Die folgende Bewertung würde natürlich gut in den Strang "Brunnen, Wasserspiele, Fontänen, künstlich angelegte Wasserwege etc." passen, dort würden sie aber noch viel weniger User lesen. Das Objekt finde ich recht wichtig, da hier wenigstens ein schüchterner Versuch gemacht wurde zu zeigen, was wir in der Umweltpolitik alles falsch gemacht haben.
Während der Industrialisierung und in der Folgezeit wurde die Natur nach Lust und Laune wegen wirtschaftlicher Interessen verändert, natürliche... weiterlesen
Wasserwege wurden kanalisiert, umgeleitet oder in den Untergrund verlegt. So war es auch in vielen Städten des Ruhrgebiets.
Aus einem vom Landwirtschaftsministerium initiierten Wettbewerb zur Belebung der Innenstädte im Ruhrgebiet gingen 25 Projekte als Sieger hervor, die auch finanziell unterstützt wurden, und zwar mit 50% der anlaufenden Kosten.
"Der Arbeitskreis Wasser in die Stadt" des "Stadtmarketings Schwerte" lieferte das Konzept für einen künstlichen Wasserlauf, der Entwurf dazu stammt von einem Schwerter Architekten, die notwendigen Arbeiten wurden von einem Schwerter Garten- und Landschaftsbauunternehmen durchgeführt, die für Quelle, Bachbett und Ufer benötigten Steine allerdings stammen aus einem Dortmunder Steinbruch (Ruhrsandstein).
Nun aber zum Objekt selbst: An der Bahnhofstraße, am Rande des Schwerter Stadtparks wurde ein künstlicher Wasserlauf gebaut, der für die stetige Umwälzung des Wassers einen 10000 Liter-Tank benötigt. Ein Quellstein liegt etwa in Höhe des Kundenbüros der Stadtwerke, von dort aus führt ein etwa 75m langer künstlicher Bachlauf bei einem Gefälle von 70cm zu einem Abfluss in einem mit Steinen ausgelegten Feld, von dem aus das Wasser dann im ständigen Kreislauf zurückgeleitet wird. An einer Stelle wird der Bachlauf von einer flachen 'Brücke' überschnitten.
Auf der Stadtparkseite sind am Ufer einige Bänke aufgestellt, und an der Quelle laden die großen Steinquader zum Sitzen ein. In der Dämmerung wird der Wasserlauf durch geschickt angebrachte Lichtbänder beleuchtet. Wenn im Winter das Wasser wegen Frostgefahr abgestellt wird, korrespondieren diese Lichter stimmungsvoll mit denen, die an einigen benachbarten Bäumen angebracht sind.
Insgesamt eine schöne Idee, um auf Umweltsünden aufmerksam zu machen, aber seit der Einweihung im Jahr 2010 haben auch unangenehme Zeitgenossen den Bachlauf für sich entdeckt und nutzen ihn als Abfalleimer. Davor scheint heute kein noch so interessantes Objekt mehr geschützt zu sein.[verkleinern]