Auf meinem Streifzug durch die Gastronomie-Landschaft Deutschlands lande ich als Liebhaber indischer Küche unweigerlich auf das Ceylonas. Dieses unscheinbare Lokal mit dem ehemaligen Ambiente einer alten Bierkneipe besuchte ich zum ersten Mal erst im Jahre 2009, obwohl es neben dem Kohinoor zu den ersten indischen Restaurants Stuttgarts zählt. Es avancierte schnell zu meinem Lieblingsinder in der Region, denn schnell erkannte ich die außergewöhnliche Würze in den verschiedenen... weiterlesen
Gerichten.
Inzwischen hat das Ceylonas in puncto Ambiente stark aufgerüstet, die neue indische Einrichtung lässt entsprechendes Flair und Gemütlichkeit aufkommen. Auch aus kulinarischer Sicht gibt es neue Akzente durch eine erweiterte Speisekarte. Seit fast zwei Jahren zaubert hier auch ein zweiter Koch mit der Handschrift des Chefkochs, kleine interessante Unterschiede in der Würzung sorgen für Abwechslung.
Im Ceylonas sollte man insbesondere die vegetarischen Gerichte durchprobieren. Mein absoluter Favorit sind die Okraschoten, hier führt kein Weg vorbei! Aber auch das Tandoori Paneer, indischer Käse in Paprika gefüllt aus dem Tandoori-Ofen, und Malai Kofta, delikate Käsebällchen, oder Lamm Kofta, marinierte Lammhackfleischbällchen, sind absolut empfehlenswert! Der Reis ist von besserer Qualität als der Standard. Safran, Kumin und Kardamom sorgen für einen wunderbaren Duft und Aromen.
Die Gerichte mit Fisch oder Krabben sind auch sehr schmackhaft. Im Ceylonas heißt es wirklich durchprobieren und auf eine schöne, kulinarische Entdeckungsreise gehen.
Sämtliche Gerichte werden frisch zubereitet, was auch mal zu einer längeren Wartezeit führen kann. Zur Überbrückung gibt es auf Kosten des Hauses frittiertes, überbackenes Gemüse. Meistens verzichte ich auf die Gratis-Vorspeise und das Naan, indisches Fladenbrot, denn die Hauptspeisen sind schon relativ üppig. Eine außergewöhnlich leckere Vorspeise: die ceylonesischen Frühlingsrollen! Eine weitere Besonderheit ist das Pfeffer-Papadam als Kontrast zur der milderen Variante. Einmalig ist auch das indische Naan-Brot mit seiner lieblichen Note, nirgendwo so besonders.
Die Portionen auf den Menüplatten/Thaliplatten sind noch riesiger, aber ideal für “Einsteiger” in die indisch-ceylonesische Küche. Zum Mittagstisch gibt es zu unschlagbaren 5,90 Euro zur Auswahl drei verschiedene Gerichte inklusiv ein nicht alkoholisches Getränk.
Die Bedienung ist sehr höflich, zuvorkommend und herzlich, eine kalkulierende Absicht konnte ich niemals feststellen. Dieses Lokal verdient die 5 Sterne in puncto Essen, Bedienung und Preis-Leistungsverhältnis. Das Ambiente, ehemals Schwachpunkt des Lokals, hat sich stark zum Positiven verwandelt. Eine Wartezeit von 1 Stunde einkalkulieren, abends reservieren.
Fazit: Das Ceylonas ist der typische Geheimtipp. Ein außergewöhnliches ceylonesisch-indisches Restaurant, vergleichbar in diesem Aspekt mit dem Maharaja aus Hamburg. Kenner indisch-ceylonesischer Küche werden es schätzen. Auf keinen Fall auslassen![verkleinern]