11.04.2016
Mit diesem Beitrag beginne ich meine "Trierlogie".
Jedes Jahr denke ich mir als Geburtstagsgeschenk für meinen Schatz eine besondere Unternehmung aus,weil ich ihm damit die größte Freunde bereiten kann.
Vergangenes Jahr besuchten wir die Zeche Zollverein in Essen, dieses Jahr schenkte ich ihm ein gemeinsames Wochenende in Trier - auf den Spuren der Römer.
Jede Stadt mag so die eine oder andere Sehenswürdigkeit haben, aber Trier ist meines Erachtens eine der... weiterlesen
interessantesten Städte Deutschlands, denn das seinerzeit römische Augusta Treverorum gehörte neben Konstantinopel, Rom und Alexandria zu den vier Weltstädten des Römischen Reiches.
Die Porta Nigra ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen von Augusta Treverorum bzw. Treveris - dem römischen Trier - neben den Kaiserthermen, dem Amphitheater und der Konstantinbasilika sowie dem Dom.
Auch das Rheinische Landesmuseum ist auf jeden Fall einen Besuch Wert.
Als erstes landeten wir jedoch, nachdem wir unser Fahrzeug auf dem Parkplatz unseres nur zwei Gehminuten entfernten Hotels abgestellt und schnell eingecheckt hatten, an der Porta Nigra , die ihren Namen von der Färbung des verwitterten Sandsteins trägt. Diesen Namen trug sie nicht immer, sondern erst ab dem 11. Jahrhundert. Ihr ursprünglicher Name lautete "Porta Martis" nach dem Römischen Kriegsgott.
Man kann, wenn man vor dem mächtigen Bauwek steht , kaum glauben, dass es bereits zur Zeit der Römer und zwar vermutlich zwischen 160 und 200 n. Chr. als eines von mehreren ähnlichen Stadttoren der etwa 6, 4 km langen Stadtmauer und zur Sicherung des Stadtzuganges nach Norden, entstanden ist
.
Im Inneren befinden sich Wehrgänge und ein sogenannter Zwinger, der abgeriegelt werden konnte. Schaut man in diesem Bereich nach oben, so sieht man, dass Eindringlinge von oben angegriffen werden konnten.
Von der Feldseite her entdeckt man im Halbkreis vorspringende Türme, einen romanischen Erker am Ostturm sowie eine Zwerggalerie, die so gar nicht zu dem globigen Bau zu passen scheint, während man von der Stadtseite her der Eindruck einer Palastfront gewinnt.
Interessant ist auch die Bauweise: Sie besteht aus etwa 7200 großen Quadern, die mörtellos aufeinander errichtet und ursprünglich mit Metallklammern gesichert wurden.
Irgendwie stößt man jedoch von außen, wie auch bei einer Innenbesichtigung immer wieder auf Anzeichen, dass das Bauwerk nie vollständig vollendet wurde.
Es wird vermutet, dass dies mit finanziellen Engpässen und einer im Jahre 196/197 drohenden Belagerung zusammenhing, die urkundlich belegt ist, dadurch, dass der 22. Legion aus Mainz wegen der zuteil gewordenen Hilfe von den Treverern gedankt wurde.
Mit dem Niedergang der römischen Macht im 5. Jahrhundert, verlor auch das Stadttor seine Bedeutung und wurde zunächst als Steinbruch genutzt.
Im Jahre 1027 kam ein in Sizilien geborener Mönch namens Simeon nach Trier und gab dem Gebäude eine neue Nutzung, indem er das Tor als Eremit besiedelte. Nach dessen Tode wurde in dem Tor ein Altar geweiht und fortan galt das Tor als Walfahrtsstätte.
Sowohl das Grab des Simeon, wie auch des Erzbischoffs Poppo, der kurze Zeit später ein Kanonikerstift an Ort und Stelle gründete, befanden sich in dem nun auf zwei Etagen zur Doppelkirche umgebauten Bauwerk.
Von der letzten großen Neugestaltung des als Sakralbau genutzten ehemaligen Stadttores sieht man heute so gut wie nichts mehr, denn um das Jahr 1794 wurde die Stadt von französischen Truppen besetzt, Gottesdienste verboten und im Jahre 1804 befahl Napoleon dann die Auskernung des Bauwerkes und damit den Abbruch aller nicht römischen Teile.
Nur der romanische Chor blieb erhalten, denn der Übergang der Rheinlande an Preußen im Jahre 1815 rette diesen.
Unzählige Details aus dem Inneren könnte ich nun noch vorstellen, was aber den Rahmen sprengen würde.
Wenn man so davor steht, ahnt man gar nicht, was sich an historischen Hinterlassenschaften noch im Inneren sowie dem angrenzenden Simeonstift, in welchem heute das Stadtmuseum untergebracht ist, verbirgt.
Wir waren von dem Wahrzeichen der Stadt sehr beeindruckt und sind der Auffassung, dass eine Besichtigung der Porta Nigra für jeden Trier - Besucher ein absolutes Muss darstellt.
Macht es einfach wie die Römer: Veni, vidi , vici !
Der Einzeleintrittspreis beträgt 4 €. Es gibt jedoch für diejenigen, die sich mehrere Sehenswürdigkeiten/Museen in Trier anschauen wollen, ein Kombiticket in der Touristinformation neben der Porta Nigra.
Die Öffnungszeiten sind jeweils ab 9 Uhr und je nach Jahreszeit bis 16, 17 oder 18 Uhr.
Genaue Informationen dazu findet man unter
www.trier-info.de[verkleinern]