Seit 1977 arbeitete die Exilrumänin Laura Halding Hoppenheit in einem Keller in der Calwer Straße in einem Club, der sich im Laufe von mittlerweile 43 Jahren zu einer Stuttgarter Institution mausern sollte. 1989 übernahm sie die Leitung des Clubs.
Von Anfang an wurde auf ein hauptsächlich schwul-lesbisches Publikum gesetzt, zur damaligen Zeit noch recht mutig und durchaus auch von mit Sachbeschädigung einhergehenden Protesten begleitet. Teile der Stuttgarter Bürgerschaft waren damals noch... weiterlesen
nicht unbedingt weltoffen...
Von den Präferenzen der Geschlechter unter- bzw. miteinander ganz zu schweigen. Wohl damals eher noch katholischer Einfluss als grüne Politik :-)
Die Inhaberin hielt bis heute mit ihrem Etablissement durch, mittlerweile längst im Rentenalter will sie nach eigener Aussage bis 100 arbeiten.
Ihre Disco bzw. der Club genießen in Stuttgart und Umgebung hohes Ansehen und werden gut besucht.
Es war Anfang 1990, als ich kurz nach der Wende die Möglichkeit zu einem 10-tägigen Aufenthalt in der BW-Hauptstadt bekam, um mich beruflich weiterzubilden.
Da der Tag nicht nur aus Arbeit bestand und natürlich auch auf jeden Tag eine Nacht folgte, musste die für den gelernten DDR-Bürger neue Welt der kapitalistischen Großstadt erkundet werden.
Mit einem (West)Kollegen unterwegs führte mich dieser eines Abends in den Kings Club. Wir beide gehörten nicht zur Schwulenszene, das machte uns und dem Einlassdienst im Club aber nichts aus. Es war interessant, sich das Publikum in der Disco anzusehen. Mir ist noch in Erinnerung, dass die Wände in knalligem rot gestrichen waren, natürlich wurde geraucht und Alkohol in mir bis dato in seiner Vielfalt unbekannten Variationen gab es auch. Dazu ordentlich gute Musik. Promifaktor war für mich unbekannt, aber der damalige Trainer des VfB Stuttgart war ebenfalls unter den Gästen auszumachen.
Es kam also vieles Neue auf mich "Unwissenden" zu.
Es sollte mein einziger Besuch dort bleiben, es war eine schöne Erfahrung und ich erinnere mich noch gern an diese reichliche Woche in der großen Stadt.
Im Januar 2020 wird der Kings Club nun vorerst geschlossen. Es gibt einen erheblichen Reparaturstau, elektrische und sanitäre bzw. Wasserleitungen müssen unbedingt ausgetauscht werden . " „Horrrror“ seien die Räume, in denen Freddie Mercury in den 1980ern gefeiert hat, „völlig marode!“ " so sagt die vorzüglich mit dem R rollenden Inhaberin.
Bei laufendem Betrieb zu reparieren sei auf Grund des immensen Aufwands nicht möglich. Daher vorerst Schließung und Umzug in eine knapp 10 Gehminuten entfernte Location.
Bis die Bauarbeiten im Club an der Calwer Straße beendet sind, Dauer ungewiss, wird es an der Torstraße in einer ehemaligen Spielhalle wie gewohnt weitergehen.
Der leicht geänderte Name lautet dort "Kings Club in Exil".[verkleinern]