Bei einem Spaziergang durch Schwerte war es eigentlich das Gebäude, dass mir mit seiner wunderschön gestalteten Längssseite auffiel, beim Näherkommen entdeckte ich dann die Informationen, die deutlich machten, dass es sich hier um das Alte Rathaus handelt, in dem nun das Ruhrtalmuseum, ein Heimatmuseum, untergebracht ist. das Gebäude stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die Verglasung der früher offenen Halle wurde im 20. Jahrhundert angebracht, um einen Empfangsbereich zu... weiterlesen schaffen.
Zum Besuch eines Heimatmuseums hatte ich keine Lust, so sah ich mir nur das Haus und die benachbarte Kirche St. Viktor (natürlich geschlossen) an und fuhr nach Hause, wo es mir sofort leid tat, dass ich das Museum nicht besichtigt hatte. Also ging es am nächsten Tag zurück nach Schwerte.
Die erste Überraschung war, dass der Eintritt ins Museum kostenlos ist, dass man allerdings über eine Spende - in eine riesige Truhe zu entrichten - sehr froh ist. Die zweite Überraschung war der junge Mann am Empfang, der über ein ungeheures Wissen, die Umgebung betreffend, verfügt und nur zu bereit war, mir eben dieses zu vermitteln.
Die zu besichtigenden Exponate der Sammlung sind im oberen Stockwerk untergebracht, die Möbelstücke und Ähnliches offen, alles Zerbrechliche aber in großen gut gestalteten Glasvitrinen. Beschriftungen und schriftliche Informationen sind meiner Meinung nach genau richtig, was Umfang und Verständlichkeit angeht.
Die Sammlung umfasst Funde aus Ausgrabungen in oder rund um Schwerte, aber auch Gegenstände, die von Schwerter Familien gespendet wurden. Als Liebhaber alter Bücher hat mich eine Martin Luther Bibel aus dem 17. Jahrhundert besonders fasziniert.
Man kann sagen, dass die aufeinander folgenden Räume einer zeitlichen Ordnung folgen. Es beginnt mit der Eiszeit, über die römische Kaiserzeit und das Mittelalter geht es dann weiter bis zum 19. Jahrhundert. Mich hat es wieder einmal überrascht, wieviele der alten Keramikformen sich in unseren modernen Gefäßen wiederfinden lassen. Beeindruckend waren auch einige der ausgestellten Waffen und Möbel.
Es gab sogar die Möglichkeit, sich zwischendurch mal zu setzen, was in kleineren Museen ja nicht immer der Fall ist. Fotografieren war bei den Glasvitrinen recht schwierig. Entweder verhinderten die Reflektionen der Fenster eine Aufnahme, oder ich selbst wurde im Glas gespiegelt.
Nach meinem Rundgang (etwa 40 Minuten) nahm der junge Mann am Empfang sich noch die Zeit, mir einiges über die Stadtgeschichte Schwertes und der Nachbargemeinden Hörde (heute zu Dortmund gehörend) und Dortmund zu erzählen, seine Einladung, bald wiederzukommen schien sogar ernstgemeint zu sein.
Fazit: Das Museum ist recht klein, doch kann ich es allen, die an Geschichte des Ruhrgebietes interessiert sind, nur wärmstens empfehlen.[verkleinern]