Direktvermarktung ist nicht nur in, sondern macht auch Sinn.
Warum muss man tote, und noch viel schlimmer, lebende Tiere über hunderte von Kilometern mit LKW durch das Land karren, nur um zum niedrigsten Preis irgendwo schlachten und verarbeiten zu lassen ?
Noch bestimmt Massentierhaltung den Preis, der Kunde in Deutschland wünscht überwiegend Lebensmittel zu möglichst niedrigen Preisen.
Einen anderen Weg geht der Landschlachthof Silberfleisch, der ein Unternehmensteil der... weiterlesen
Agrargenossenschaft Affalter/Lößnitz im sächsischen Erzgebirge ist.
Das Motto lautet " Wir füttern selbst, wir schlachten selbst, wir produzieren selbst, wir verkaufen selbst".
Ein Idealzustand, wenn es um artgerechte Haltung und Schlachtung von sogenannten Nutztieren geht.
Das Unternehmen betreibt im Erzgebirge einige eigene Filialen zum Verkauf und beliefert auch Handel und Gastronomie mit Frischfleisch und verarbeiteten Waren .
In Zwönitz gleich neben einem über die Stadtgrenzen bekannten Gartenfachmarktes befindet sich eine dieser Filialen im Eingangsbereich zu einem Schnäppchenmarkt.
keine Schnäppchen gibt es bei Silberfleisch, sondern frische Ware aus eigener Produktion.
Alles ist appetitlich und sauber in den Kühlvitrinen arrangiert, die freundliche Verkäuferin, ordnungsgemäß mit Latexhandschuhen arbeitend, schneidet vom Stück ab oder wiegt vorportioniertes ab.
Was fehlte, waren Preisschilder für alle Waren, es gab Preisauszeichnung nur für einige wenige Artikel.
Ich kaufte 2 Bockwürste und je eine 250 Gramm schwere Kochsalami und Jagdwurst. Macht zusammen rund 700 Gramm Wurst.
Kostenpunkt dafür knapp über 8 Euro. Alles andere als ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, das beim Discounter gleiche Kochwurstwaren zu einem Durchschnittspreis von unter 5 Euro das Kilo zu haben sind.
Aber Silberfleisch ist nicht Discount, sondern wie oben beschrieben anders.
Leider konnte mich die Qualität nicht so überzeugen. Die Bockwurst geschmacklich nur Durchschnitt, aber mit recht derbem Naturdarm versehen.
Die beiden in künstliche Hüllen luftdicht verpackten 250- Gramm-Würste wurden etwa 2 Wochen bei 5 Grad im Kühlschrank gelagert. Nach dieser recht kurzen Zeit waren beide Würste schon recht fest geworden, besonders die Kochsalami. Ein echter Genuss war das dann nicht.
Direktvermarktung und nachhaltige Produktion unter handwerklichen und nicht industriellen Bedingungen sind eine feine Sache. Allerdings sollte dann bei wesentlich höheren Preisen, als es die Industrie anbietet, auch eine höhere Qualität zu erwarten sein.
Silberfleisch hat mich dabei beim ersten Einkauf nicht vollständig überzeugen können.
Ich werde aber bei Gelegenheit wieder dort einkaufen, dann vielleicht mal Frischfleisch. Bin gespannt, , ob ein Unterschied zu aus konventioneller Massentierhaltung stammenden Erzeugnissen festzustellen ist.[verkleinern]