In diesem Hotel übernachteten wir durch ein Angebot von Berlin Tourismus, Visit Berlin. Für ein bestimmtes Januarwochenende wurden Übernachtungen in etlichen Hotels der Stadt für Berliner angeboten. Diese sollten einmal Tourist in der eigenen Stadt sein können. Die Angebote galten für verschiedene Hotelkategorien, darunter auch 5-Sterne-Hotels. Das Angebot beinhaltete eine Übernachtung mit Frühstück, Willkommensgetränk sowie abendliches 3-Gang-Menü, dazu Frühanreise ab 13.00 Uhr und Spätabreise... weiterlesen bis 13.00 Uhr.
Wir hörten zufällig im Radio von der Aktion und schauten auf der Website nach. Die Zimmer in den 5-Sterne-Hotels waren längst ausgebucht. Ein 4-Sterne-Hotel war uns ebenso willkommen. Es gab noch einige Zimmer in verschiedenen Hotels, darunter im Holiday Inn am Flughafen Schönefeld. Vor Jahren hatte eine Verwandte dort einen runden Geburtstag gefeiert. Wir hatten es von damals in guter Erinnerung behalten, allerdings nur an der Feier teilgenommen, nicht übernachtet. Wir wohnen in Berlin-Neukölln und somit nicht allzu weit weg vom Hotel. Für dieses spezielle Angebot genau richtig. Ein Hotel „gleich um die Ecke“ mit kurzer Anreise. Wir buchten das Angebot und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
Am Samstag reisten wir gegen 13.30 Uhr an. Wir wurden an der Rezeption freundlich begrüßt, man erklärte uns Einzelheiten des Aufenthalts. Ich bat um ein Zimmer mit Dusche, falls vorhanden. Die Rezeptionistin schaute ein wenig in ihrer Liste, fand schließlich ein passendes Zimmer. Sehr schön, ich bin die oftmals schwer zugänglichen Hotelbadewannen leid.
Das Zimmer war geräumig, ging zum Innenhof hinaus und war somit ruhig, verfügte über die erbetene Dusche sowie ein Doppelbett mit durchgehender Matratze. Ich setzte mich probeweise darauf und bemerkte eine harte, rückenfreundliche Matratze. Wenn sich einer von uns beiden umdrehte, wurde der andere nicht allzu sehr durchgeschüttelt. Auch hier ein Pluspunkt. Eine Klimaanlage und ein Fenster zum Öffnen waren vorhanden, dazu etliche Ablageflächen. Außerdem einen Kaffee/Teekocher, das schätzen wir sehr. Die Tasse Kaffee morgens nach dem Aufstehen war gesichert. :-)
Im Bad konnten wir uns gut bewegen. In der Decke war eine Rotlichtlampe installiert. Mittels Zeitschaltuhr konnte sie für eine bestimmte Zeit eingeschaltet werden. Dadurch war es schön warm im Bad.
Das Zimmer selbst war beim Betreten sehr kalt. Wir ließen die Klimaanlage laufen, damit es sich allmählich erwärmte. Dabei stellten wir eine laute Lüftung fest, die wir nachts ausstellten. Wenn die Fenster geschlossen waren, war fast nichts zu hören. Das Zimmer verfügte über dichte Vorhänge und war dadurch nachts schön dunkel. Wir schliefen gut in dem Zimmer.
Am nächsten Morgen öffneten wir das Fenster. Kurz darauf startete auf dem nahegelegenen Flughafen ein Flugzeug. Uns störten die Flugzeuge nicht. So laut war es nicht, wir hörten es nur bei geöffnetem Fenster. Außerdem – in einem an einem Flughafen gelegen Hotel sind Flugzeuge zu hören, wer hätte das gedacht :-)
Im Preis inbegriffen war die Nutzung des Wellness-Bereichs mit Fitnessraum, finnischer Sauna, Dampfbad und Ruheraum. Wir gingen nachmittags in die finnische Sauna. Sie war einigermaßen geräumig. Die nebenan gelegenen „Erlebnisduschen“ machten ihrem Namen Ehre: wer nicht wusste, wie sie einzustellen waren, konnte hier etwas erleben. Vor allem bei der rechts gelegenen Dusche: ein Knopf für warmes Wasser oben, darunter ein Knopf für das kalte Wasser. Wem das recht warme Wasser zu gut temperiert war, drückte zusätzlich auf den Knopf für das kalte Wasser. Damit wurde nicht etwa die Temperatur geregelt, sondern kaltes Wasser durch die Gegend gesprüht. Bloß weg! Bei der Dusche auf der linken Seite ließ sich die Wassertemperatur einstellen.
Im Ruheraum fanden sich einige Liegen – und eine in Deutschland verbreitete Unsitte: die meisten Liegen waren nicht besetzt, aber durch Handtücher markiert. Bei meinem Eintreten war gerade noch eine Liege nicht durch Personen oder Handtücher besetzt. Ich machte Anstalten, sie zu nutzen. Mir fiel auf, dass die Liegen sehr niedrig waren, vielleicht 30 cm hoch. Wie würde ich wieder aufstehen können? Ich nutzte lieber die Fußbecken im Vorraum der Sauna.
Wünschenswert fände ich hier, wenn das Personal die Liegen beaufsichtigen und bei Bedarf abräumen würde. Ich selbst räume keine belegten Liegen ab. Ich möchte mich im Saunabereich entspannen und nicht mit unverschämten Mitmenschen herumärgern müssen.
Um 17.30 Uhr sollte der Willkommendrink serviert werden, um 18.00 Uhr das Abendessen beginnen. Kurz nach 17.30 Uhr wurden wir von einem Hotelmitarbeiter begrüßt und zur Bar gebeten, wo verschiedene Getränke mit und ohne Alkohol auf uns warteten.
Das Abendessen wurde im hoteleigenen Sky Restaurant serviert. Für die Visit Berlin-Teilnehmer waren Tische reserviert, alles gut organisiert. Es gab ein umfangreiches Büffet mit Suppe, Vorspeisen, zwei Hauptgerichten, Fleisch und Fisch mit zugehörigen Beilagen, sowie diverse Desserts. Das Essen war lecker. Da der Hoteldirektor aus Österreich stammt, sind bei Speisen und Getränken viele österreichische Spezialitäten zu finden. So sahen wir auf der Weinkarte etliche österreichische Weine. Eines der Desserts vom Büffet war ein leckerer Apfelstrudel, den wir beide probierten. Dazu gab es eine dickflüssige Vanillesauce, es war ein Gedicht.
Die Getränkekarte hatten wir vor unserem Besuch im Internet recherchiert. Das war auch gut so. Wir wurden beim Abendessen gefragt, was wir trinken möchten. Die Karte erhielten wir dazu nicht; dies wäre hilfreich gewesen. Ich hatte mir aufgrund der Internetrecherche einen Rosé Zweigelt ausgeguckt, dazu eine große Flasche Wasser. Mein Begleiter schloss sich an.
Überhaupt, der Kellner im Restaurant. Es gab drei Bedienungen. Einen jungen Mann und eine junge Frau, die beide freundlich waren. Der ältere Herr Oberkellner hingegen versprühte einen solchen Charme, dass mein Begleiter vermutete, er habe früher in einem HO-Restaurant gearbeitet. Bloß nicht zu freundlich sein, eines nach dem anderen machen, die Gäste warten lassen. Jedenfalls uns. Am Nebentisch hörte ich auch Klagen über den diensteifrigen Herrn. Er stellte eine Ausnahme zwischen dem ansonsten freundlichen und zuvorkommenden Personal dar. Die junge Frau ging einmal an mir vorbei, lächelte mich an und grüßte. Geht doch!
Wer wollte, konnte am vom Hotel veranstalteten Eisstockschießen teilnehmen. Die Visit Berlin-Teilnehmer wurden danach gefragt. Wir gingen nach dem Essen lieber an die Bar. Hier waren zwei nette, aufmerksame Herren im Einsatz. Wir ließen den Tag entspannt ausklingen.
Kostenfreies WLAN wird angeboten. Bei unserem Aufenthalt funktionierte es nur in der Lobby und im Barbereich.
Am nächsten Morgen das Frühstücksbüffet, das wieder im Sky Restaurant serviert wurde. Beim Betreten wurden wir freundlich nach der Zimmernummer gefragt. Der Raum war gut belegt; wir fanden einen Tisch für uns. Sofort stand ein Mitarbeiter neben uns, rückte den Tisch zurecht, damit wir bequem Platz nehmen konnten. Eine weitere Mitarbeiterin erschien sofort mit einer Thermos-Kaffeekanne und fragte, ob wir Kaffee haben möchten. Das wollten wir. Der erste Kaffee wurde eingeschenkt und die Kanne auf den Tisch gestellt.
Wir schauten uns am Büffet um. Sehr umfangreich. Rührei, Speck, Würstchen, gebackene Bohnen. Brötchen, diverser Aufschnitt, Käse, Joghurt, Müsli, darunter auch Bircher Müsli. Für das süße Ende Marmelade und Waffeln. Wir ließen es uns schmecken.
Das Personal im Frühstücksservice fiel uns positiv auf. Es waren genügend Mitarbeiter im Einsatz, sie waren immer präsent. Die Tische wurden schnell abgeräumt und wieder eingedeckt. Wenn ein Gast einen freien Tisch suchte, war man ihm behilflich.
Gut organisiertes Personal ist für ein Hotel die halbe Miete. In diesem Hotel war man sich dessen bewusst.
Im Hotel gibt es diverse Konferenzräume. Ich meine, wir haben bei der Geburtstagsfeier damals einen Konferenzraum genutzt, da wir genügend Gäste waren. Den Raum habe ich als geräumig und lichtdurchflutet in Erinnerung.
Kostenlose Parkplätze finden sich um das Hotel herum. Dort sind ein Gewerbegebiet sowie eine Freifläche, insgesamt nicht viel. Wir fanden zufällig einen Parkplatz fast vor dem Eingang.
Das Hotel bietet für Gäste ohne Pkw einen kostenlosen Shuttle-Service zum Bahnhof und zum Flughafen Schönefeld an.
Insgesamt haben wir uns in diesem Hotel wohlgefühlt und können es für einen Aufenthalt empfehlen.[verkleinern]