“Ein Jäger aus Kurpfalz,
Der reitet durch den grünen Wald,
Er schießt das Wild daher,
Gleich wie es ihm gefällt.” in diesem Fall nicht so ganz, denn die Szene ist auf einer äußeren Hauswand in Schwetzingen zu sehen. Das alte Lied wird in mehreren Bildern dort dargestellt. Mir persönlich wäre nie eingefallen die friedfertigen Tiere abzuknallen, doch als Fotomotiv ist es bei mir schon willkommen.
An verschiedenen Stellen der Stadt wurden mehrere Faßaden farbig gestaltet, doch diese ist die... weiterlesen
einzige, die mir besonders gefallen hatte, sodass ich sie abgelichtet habe. Bei unserem Spaziergang habe ich sie gegenüber dem hiesigem Rathaus entdeckt. Durch den hohen Sichtschutz bedingt und eine der historischen Banken bedingt, war es gar nicht so einfach als Motiv abzulichten.
Die Jagd war über Jahrhunderte hinweg ein Privileg des Adels gewesen, sodass sogar Hoffmann von Fallersleben den Text in eine spöttische Richtung gelenkt hatte. Im Internet kann man es finden und nachlesen.
Das Lied und somit auch die Darstellung geht auf den einstigen Pfalzgrafen Johann Casimir (1543-92) zurück. Trotz der Bewandtnis wurden die Diener und der Landesherr in der modischen Kleidung des 18. Jahrhunderts dargestellt. Lediglich der Bläser ist hoch zu Ross dargestellt. Die Handlanger sind mit ihren Hunden unterwegs. Die beiden “wichtigsten” sind definitiv die, die das Wild auf Stangen befestigt haben und es vorweg tragen. Ob der sich bei dem Mann, der auf dem Pferd sitzt, sich um einen Adeligen handelt, konnte ich aus der Entfernung nicht erkennen, denkbar ist es dennoch.
Die verwendete Farbpalette wirkt sehr reduziert, doch vor dem hellen Hintergrund wirkt es auf mich sehr stimmig. Zu bewundern ist es an dieser Stelle seit dem Jahr 1984. Das Sinnbild für die Jagd als Sommervergnügen des einstigen Kurfürsten Carl Theodor ist ein Motiv des ortsansäßigen Malers Heinz Friedrich (* 19. Februar 1924 in Schwetzingen), der damit ein Bezug auf das Schloss nimmt.
Das liegt wenige hundert Meter davon entfernt, das von den meisten Besuchern einzig angesteuert und wahrgenommen wird. Man sollte aber dennoch ein Blick außerhalb “wagen”, wie die anderen Entdeckungen es bereits gezeigt haben.
Mit der Gesamtbewertung tue ich mich dennoch ein wenig schwer, denn das Motiv ist schon ein der sicherlich seine Daseinsberechtigung besitzt, doch “schwer verdaulich” ist. Hier fließt zwar kein Blut, doch die Fantasie geht irgendwie eigene Wege, die einem dies vorgaukeln. Nach Rücksprache mit meinem Partner, den es zuerst aufgefallen ist, möchte ich dennoch 4 Sterne vergeben, trotz das es nicht zu meinen Favoriten zählt.[verkleinern]