Während unseres Urlaubs auf der Insel Rügen, fanden wir einen Flyer zum Marinemuseum auf dem Dänholm. Es ist eine Außenstelle vom Kulturhistorischem Museum der Hansestadt Stralsund.
Wir waren schon einmal in der Wintersaison hier, da war das Museum jedoch geschlossen. Wichtig ist zu wissen, dass es nur vom 1. Mai bis 31. Oktober täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet hat. Das Museum ist leider nicht barrierefrei. Besuchertoiletten befinden sich auf dem Außengelände, rechts und links neben... weiterlesen
dem Verwaltungsgebäude. Nicht außergewöhnlich modern und auch nicht groß, aber sauber und gepflegt. Der Parkplatz befindet sich etwa 200 Meter vor dem Museum und ist ausgeschildert. In einem kleinen Waldstück gelegen, ist er im Gegensatz zu allen Parkplätzen, die in Stralsund kostenpflichtig sind, hier kostenlos. Man macht sich dann zu Fuß auf den Weg, an Seezeichen vorbei, bis man dann links zum Museum kommt. Der Eintritt kostete pro Erwachsenen 6,00Euro, die wirklich angemessen sind.
Der Dänholm liegt etwas vor Stralsund. Man fährt nicht über die neue Rügenbrücke, sondern den alten Rügendamm entlang. Imposant ist der Blick von hier aus, auf die neue Rügenbrücke. Ein Anblick den man so nicht bekommt, wenn man den üblichen Anreiseweg über die neue Brücke nimmt.
So nun aber zum Museum und unserem Besuch. Hier auf dem Dänholm, befindet sich die Wiege der preußischen Marine. Hier auf der Sternenschanze, welcher ein historischer Ort ist, informiert das Marinemuseum über die maritime und militärische Geschichte der Insel Dänholm, der Hansestadt Stralsund sowie der Region.
…“Doch die maritime Geschichte der Insel reicht bis in die Gegenwart. Die Entwicklung der preußischen Marine ist ebenso fest mit der Insel verbunden, wie die Geschichte von Reichsmarine, Kriegsmarine und den Seestreitkräften der DDR und der Deutschen Marine. Doch nicht nur das Militär hat Bezug zur Insel. Auch für die verkehrliche Anbindung der Insel Rügen ist der Dänholm von Bedeutung. Über den Dänholm verläuft die erste Eisenbahn- und Straßenanbindung der Insel Rügen. Auch das erste deutsche Seekabel hatte seinen Ausgangspunkt auf dem Dänholm. Diese Geschichte darzustellen ist Anliegen des Marinemuseums Dänholm.“…
Als wir durch das große Tor gehen, sitzt eine nette Dame in einem kleinen Häuschen und kassiert mit kurzem freundlichem Plausch, den Eintritt und schiebt die Karten durch das kleine Fenster. Neugierig machen wir uns auf den Weg. Der erste Eindruck, gleich rechts, ein altes Marineboot, was auf mich in keinster Weise Interesse weckte. Ich hoffte nur insgeheim, das es noch spannender wird. Die Erwartung stieg nun natürlich.
Etwas weiter, sollte ich nicht enttäuscht werden. Ein Torpedoschnellboot, in gutem Zustand und mit Daten auf Infotafeln. Und kaum dieses Boot angesehen, erreichten unsere Augen die Museums-Freifläche, die sehr viel Interessantes und Sehenswertes offenbarte. Von Minenräumgeräten und Minen, bis hin zu Skulpturen und Schiffsteilen, war alles zu finden.
…“Auf zwei Etagen bietet das Museum viel Wissenswertes unter anderem über die Marineflieger in Stralsund, das Segelschulschiff „Gorch Fock l“, oder zur wechselvolle Geschichte der Hansestadt Stralsund in Verbindung mit der deutschen Militärgeschichte. Das Außengelände präsentiert neben Großexponaten (Marinehubschrauber, 2 Torpedoschnellboote) zahlreiche weitere maritime Ausstellungsstücke.“…
Die Ausstellungen im ehemaligen Kasernengebäude, vermitteln viel von der militärischen Geschichte, des Dänholms und seine Funktion, für die einstige Festungs- und Garnisonsstadt Stralsund. Unglaublich viele Bilder, Dokumente, Schemata, Uniformen, Flaggen, Waffen, Übersichten und Modelle, verschaffen einen sehr informativen Einblick.
Zur Zeit unseres Besuches, war eine Sonderausstellung zum Ausbruch des 1.Weltkrieges. Man erfährt viel über die Geschichte des sogenannten Regiment 42 und die Funktion der Kaiserlichen Marine zu jener Zeit. Sehr traurig habe ich die Dokumentation, mit Zeitungsanzeigen, der Kriegsgefallenen aus Stralsund, empfunden.
Wir hielten uns hier fast zwei Stunden auf und es war ein sehr interessanter Besuch, der noch eine ganze Weile auf uns wirkte. Wen die Geschichte Stralsunds ab der kaiserlichen Marinezeit, bis hin zu Zeiten der ehemaligen DDR interessiert, wird hier begeistert sein, wie wir.
Ich habe sehr viele Fotos gemacht, welche aber nur einen kleinen Bruchteil des Museums zeigen. Sie ersetzen einen Besuch hier, definitiv nicht und vermitteln auch nicht, was man empfindet, wenn man in die kleinen Räume, des Museums geht. Jeder Raum, hat seine eigene kleine Geschichte und macht neugierig auf mehr.[verkleinern]