Ich starte schon gegen 9.30 Uhr meine Wanderung auf dem Parkplatz am Niendorfer Vogelpark. Nur wenige Menschen sind unterwegs und so stört nichts die Idylle.
Ein Blick auf die Flutsäule, gleich hinter der Brücke über das Flüsschen Aalbeek… kaum zu glauben, dass das Wasser hier so hoch steigen kann…
Eine Infotafel informiert u.a.:
„Die Aalbeek ist der Abfluss des Hemmelsdorfer Sees. Das Wasser aus Bächen, Gräben, Niederschlägen und Quellen im Einzugsbereich des Hemmelsdorfer Sees wird... weiterlesen
über die Aalbeek der Ostsee zugeleitet. Der mittlere Wasserstand des Sees liegt nur 10 cm über dem der Ostsee. Treffen starke Regengüsse und hohe Wasserstände in der Ostsee zusammen, kann das Wasser nicht in die Ostsee ablaufen, so dass es zu starken Überschwemmungen in der gesamten Aalbeek-Niederung kommt.
Bei der Sturmflut 1872 stieg das Wasser auf 3,30 m über NN.“
Den Vogelpark lasse ich links liegen, allerdings begleitet mich das vielfältige Zwitschern, Schnattern und Gegurre des Federviehs noch ein ganzes Weilchen weiter – und Mücken, die in Scharen um mich herumsurren. Im ganzen Bereich der Niederung kann man die Wege keinen Meter nach links oder rechts verlassen, ohne sofort im Wasser bzw. Sumpf zu landen, was ich nasserweise zu spüren bekomme, als ich mich der Fotografiererei zu intensiv widme.
Nach 800 Metern komme ich zum Aussichtsturm Herrmann-Löns-Blick. Herrlich ist der Blick über die Aalbeek und den Hemmelsdorfer See, der ca. 45 m tief und somit der tiefste See Deutschlands ist.
Als ich eine weitere Brücke überquere fällt der Blick auf das Wasser der Aalbeek und auf die Fische, die sich dort im Wasser tummeln. Fische über Fische; dem See und der Aalbeek scheinen es gut zu gehen…
Der Weg führt durch Wiesen, auf denen Galloway-Rinder grasen, und an verschiedenen Bachläufen vorbei und das für mich schönste Stück des Weges ist ein verschlungener schmaler Pfad, gesäumt von alten Kopfweiden.
Ich persönlich finde die Aalbeek-Niederung im Winter am schönsten, wenn abgelaubte bizarre Bäume und mit glitzerndem Rauhreif bedeckte Gräser das Landschaftsbild prägen.
Für Interessierte hier einige Infos von der Hinweistafel zur Aalbeek-Niederung:
„Rund 349 ha der Aalbeek-Niederung wurden 1984 zum Naturschutzgebiet erklärt. Schutzwürdig ist das Gebiet aufgrund seiner zum Teil seltenen Pflanzenarten und als Brut-, Rast und Überwinterungsgebiet für viele Vogelarten. Im Bruchwaldbereich wachsen überwiegend Schwarzerlen, Weiden, Moorbirken, Faulbäume und schwarze Johannisbeeren.
Sauerampfer, Orchideen, Wiesenraute, Knabenkraut wachsen hier, um nur einige wichtige Pflanzenarten zu nennen.
Wichtig und interessant für Spaziergänger: Zuck- und Bachmücken treten zwar in großen Schwärmen auf, stechen aber nicht. Die stechenden Mückenarten wie Gnitzen, Kriebel- und Gemeine Stechmücken treten eher selten auf!
Ansonsten sind viel Schmetterlingsarten, Libellen, Moorfrösche und u.a. sogar Pirole und Kraniche anzutreffen.“[verkleinern]