sitz der Adeligen von Lengsfeld, welche das Amt des Mundschenks in der Abtei Hersfeld begleiteten. - daher der heutige Ortsname Schenklengsfeld.
Da die Burg bis zu ihrer Zerstörung im Bauernkrieg in 1525 Sitz des Amtmannes war, heißt die Umgegend Landecker Amt.
Wer stille, geheimnisvolle Orte liebt und seine Gedanken in's Mittelalter fliegen lassen will, der fühlt sich hier wohl.
Am Fuße des Landecker findet man aber noch ganz andere interessante Baulichkeiten. So fanden wir ein Tor wie eine Art Zugang zu einem Stollen im Berg, welches bis 1990 zu einer Luftverkehrsbeobachtungsstation der NATO (Delta 1) gehörte.[verkleinern]