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Neueste Bewertungen für Telgte im Bereich Familie & Soziales

  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Diese Kapelle wurde 1654 gebaut - Auftraggeber war ein Fürstbischof von Galen, Baumeister war ein Franziskanerpater. Nicht auszuschließen ist, dass an dieser Stelle bereits ein Vorgängerbau gestanden hatte, denn der Platz besitzt eine unglaubliche Kraft.
    Nachweisbar ist aber, dass hier schon 1370 ein geschnitztes Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes angebetet wurde, über das zunächst ein einfaches Dach gezimmert wurde.

    Die Bauweise der Marienkapelle ist sehr auffällig: ein kuppelüberdeckter, exakter Achteckbau, an das erst im 18. Jahrhundert eine Sakristei und der Chorraum angebaut wurden.
    Wohl in Anlehnung an das Aachener Oktogon finden sich auch hier in den Ecken korinthische Säulen, so dass es naheliegt, dass der emsige Franziskanerpater Jodokus Lücke eine besonders prächtige Wallfahrtskapelle errichten wollte.
    Sicherlich wurde er angespornt durch die gewaltige Pilgerschar, die alljährlich zu dem inzwischen äußerst berühmten Gnadenbild der Maria pilgerten - selbst der Papst war schon einmal unter den Pilgern. Es sollen über 100000 Pilger sein, die jedes Jahr den Weg hierhin fanden.

    Welche Anziehungskraft diese Kapelle auch heute noch besitzt, sieht man zuerst an der Besucherzahl: egal, zu welcher Tageszeit man diesen sakralen Raum betritt, es ist immer voll! Während die große Clemenskirche direkt nebenan fast immer gähnend leer ist (außer zu den Gottesdiensten), drängen sich die Menschen in dem kleinen Kapellenraum.
    Weiterhin fällt auf, dass kein Besucher nur eben mal das Innere erspähen will, um sogleich die Kapelle wieder zu verlassen. Immerhin locken zahlreiche Kneipen und gute historische Restaurants in unmittelbarer Nähe. Aber selbst bei den Besuchern, die eigentlich schnell wieder gehen wollten, verfliegt dieser Wunsch in dem Augenblick, wo sich die schwere Eingangstür geschlossen hat.
    Ich war schon oft hier und habe als durchschnittliche Verweildauer 15 - 20 Minuten festgestellt, viele Besucher sind aber tatsächlich über eine Stunde in der Marienkapelle.
    Als nächstes fällt auf, dass kein Besucher umhergeht. Man setzt sich auf den nächsten freien Platz und bleibt einfach dort sitzten - still, versunken, meditierend, ins Gebet vertieft oder einfach nur erwartungsvoll staunend.
    Keineswegs wegen irgendwelcher Kunstschätze - die meisten wurden ja auch geraubt, einzig die Gnadenmadonna im Chorraum strahlt leuchtend auf die Besucher herab.
    Vielmehr nimmt die unglaublich dichte Energie dieses Ortes alle gefangen. Es fühlt sich an, als ob eine starke Wärmestrahlung den gesamten Innenraum erfüllt und die Menschen daran hindert, wieder zu gehen.

    Natürlich fehlen daher auch nicht unzählige Berichte über Spontanheilungen und Linderung von unerträglichen Schmerzen. Denn alle Kapellenbesucher merken unbewusst, dass hier etwas unsichtbar Gutes am Werk ist und wollen einfach nur dabeisein.
    So spricht auch keiner ein einziges Wort - es herrscht eine andächtige Stimmung, die keiner stören will.

    Auch Bischof Clemens August Graf von Galen fand sich regelmäßig in der Telgter Marienkapelle zu stillem Gebet ein, sein Ring soll immer noch am Finger der geschnitzten Marienfigur stecken. Und Graf von Galen wusste um die heilenden Kräfte besonderer Orte der Kraft, hatte er doch auch die extrem energetisch wirkende St. Servatii- Kirche in Münster als Anbetungskirche des Allerheiligsten auserwählt.

    Sicher ist die Telgter Wallfahrtskapelle architektonisch und kirchengeschichtlich einen Bericht wert, aber die speziellen Qualitäten dieses Raumes sind es mindestens ebenso!

    geschrieben für:

    katholische Kirche / Kultur in Telgte

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    Ausgeblendete 10 Kommentare anzeigen
    Tikae Unglaublich berührend geschrieben .
    Ganz lieben Dank auch für deine Erklärung über die zu erspürenden Energien an mich .
    planenundbauen Dank, Dank! Mir ist auch noch eingefallen, was das Gefühl beim Betreten der Kapelle am besten beschreibt: Liebe
    Schalotte Gratuliere zum grünen Daumen und sage danke, für diesen sehr informativen und lesenswerten Bericht!
    Nike Erstaunlich ... ich habe mir noch nie Gedanken über mögliche energetische Kräfte an solchen Orten gemacht ...
    Herzlichen Glückwunsch zum Grünen Daumen!
    planenundbauen Manchmal wird das Wissen der Altvorderen auch in der Neuzeit genutzt: Kardinal von Gahlen hat die Kirchen, die auf Plätzen mit besonderen Energien stehen, besonders gern und oft für lange Gebete aufgesucht und auf die dort vorherrschende Kraft hingewiesen. Er vermutete, diese käme von den Reliquien, aber das mindert ja die energetische Wirkung nicht.....

    bestätigt durch Community

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