"Im kühlen Keller sitz ich hier
auf einem Faß voll Reben,
bin guten Muts und lasse mir
vom Allerbesten geben.
Der Küfer zieht den Heber vor,
gehorsam meinem Winke,
füllt mir das Glas, ich halt's empor
und trinke, trinke, trinke..."
So oder so ähnlich kann man sich die Situation vorstellen, nachdem wir (eher durch Zufall) diese (Hinterhof)Edelbranntweinbrennerei Futter beteten haben... Auch, wenn ich diese Adresse vorher gespeichert habe, weil einer meiner (nicht mehr aktiven)... weiterlesen
Favoriten hier so begeistert davon geschrieben hatte, vergass ich sie völlig mir sie zu Hause zu notieren. Unverhofft, kommt ja bekanntlich oft, bei einem Rundgang durch Schwetzingen sind wir an diese Stelle gekommen. Es war der hier abgebildete Schild, der an die Zeiten zu erinnern schien, als es noch (für wenige Jahre) eine Residenzstadt gewesen war. Mir kam es aber eher vor, dass es eine Hommage daran sein sollte und nicht vom Alter mit dem Schloss vergleichbar sein.
Manchmal erscheint ein Weg komplizierter aus, als es tatsächlich ist. Nachdem wir den Innenhof betreten haben, waren wir vor ein "Problem" gestellt": wo geht es weiter?! Scheinbar gab es nur die Produktionsstätte, doch kann es sein, dass man die paar Stufen runter kommen muss, vor allem wenn es geschlossen zu sein schien? Eine Frage an einen Mann, der seiner Beschäftigung an einer Maschine nachging, grinste breit und entgegnete: "Nichts ist leicher, als in den Raum zu gehen, vor dem wir standen". Wir schauten ungläubig, dann fügte er hinzu: "Schefin freut sich immer über Kundschaft und sie ist dort anzutreffen. Nun zu, es lohnt sich wirklich!". Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und gingen rein.
Der Raum ist in einem Gewölbekeller untergebracht. Man wußte nicht, wo zuerst zu schauen ist: An allen Seiten gab es etwas interessantes zu entdecken: hohe Regale mit Weinen, alte Fäßer des Rebensaftes als Deko und vor allem die selbstgemachten Liköre und das besondere "Hobby" des Inhabers (teure) Whiskys. Um interessante Sorten kennen zu lernen und anbieten zu können, das haben wir von der Frau hinter dem Tresen erfahren, wird mindestens einmal im Jahr eine Reise zu den Destillerien auf der Insel unternommen. Dazu komme ich aber etwas später zu sprechen.
Wenn schon der Eigenname auf eine Edelbranntweinbrennerei hinweist, ist diese Tatsache eine Besonderheit, auf die ich unbedingt hinweisen möchte. Da Geschmäcker sehr unterschiedlich ausfallen können, fanden wir die Möglichkeit bei einer kleinen Verkostung seinen Favoriten unter den Likören und Bränden zu finden und zwar ohne vorherige Anmeldung oder ähnliches, das kann man sich (falls der Sinn danach vorhanden sein sollte) schmecken lassen ;-)!
Auch, wenn es hier die "üblichen Verdächtigen" vorhanden sind, haben wir uns mehr für Produkte aus der Region interessiert (Wein) aber vor allem jene aus eigener Herstellung. Da reicht die Bandbreite von A wie Amaretto bis W wie Wodka-Feige ist vieles (zum Teil ein wenig verrückt) vorhanden. Nicht immer entsprach die Empfehlung dem, was (vor allem ich) gerne mag. Bei Marzipan, Eierlikör, Nougat oder Rhabarber da mache ich dicht, doch schnell hat sich unser Favorit herauskristallisiert: "schwarze Witwe" in der kleineren Flasche (0,375 l) wurde eingetütet und für gut befunden (nicht nur von uns)!
Allgemein zu sagen ist, dass der Zugang nicht barrierefrei ist und dennoch haben wir uns dort auf Anhieb sehr wohl gefühlt. Es hat uns doch überrascht, dass es dort sogar die alkoholische Kräuterlikörspezialität sogar gegeben hatte! So weit entfernt hätten wir das gar nicht vermutet. Auf eine Nachfrage hin, hieß es, dass in regelmäßigen Abständen neue Sachen ausprobiert werden, die zum Teil aus anderen Regionen Deutschlands stammen oder sogar aus dem Ausland importiert wurden.
Da komme ich, wie versprochen auf die am Anfang erwähnten Whiskys zurück, die einen großen Stellenwert bei dem Betreiber besitzen. Egal ob diese in kleinen (Privat)Manufakturen oder von den allgemein bekannten Herstellern stammen. In regelmäßigen Abständen geht es auf Reisen, die neue "Schätzchen" getestet und mitgebracht werden, um es ins Sortiment aufzunehmen. Falls dieses Genussmittel mehr zusagen sollte, werden ebenfalls Verkostungen angeboten, die aber kostenpflichtig sind und man nach vorheriger Voranmeldung teilnehmen kann.
Wir kennen persönlich einige Menschen, die diese Spezialität sehr schätzen, doch da sie ihren Preis besitzen, haben wir es nur an der Auswahl gefreut, die es hier gibt. Es ist auch erwähnenswert, dass hinter dem Bedientresen wirklich schöne Poster gegeben hatte, die leider nicht zum Verkauf offen stehen :-(. Das wäre ein tolles Geschenk geben, doch man kann nicht immer alles haben, wie man es im Leben öfter erlebt. Sie waren so unterschiedlich, wie die einzelnen Destillerien und Regionen auch. Da blieb uns der "Augenschmaus", der besonderen Art ;-).
Die Bedienung ist wirklich sehr freundlich und hilfsbereit ohne etwas aufzuschwatzen oder das ganze zu sehr aufzubauschen. Die Produkte und der Kunde mit den individuellen Wünschen und Vorlieben stehen hier im Vordergrund und es wird nicht, wie so oft, die persönliche Sicht der Dinge des Personals. Das ist wirklich etwas besonderes, denn dieses "Spagat" im positivem Sinne wird eher selten im geschäftlichen Bereich geschafft! Das ist definitiv einer der Gründe, der die Inhabergeführte Edelbranntweinbrennerei Futterer zu unserem Favoriten macht.
Da wird sich sicherlich so mancher fragen, warum es hier keine vollständige Zustimmung von uns gibt: zum einen war es schon die (sehr schmale) glatte Treppe, über die man unterschiedlicher Ansicht sein könnte. Was aber für uns gravierender wiegt, dass dadurch die auf dem Hof befindliche Abfüllung, diese (aus welchen Gründen auch immer) die Verschlüsse sehr locker angebracht worden sind. Das hatte zur Folge, dass der (teure) Inhalt bereits beim Transport eigene "Wege" gegangen ist :-(. Das war definitiv anders geplant... Als wir das aber gemerkt haben, gab es für uns keine andere Möglichkeit es zu beanstanden. Wirklich schade, doch besser das wir das ganze rechtzeitig mitbekommen haben, denn später gäbe es eine richtige "Sauerei", die sich noch klebriger im Koffer zu einem größerem Problem ausweiten könnte. Das möchte wohl keiner!
Wenn es sich ergibt, kommen wir bei nächstem (nicht absehbaren) Besuch in der Region erneut vorbei. Das die Edelbranntweinbrennerei Futterer kein weißer Fleck bleibt, war mir eine solche lange Bewertung besonders wichtig, damit es auch bekannter wird! Bei Interesse, welche weitere Besonderheiten es noch gibt, da verweise ich gerne auf die hier verlinkte Internetseite des Unternehmens.[verkleinern]