Auf dem Kirchengelände befindet sich rechts neben dem Eingang zur Groß Schönebecker Immanuelkirche ein großer und schwerer Gedenkstein. Er sieht aus wie ein Findling, an dem in eine schwarze grob geschmiedete metallene Gedenktafel mit 4 handeschmiedeten Nieten / Stahlnägeln gewaltig befestigt ist.
Sie trägt folgende mit groben Körnung und in Großbuchstaben eingeschlagenen Inschrift, die an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und die Opfer von Gewaltherrschaft erinnert:
WIE ENG IST DIE... weiterlesen PFORTE
UND WIE SCHMAL DER WEG.
DER ZUM LEBEN FÜHRT.
UND WENIGE SIND´S.
DIE IN FINDEN. MATTHÄUS 7.14
IM GEDENKEN AN DIE OPFER
DES ZWEITEN WELTKRIEGES
UND DER GEWALTHERRSCHAFT:
DIE EV. KIRCHENGEMEINDE UND DER VEREIN DER
NATUR- UND HEIMATFREUNDE GROSS SCHÖNEBECK
1995
Auf dem Kirchengelände finde man links vor dem Haupteingang zur Kirche das ältere, pyramidenartige (Pyramidenstumpf) Gefallenendenkmal von Groß Schönebeck.
Es ist etwa 6 Meter hoch. Es steht auf einer Plattform. Es befindet sich ein etwa 50 Zentimeter hoher Sockeldarauf, auf dem sich wiederum dann der Pyramidenstumpf erhebt. Alle Teile sind aus Granitsteinen gemauert. Den oberen Abschluss bildet eine Kugel, die von Pflanzenranken umschlossen ist und fest auf einem symbolischen Kettenring liegt.
Nach vorn sowie nach hinten schaut ein schaut ein Soldatenkopf mit einem Stahlhelm. Die Gesichtszüge empfinde ich stark stilisiert. Unter den Köpfen sind je eine dreiteilige Namensliste mit 37 bzw. 36 Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten.
Unter der vorderen Liste befindet sich eine helle Steinplatte, die folgende Inschrift trägt:
Den Toten der Kriege
1914-1918
1939-1945
Zur Erinnerung.
Den Lebenden zur Mahnung!
In der gleich nebenan stehenden Kirche, findet man vor dem Betreten des Kirchenschiffes die Namenlisten der in den letzten Kriegen, wie dem ersten und zweiten Weltkrieg Gefallenen oder auch den Kriegen zum Opfer gefallenen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Und ehrlich gesagt, mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich sehe, wie lang diese ist. Auch die 73 Opfer-Namen für den I. Weltkrieg an dem Denkmal draußen sind hier drin noch einmal erwähnt. Für den II. Weltkrieg stehen 154 Namen an den Tafel, ohne die sieben der am 29. April 1945 von der SS hingerichteten der Pfarrersfamilie Wagner.
Das Gefallenendenkmal ist gepflegt und wird sicherlich regelmäßig als Gedenk-, Erinnerungs- und Mahnort genutzt. Hier wurde an zentraler Stelle, also direkt vor der im Ortsmittelpunkt befindlichen Kirche ein gepflegter Ort zum Erinnern, Gedenken und vor allem Mahnen geschaffen.
Möge auch ihr Opfer für uns eine ständig lesbare und erkennbare Mahnung sein.
Genau das ist auch der Grund, aus dem ich diese Denkmale hier bedenke. Wir sind heute nicht für gestern verantwortlich, können auch die Geschichte nicht ändern, ABER wir können zeigen, dass wir aus der Geschichte gelernt haben.
Deshalb will ich hiermit wieder einen kleinen Teil dazu beitragen,
dass sich die Welt immer wieder der Grauen aller Kriege erinnert,
aufmerksam bzw. wachsam bleibt und vielleicht etwas friedlicher wird.
Deshalb werde ich weiterhin derartige Gedenkstätten, Ehrenfriedhöfe, Mahn- und Denkmale" bewerten", weil auch deutsche Gefallenendenkmale an Kriegsgrauen und verlorene Söhne und Töchter erinnern.
Ich will damit
GEDENKEN,
ERINNERN,
MAHNEN und
BEWAHREN.[verkleinern]