Apollo(n) war einer jener griechisch / römischen Götter, der wie kaum ein anderer sowohl selber als ein Künstler angesehen wird, als auch deren Verkörperung galt. Wie seine Halbschwester Minerva, über die ich zuvor berichtet habe, gilt auch er als einer, der mit Weisheit umzugehen konnte. Darüber hinaus aber wird er mit der Jahreszeit des Frühlings, des Lichts und was in dem Zusammenhang möglich ist, der Heilung. Wie hier dargestellt, ist er ein Jüngling, der mit den musischen Künsten bestens... weiterlesen
vertraut ist: er wird (in antiken Gedichten) als ein „himmlischer Sänger“ bezeichnet. Dazu begleitete er sich selbst auf der in seiner Hand liegendem (äh Klampfe kann ich eigentlich nicht sagen, Harfe aber ebenso wenig…was ist es denn eigentlich?!) Instrument. Er galt als der „erste“, der den Menschen das Dichten beigebracht hatte und gleichzeitig als der „Beschützer“ der besagten Bereiche der Kunst, sowie der damit verbundenen Musen. Was mir weniger bekannt gewesen ist, dass er gleichzeitig angerufen wurde, wenn eine Schlichtung gelingen sollte.
Sein Tempel im Schwetzinger Schlossgarten ist das, was man bis heute als eine Kulisse genützt wird. Es soll jenen Sehnsuchtsort versinnbildlichen, der allgemein als „Arkadien“ bezeichnet wird. Allgemein ausgedrückt in der Entstehungszeit in den Jahren 1761-75 war es eine Anlehnung an das „Paradies“ oder anders gesagt, das was man sich darunter vorgestellt hatte. Den Inforationen zufolge, die ich nach dem Besuch mitgenommen habe, soll es einer der wenigen Barockgärten sein, die bis heute noch das sog. „Naturtheater“ besitzen. In der kalten Jahreszeit, als wir da waren, konnte von einem (sehr begeisternden Vorschreiber) „Erlebnis“ nur ansatzweise die Rede sein! Wie in mehreren historischen Parks / Gartenanlagen werden einige Maßnahmen durchgeführt, die dem Schutz des ganzen dienen. Das bedeutete bei uns, dass die Sphingen, die diesen „Rahmen“ zu einer Einheit verbinden, waren gar nicht sichtbar gewesen. In meiner Erinnerung an das vorherige mal, war es eins der Objekte, die man zwar durch die Hecken dort von weitem erspähen konnte aber dadurch es auch spannend blieb, was für einen Eindruck es als ein Ensemble auf einen selbst macht…
Unterhalb des Rundtempels wurde zusätzlich eine Wassertreppe installiert an deren oberen Ende zwei weibliche Wesen (vermutlich Nymphen) angebracht. Da das Element zu einem „Risikofaktor“ werden könnte, wenn es friert und der alten Technik, die weiterhin genutzt wird, habe ich nur ein Foto von ihnen gemacht, ohne so richtig dies mit einer besonderen Freude verbundene wäre. Erneut zeigt sind, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann, wenn man ein und das selbe Objekt betrachtet.
Ein Frühlingsgott, wie dieser, soll als ein Glanzpunkt in einer solchen Inszenierung werden. Wie beim Theater auch, muss diese ins „rechte Licht“ gerückt werden. Wie die Sonne im Winter einem als ein „seltener Gast“ erscheint, so wird sie danach um so freudiger erwartet. Diesen (verborgenen) Weg erschließt sich jeder, der diesen zu Apollo nach oben „erkämpft“ hatte. Nicht nur als eine Metapher wird dies verstanden, sondern auch architektonisch umgesetzt. Das wird beim betreten und erkunden des Irrwegs nach oben ins Freie aufgezeigt.
Nicht nur aufgrund der winterlichten Temperaturen ließ mich dieser Verworrene Weg frösteln: nur an wenigen Stellen kam nur ein sehr schummeriges Licht durch. Die Luft war nicht die beste, trotz das man einen kalten Hauch einem um die Nase wehte. So habe ich erfahren, dass wenn es heiß wird, diese Möglichkeit für eine Abkühlung genutzt wird. Durch die fehlende Beleuchtung war ich froh, als ich danach an der Apollostatue gestanden habe. Hier zeigt sich erneut, dass man eben gut zu Fuß sein muss. Zum einen durch die vorhandene Feuchtigkeit war der Zwischenbereich (sah nach gestampfter Erde aus) ein wenig rutschig gewesen. Bei den Stufen Stufen sieht es nicht besser aus: durch das Altar sind die ungleichmäßig abgenutzt. Sollte man nicht so trittsicher sein, können sie sich als eine Herausforderung herausstellen.
Da sieht er nun da: der nackte Gott Apollo. Was soll ich sagen, dadurch das er dauerhaft zwar unter unter einer Kuppel, die an ein Sternenhimmel erinnert, dennoch es lässt sich nicht leugnen, dass an ihm ein wenig der „Zahn der Zeit nagt! Wie so oft bereits festgestellt, aus Denkmalschutzgründen wird auf eine kräftige „Dochdruck-Bause“ verzichtet. Zu einem verwunschenem Theater gehört scheinbar Moos irgendwie dazu aber muss es an allen Figuren und den architektonischen Teilen sein… Bin ich zu kritisch? Vielleicht aber wenn ich bereits vor Ort hin und her überlegt habe, ob ich es kitschig finde und vor allem wie ich diese „zwiespältige“ Gefühle umschreiben soll, damit das nicht all zu negativ klingt. Wie vorher angedeutet, kann ich nicht zu mehr als OK aussprechen.
Eine Info möchte ich zum Schluss geben: aufgrund der momentanen Bestimmungen ist der Park in Schwetzingen bis auf weiteres geschlossen! Falls man sich diesen, bzw. den Apollo Tempel anschauen möchte, dem sei Geduld empfohlen![verkleinern]