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Anneliese52 folgt jetzt Philipp.
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Anneliese52 hat Bäckerei Lenk in Grünhain-Beierfeld mit 3 Sternen bewertet.Seit vielen Jahren bin ich Kundin bei der Bäckerei Lenk in Grünhain-Beierfeld, OT Beierfeld in der August Bebel Straße. Wenn ich einmal im Monat die liebe Verwandtschaft oder auch Bekannte besuche, dann nutze ich natürlich auch die ... [komplett anzeigen] Seit vielen Jahren bin ich Kundin bei der Bäckerei Lenk in Grünhain-Beierfeld, OT Beierfeld in der August Bebel Straße. Wenn ich einmal im Monat die liebe Verwandtschaft oder auch Bekannte besuche, dann nutze ich natürlich auch die Gelegenheit beim Bäcker meine Besorgungen zu erledigen.
Seit 1887 gibt es nun schon diese kleine, gemütliche Bäckerei in Beierfeld - über Jahre haben sich natürlich die Preise geändert, wobei die Lenk Bäckerei immer noch sehr preisgünstig ist. Aber auch die Qualität - und die hat sich leider nicht zum Besten geändert. Gut, die Semmeln sind spitze! Dafür ist die Bäckerei in Beierfeld bekannt. Sie sind nicht wabbelig und irgend ein Luftgebilde aus aufgeblasenen Teig, sondern schmecken noch wie zu DDR Zeiten. Innen schön saftig und nicht trocken, bröseln nicht und auch wenn sie sehr klein sind - egal, sie schmecken. Punkt.
Sehr empfehlenswert sind auch die Mohnzöpfe. Wirklich schmackhaft! Mohnzöpfe, als auch die Doppelsemmeln halten sehr lang, dank ihrer Feuchtigkeit.
Natürlich gibt es eine große Auswahl an Backwaren, sowie Torten und Kuchen. Und auch wenn sie schön und lecker anzusehen sind, muss ich hier Sterne abziehen.
Das Brot erscheint mir immer alt. Es ist trocken und hart und bereits am 2. Tag schmeckt es nicht mehr. Ähnlich verhält es sich mit dem Weißbrot und dem Baguette. Teilweise ist es an den Rändern schon dunkel. Haltbarkeit? Einen Tag, mehr nicht. Für mein Geld erwarte ich schlichtweg Qualität und andere Ware.
Die Kuchenauswahl ist sehr gut, aber egal für was man sich entscheidet - er scheint nur aus Kuchenteig zu bestehen und schmeckt dementsprechend ebenfalls sehr trocken. Auch scheint alles gleich zu schmecken. Bei den Torten verhält es sich ähnlich. Die Stücke sind zwar groß und sehen wirklich gut aus - aber außer Buttercreme und Teig, schmeckt man nichts. Manchmal kommt es mir so vor, als wären die Kuchen- und Tortenstücke vom Vortag. In der Weihnachtszeit gibt es natürlich auch Stollen. Vor einigen Jahren noch von sehr guter Qualität, ist er jetzt innen sehr dunkel und scheint nur noch aus Rosinen zu bestehen. Für mich kein Genuss mehr! Die Bäckerei wirbt, über Generationen die Rezepte weiter zu geben - tja, entweder haben sie wirklich die Rezepturen geändert oder die Qualität der verwendeten Zutaten hat stark nachgelassen.
Die Bedienung ist sehr freundlich und arbeitet zügig. Der Laden ist immer voller Kundschaft und nachmittags gibt es meist schon keine Semmeln mehr.
Barrierefrei ist die Bäckerei nicht zu erreichen. Parkmöglichkeiten gibt es genug, da das Haus an dem kleinen Beierfelder Markt grenzt und man kostenlos dort parken kann. Kaffee mit Kuchen kann man auch vor Ort genießen.
Früher war ich wirklich ein großer Fan dieser Bäckerei und freute mich jeden Monat aufs neue, dort einkaufen zu können. Aber mittlerweile kaufe ich bei der Lenk Bäckerei hauptsächlich nur noch die schmackhaften, sehr guten Semmeln, und wenn ich Appetit auf Mohnzöpfe habe, auch diese. Brot, Baguette, Kuchen und Torten müssen erst wieder Qualität erreichen, bevor ich diese bei der Bäckerei Lenk kaufe.
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Anneliese52 hat ihre Bewertung zu Seminarpark in Stollberg im Erzgebirge geändert.Sauber, schön, zentral
... ungefähr so könnte man kurz und knapp den Seminarpark in Stollberg, im Erzgebirge, einer Kleinstadt mit etwas über 11000 Einwohnern beschreiben. Aber das wäre wirklich nur sehr kurz und knapp umschrieben, denn ... [komplett anzeigen] Sauber, schön, zentral
... ungefähr so könnte man kurz und knapp den Seminarpark in Stollberg, im Erzgebirge, einer Kleinstadt mit etwas über 11000 Einwohnern beschreiben. Aber das wäre wirklich nur sehr kurz und knapp umschrieben, denn der Seminarpark bietet noch eine ganze Menge, wenn man mitten in der Stadt auf einen Spaziergang im Grünen Lust hat, verweilen und angenehme Ruhe genießen möchte.
Der etwas über anderthalb Hektar große Park liegt abseits von Lärmquellen und Hauptverkehrsstraßen. Das macht ihn so angenehm zum Entspannen, mitten in einer Stadt. Viele Bänke laden zum Ausruhen und Verweilen ein. Eine davon ist etwas ganz besonderes: zwei riesige Hände aus Holz, nach oben hin geöffnet, halten eine Sitzmöglichkeit. Wenn man darauf sitzt, hat man unweigerlich das Gefühl, von den Händen beschützt zu werden.
Der Park ist ausschließlich für Spaziergänger und Radfahrer vorgesehen. Grillen darf man ebenso wenig, wie Alkohol trinken oder Müll herumliegen lassen. Es gibt genügend Behälter, in dem man Papier von Bonbons oder Schokolade werfen kann. Und seit es diese gibt, ist der Park tadellos sauber und ordentlich. Außerdem kann man ihn barrierefrei durchqueren, was auch für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollator sehr wichtig ist. Menschen mit leichten bis schweren Beeinträchtigungen sieht man bei sonnigen Wetter eine ganze Menge.
In der unmittelbaren Umgebung findet man das wunderschöne Rathaus, die Sparkasse, den Markt von Stollberg, das Landratsamt, eine Kita, einen Schönheitssalon und nicht zu vergessen das historische Carl-von-Bach-Gymnasium, einem imposanten, denkmalgeschützten Gebäude, dass seinen Namen nach Carl von Bach erhielt, einem Metallbauingenieur und Hochschullehrer, der 1847 in Stollberg geboren wurde und 1931 in Stuttgart verstarb. Es wurde 1900 mit dem Bau begonnen und schon 3 Jahre später war es fertig gestellt.
Ein Weg, umsäumt von im Sommer blühenden Rosen, üppigen Hortensien und Gräsern, die sich sanft im Wind wiegen, führt vom Seminarpark direkt zu diesem Gymnasium, dass man natürlich auch andersweitig erreicht.
Überhaupt ist das Wegenetz sehr gut ausgebaut und führt an herrlich alten Bäumen vorbei, die im Sommer wunderbaren Schatten mit ihren mächtigen Kronen spenden und mitten in der Stadt für ein angenehmes Klima sorgen, wenn der Planet im Sommer glüht und man für jedes Schattenplätzchen dankbar ist.
Am Anfang der Vegetationsperiode zeigen sich als erstes die Schneeglöckchen mitten auf den Wiesen, über denen ständig Eichhörnchen flitzen oder Elstern stolzieren. Im Nachhinein kommen lilablühende, zarte Krokusse hinzu, die später im Frühjahr von gelben Narzissen abgelöst werden. Viele verschiedene Sträucher beginnen ab März, bis in den Sommer hinein zu blühen und bereichern den Park mit ihrem hübschen Aussehen. Es herrscht immer ein Gezwitscher und Singen von unterschiedlichsten Vögeln vor, was zeigt, wie naturnah der Park ist. Es ist ein Refugium für allerlei Getier. Selbst Eidechsen habe ich hier schon entdecken können. Man muss nur mit wachen Augen durch den Park gehen, inne halten, lauschen und aufmerksam sein.
Für die Kinder gibt es am Rande des Parks auch einen kleinen Spielplatz, der nach meinem Geschmack etwas erweitert werden könnte. Aber für ein kurzes Turnen und Spielen reicht er völlig aus. Sauber und ordentlich ist es hier ebenfalls, genau wie im ganzen Park.
Etwas in die Jahre gekommen, ist das 1945 errichtete Mahnmal der Opfer des Faschismus. Es wirkt etwas trostlos, ist zwar ungewöhnlich gestaltet, aber viele laufen unbeachtet an diesem Mahnmal vorbei. Es müsste wirklich an diesem Mahnmal etwas getan werden, wenn es die Menschen an die unzähligen Opfer von damals auch noch weiterhin mahnen und erinnern soll.
Der Seminarpark ist das Herzstück von Stollberg, wie ich finde. Schön gestaltet, ruhig, sauber und die alten Bäume sind herrlich anzusehen. Unter ihnen lässt es sich wunderbar verweilen - egal zu welcher Jahres- und Tageszeit, ob allein oder mit der Familie und Freunden. Er ist eine Bereicherung für Stollberg.
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Anneliese52 hat TEDi in Grünhain-Beierfeld mit 5 Sternen bewertet.Tedi ist ein Billigladen, manche würden dazu Ramschladen sagen und einen großen Bogen darum machen. Wenn ich Bekannte und Verwandte in der Nähe im Ortsteil Beierfeld besuche, dann nutze ich meist die Gelegenheit zu einem kurzen Abstecher ... [komplett anzeigen] Tedi ist ein Billigladen, manche würden dazu Ramschladen sagen und einen großen Bogen darum machen. Wenn ich Bekannte und Verwandte in der Nähe im Ortsteil Beierfeld besuche, dann nutze ich meist die Gelegenheit zu einem kurzen Abstecher bei Tedi.
Hier gibt es wirklich ziemlich viel - viel nutzloses, aber auch viel nützliches und das zu sagenhaft günstigen Preisen. Vergleichen braucht man die Preise mit keinem anderen Laden, weil sie unschlagbar sind. Eher sollte man auf die Qualität achten und vergleichen.
Mich lockt immer die schöne Deko - ob nützlich oder einfach nur schön, für drinnen, wie für draußen gibt es eine große Auswahl. Kürzlich holte ich mir ein paar Filzdeckchen. Die gibt es hier jahreszeitlich in unterschiedlichen Farben und Designs. Ich habe welche, die sind über 10 Jahre alt und sehen genau noch so schön wie beim Kauf aus. Qualität also Top!
Auch Kunstblumen sind bei mir immer dabei. Ob im Frühjahr Kirschzweige, im Sommer Hortensien und Gladiolen, im Herbst bunte Herbstlaubzweige und Beerenzweige und im Winter bereifte Zweige oder Weihnachtssterne - ich kaufe jedes Jahr was neues dazu. Mittlerweile habe ich üppige bunte Sträuße überall in großen wie kleinen Vasen stehen, die man übrigens auch bei Tedi bekommt, und ich wechsel die Sträuße von Jahreszeit zu Jahreszeit, so, dass ich immer einen anderen, schönen Anblick habe. Damit bekommt man wirklich Farbe in die Wohnung, vorallem in dunklen Ecken.
Hier habe ich aber auch schon tolle Gartendeko bekommen, die ich stets der Enkelin mitbringe, die einen großen Garten hat und auf Trolle und Zwerge und allerlei witzige Gartenfiguren steht.
Braucht man Körbchen für Küche und Bad - hier bekommt man sie günstig. Ebenso alles andere für die Küche wie Küchenutensilien und für das Bad die Klobürste (ja, die sollte man auch erwähnen - immerhin nutzt sie jeder jeden Tag :-)) ).
Schreibwaren sind in einem breiten Angebot erhältlich. Egal was man da benötigt - man bekommt es zu günstigeren Preisen als in einem Schreibwarengeschäft, dass es neben Tedi gibt, ebenso wie eine Lottoannahmestelle.
Töpfe für die lieben Pflanzen, egal ob für innen oder draußen gibt es in unzähligen Farben, Formen und Größen. Für jeden individuellen Gebrauch und Geschmack ist etwas dabei.
Wer Haarschmuck wie Spiralgummis oder Haarspangen benötigt, wird hier ebenso fündig. Gern kaufe ich die Kuschelsocken, die anderswo zu hohen Preisen angeboten werden. Gummi-Pantoletten, nicht die ollen grünen oder schwarzen, nein, in Türkis, Lila und sogar geflammt Pink-Weiß habe ich mir auch schon gekauft - und die rochen auch nicht schädlich nach Schadstoffen und halten ewig! Mittlerweile habe ich eine ganze Sammlung von diesen "Latschen" und ich liebe sie, weil sie so bequem, praktisch und unkompliziert sind!
Nützliche und praktische Sitztruhen, die man zusammenklappen und aufklappen, darin jede Menge wie Decken oder Kissen verstauen kann, habe ich auch von Tedi erworben. Die Qualität? Fantastisch! Habe sie schon 6 Jahre und keine Abnutzungserscheinungen und man kann wirklich gut und gern drauf sitzen!
Der Laden ist etwas unübersichtlich. Hier gibt es etwas, da gibt es etwas. Aber wer suchet der findet! Die Verkäuferinnen sind freundlich und geben auch mal Auskunft, wenn man etwas nicht findet.
Wer also etwas für den Haushalt, oder für den Garten möchte - ist hier genau richtig! Vorallem für jene, die sich gern Sparfüchse nennen! Preiswerter geht's nu' wirklich nimmer!
Barrierefrei ist der Laden auch zu erreichen und der große Parkplatz bietet ausreichend Platz zum Parken.
Ein wirklich toller Laden, in dem man garantiert irgendetwas findet! Bei Tedi braucht man dafür jedenfalls nicht tief in die Tasche zu greifen.
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Anneliese52 hat ihre Bewertung zu Fürst-Bismarck-Turm Keilbergturm in Schneeberg im Erzgebirge geändert.Eigentlich nennen ihn alle Schneeberger Keilbergturm, statt Fürst Bismarck Turm, wie er eigentlich heißt. Er ist ein richtiges Wahrzeichen der Kleinstadt im Erzgebirge und befindet sich im Norden, am Rande eines ausgedehnten Waldgebiets ... [komplett anzeigen] Eigentlich nennen ihn alle Schneeberger Keilbergturm, statt Fürst Bismarck Turm, wie er eigentlich heißt. Er ist ein richtiges Wahrzeichen der Kleinstadt im Erzgebirge und befindet sich im Norden, am Rande eines ausgedehnten Waldgebiets mit vielen Wanderwegen und Teichen, die zum Entdecken der Umgebung einladen.
Heute morgen in aller Früh, zog es mich wieder zum Keilbergturm, der auf einer Anhöhe liegt, um genau zu sein auf einer Höhe von 552m. Der Turm selbst, ist 21m hoch und kann von April bis Oktober auch bestiegen werden, denn dann ist er geöffnet. Im Moment ist er geschlossen, aber das wusste ich und tat meiner Wanderung in der kalten Winterluft und bei herrlichen Sonnenschein keinen Abbruch. Der Schnee glitzerte in der Sonne und wenn ein Windhauch die Äste der Fichten streifte, stob Schnee herab. Im Gegenlicht der Sonne glitzerten die Schneekristalle wie funkelnde Diamanten. Einige Kinder rodelten die Wiese hinab, andere liefen im Laufschritt mit ihren vierbeinigen Lieblingen in den Wald. Der Keilberg liegt auf einer Höhe von 590 und ist relativ schneesicher im Winter.
Die Gaststätte unmittelbar neben dem Keilbergturm, die eine ebenso lange Geschichte aufweisen kann, als der Turm selbst, ist seit Jahren leider geschlossen und öffnet auch nicht wieder, was viele Schneeberger bedauern. Bereits 1980 war Gaststätte und Turm wegen Baufälligkeiten geschlossen. Im Jahr 1987 öffnete die Gaststätte wieder, zur Freude aller, doch der Turm blieb weiterhin wegen seiner maroden Baufälligkeit bis 1993 für Interresierte zu. Erst nach aufwendigen Sanierungsmaßnahmen wurde er wieder geöffnet. Wer ihn einmal bestiegen hat - Schwindelfreiheit vorausgesetzt - wird den herrlichen Ausblick über Schneeberg und einigen anderen Ortschaften hinweg nicht vergessen. Kamera mitnehmen oder zumindest das Handy für Fotos zücken!
Er gehört zu den historischen Gebäuden von Schneeberg und wurde vom Erzgebirgsverein Schneeberg-Neustädtel 1893 für 4400 Mark errichtet. Baubeginn war im Mai und bereits am 31.08. desselben Jahres wurde er eingeweiht. Damals hieß er tatsächlich offiziell noch Keilbergturm! Erst 1899, nachdem er ein Bismarck-Relief erhielt, wurde er in Fürst Bismarck Turm umbenannt. Aber für die Schneeberger blieb er bis heute der Keilbergturm.
Der acht Meter hohe Unterbau besteht aus Bruchsteinen. Für den achteckigen Turmschaft wurde Sandstein verwendet, der mit roten Klinkersteinen verblendet wurde. Zum 100jährigen Jubiläum wurde er notwendigerweise umfangreich saniert und seither ist er wieder geöffnet.
Der Keilbergturm, selbst wenn er nicht geöffnet ist, ist ein beliebtes Ausflugsziel für jung und alt, ebenso ein Fotomotiv. Unzählige Male bin ich schon hier her gewandert. Es ist vom Keilbergring nicht weit bis zum Fürst Bismarck Turm. Bereits mit meinen Kindern bin ich hier her gekommen, habe Ausflüge in den Wald mit ihnen und meinen Mann unternommen. Viele schöne Erinnerungen habe ich daran, die ich nicht missen möchte.
Früher sind Kindergarten- und Schulausflüge zum Keilbergturm gemacht worden und immer kamen die Kinder freudig und zufrieden zurück. Für Ausflüge benötigte man damals noch keine Hüpfburg oder ähnliches, um die Kids bei Laune zu halten. Da genügten ein paar Bänke oder Decken, die am Wald ausgebreitet worden sind und etwas Proviant wie Speckfettbemme und alle waren zufrieden.
Ja, die Zeiten haben sich geändert. Hier wird nicht mehr so viel gerodelt wie früher, aber der Turm hat an seiner Präzens und Altehrwürdigkeit nichts eingebüßt. Er erhebt sich in der Winterlandschaft, umgeben vom knorrigen Geäst der laublosen Bäume, zu einem ziegelroten Riese und leuchtet schon von weitem durch die grellen Strahlen der Wintersonne, die den Turm an diesen Morgen anstrahlt.
Für mich wird es Zeit umzukehren. Mit einem Blick ins Tal hinab Richtung Süden, sehe ich, wie sich dunkle Wolken formieren und weiteren Schnee ankündigen. Nichts wie heim!, denke ich mir. Und als ich wieder in meiner guten Stube bin, beginnt es auch schon zu schneien.
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Anneliese52 hat ihre Bewertung zu Silberbachteich in Schneeberg im Erzgebirge geändert.Alle Jahre wieder wandere ich mit zwei guten Freundinnen und ihren Vierbeinern zum Silberbachteich, der sich zwischen Schneeberg und dem Kurort Bad Schlema befindet und eigentlich ein Stausee ist, der den 3 km langen Silberbach anstaut, ... [komplett anzeigen] Alle Jahre wieder wandere ich mit zwei guten Freundinnen und ihren Vierbeinern zum Silberbachteich, der sich zwischen Schneeberg und dem Kurort Bad Schlema befindet und eigentlich ein Stausee ist, der den 3 km langen Silberbach anstaut, der in der Nähe von Schneeberg entspringt und nördlich der Stadt in Richtung der Ortschaften Wildbach und Langenbach fließt.
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts diente er der Brauchwassergewinnung für den Uranbergbau. Die noch zu sehenden Halden sind Zeitzeugen des Abbaus. Sie kann man bedenkenlos erklimmen und hat dadurch eine atemberaubende Aussicht auf den Silberbachteich, der romantisch eingebettet ist zwischen Wäldern von Schneeberg und Bad Schlema. Mit seinem anderthalb Hektar ist er nicht riesig, doch ansehnlich groß. Sein Grund gilt als sumpfig und morastig. Im Grunde ist er ein Geheimtipp für Wanderer und Spaziergänger, denn hier trifft man selten auf jemanden. Höchstens auf ein oder zwei Angler, denn unter Anglern gilt er als gutes Gewässer. Hier gibt es Karpfen, Flussbarsch, Aal, Hecht und Schleie, die geangelt werden können. Allerdings kann man den Teich nur mit Fahrrad oder zu Fuß erreichen. Einige Wanderwege führen dorthin, die nicht mit einem Auto befahren werden dürfen. Der bekannteste Wanderweg ist der Poetenweg, über dem man problemlos ebenfalls den Teich erreichen kann. Die Wegstrecken sind nicht besonders anspruchsvoll, aber mit Rollstuhl oder Rollator nicht passierbar, oder nur sehr schlecht.
Meist wählen wir den Monat Mai zu einer Wanderung zum Silberbachteich, denn dann ergrünt, erblüht und erwacht die Natur, und es ist von den Temperaturen her noch sehr angenehm und man kommt nicht ins Schwitzen. Aber egal, wann man den Teich besucht - er ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert, selbst jetzt im Winter, wenn es kalt und frostig ist.
Der Wald ringsum den Teich ist dicht und gesund, besteht aus Buchen, Fichten, Kiefern und Eichen. Einzelne andere Laubbaumarten sind ebenfalls anzutreffen.
Und es kommt darauf an, aus welcher Himmelsrichtung man an den Teich tritt - immer ergibt sich ein anderes Bild. In Nord-westlicher Richtung gibt es eine Flachwasserzone mit einem Schilfgürtel, in dem man die lauten, schmetternden Gesänge der Schilfsängerarten hört und üppige Krautflächen mit ausgedehnten Kleewiesen und Brennesselbewuchs, wo der Feldschwirl seinen hohen schwirrenden Gesang verlauten lässt. Um den zu hören, muss man allerdings Glück haben, ebenfalls, um den Kuckuck hier zu sehen, der sich hin und wieder blicken lässt. Ein kleines Seerosengebiet lässt das Herz aller Naturfreunde zur Blütezeit höher schlagen - meines übrigens auch.
Die Süd-West-Seite ist von üppigen Baumbewuchs umgeben. Teilweise hängen die Bäume richtig schräg über die glitzernde Wasseroberfläche. Das Brombeergebüsch hängt im Herbst voller süßer, köstlicher Brombeeren, die zum Naschen einladen.
Auf der Süd-Ostseite befindet sich der Staudamm. Dort ist das Ufer sehr steinig und unwegsam. Zwischen den Steinen wachsen und blühen lila Glockenblume und andere Schönheiten.
Glitzernde Libellen fliegen über das Wasser und tanzen wie Elfen in der Luft. Schmetterlinge und dicke, pelzige Hummeln lieben den Nektar des Klees und überall vernimmt man das Quacken der Frösche, vorallem in der Abendzeit, wenn der Tag sich dem Ende neigt. Dann ist es sowieso Zeit umzukehren und den Heimweg anzutreten, möchte man nicht in absoluter Dunkelheit durch den Wald marschieren. Wenn man Glück hat, sieht man jetzt Rehwild und Kaninchen, die über die Wanderwege hoppeln und springen. Daher ist es angebracht, die vierbeinigen Lieblinge anzuleinen.
Einmal im Jahr zum Silberbachteich ist sozusagen Pflichtprogramm. Hier ist es so romantisch schön und still, dass man ins Schwärmen geraten könnte. Und ehe ich hier schwärme, empfehle ich allen Wanderern und Spaziergängern dieses wunderbar Fleckchen Erde, wo man sich richtig erholen und die Natur genießen kann.
Ein Aber gibt es dennoch: ich vermisse Sitzgelegenheiten wie Bänke und auch Müllbehälter. Denn hier und da stößt man doch auf Hinterlassenschaften von Zweibeinern, die ihre Verpackungen von Snacks & Co. nicht mit nach Hause nehmen wollen. Auch Wegweiser fehlen, denn der Silberbachteich ist nicht leicht zu finden und man kann schnell auf Abwegen geraten. Schade wär's ja, wenn man den schönen Teich in der üppigen Natur übersehen würde!
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Anneliese52 hat ihre Bewertung zu Abenteuerspielplatz am Walkteich in Stollberg im Erzgebirge geändert.Hier werden Kinderträume wahr...
Einer der schönsten Spielplätze, die ich je gesehen habe. Wo? Am Walkteich in Stollberg, einer Kleinstadt im Erzgebirge, den man gut zu Fuß erreichen kann. Kommt man mit dem Auto, sind genügend ... [komplett anzeigen] Hier werden Kinderträume wahr...
Einer der schönsten Spielplätze, die ich je gesehen habe. Wo? Am Walkteich in Stollberg, einer Kleinstadt im Erzgebirge, den man gut zu Fuß erreichen kann. Kommt man mit dem Auto, sind genügend Parkplätze vorhanden. Auf jeden Fall sollte man viel Zeit einplanen, denn wenn die Kids einmal auf diesen wunderschönen und abwechslungsreichen Spielplatz sind, wollen sie gar nicht mehr von dort fort. Verdenken kann ich es keinem Kind. Und da gibt es schon manchmal Tränen, wenn es zurück nach Hause geht. Am besten man vertröstet sie auf ein nächstes Mal und erklärt, anderen Kindern ergeht es ebenso und auch ein Spielplatz geht irgendwann schlafen. Dann sind die Tränen meist ganz schnell getrocknet. Natürlich klappt der Trick nur bis zu einem gewissen Alter. Und bei meinem großen Ur-Enkel mit sechs Jahren schon gar nicht mehr. ;-))
Der Abenteuerspielplatz am Walkteich ist tatsächlich für jedes Alter geeignet. Ob schon etwas größere Kinder mit 11 oder Kleinkinder, die gerade erst Laufen gelernt haben - er bietet für jedes Alter Spaß, Action, Erlebnis und das Miteinander mit anderen Kindern, denn dieser Spielplatz ist beliebt und deshalb gut frequentiert. Hier gibt es Schaukeln der besonderen Art, Rutschen für Groß und Klein, eine herrliche Holzburg mit Rutsche, zwei große Türme mit riesiger Rutsche, ein Karussell und ein Sand- sowie Matschplatz. Sehr beliebt, bei schon etwas älteren Kindern ohne Höhenangst ist die mit Netz abgesicherte Hängebrücke, die natürlich hin und her schwankt und nichts für schwache Nerven ist - auch denen von Eltern, Großeltern & Co. Auch die kleine Kletterwand kommt gut an und trainiert die Kraft.
Die Erwachsenen kommen auf dem Spielplatz oft ins Gespräch und es gibt genügend Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen und Zuschauen. Eine Liegewiese bietet im Sommer sich zu einem Picknick an. Und der unmittelbare Walkteich mit seinem parkähnlichen Umfeld zu einem kleinen Spaziergang, um Enten und andere Wasservögel zu beobachten oder zu füttern. Jungs interresieren vorallem die Boote auf dem Walkteich, der für Bootsausflüge gern genutzt wird.
Wollen die Kids ein Eis oder etwas Trinken, bietet sich in der wärmeren Jahreszeit natürlich das WALKBEACH an, ein Café und Imbiss, direkt am Teich und mit Blick auf das schöne, saubere Gewässer.
Und selbst für die Notdurft ist gesorgt, da es dort behindertengerechte Toiletten gibt und sogar eine Wickelmöglichkeit, für die ganz Kleinen. Alles war bisher immer sauber und ordentlich.
Der Spielplatz ist wirklich etwas ganz besonderes, der die Herzen jedes Kind höher schlagen lässt und für große Augen sorgt. Hier wird Ausdauer, Motorik, Kraft und Kommunikation geschult - ganz unbewusst und nebenbei. Bei Spiel und Spaß lernen sie andere Kinder kennen, messen sich mit ihnen an Schnelligkeit und Ausdauer, oder spielen vergnügt im Sand oder Matsch.
Aber irgendwann geht jeder Tag zu Ende, und man muss heim, auch wenn es den Kindern schwer fällt. Aber eines kann ich versprechen: Dank der körperlichen Aktivität an der frischen Luft, schlafen sie abends ganz schnell ein und träumen vermutlich schon von einem neuen Ausflug zum Abenteuerspielplatz am Walkteich.
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Anneliese52 hat ihre Bewertung zu Toten-Teich in Schneeberg im Erzgebirge geändert.Der heutige frostige, eiskalte Morgen begann klar und sonnig, und ich wollte mit einem flotten Spaziergang meine Lebensgeister nach all den grauen Nebeltagen wecken.
Dick eingemummelt mit Schal und Mütze, einer dicken Jacke und ... [komplett anzeigen] Der heutige frostige, eiskalte Morgen begann klar und sonnig, und ich wollte mit einem flotten Spaziergang meine Lebensgeister nach all den grauen Nebeltagen wecken.
Dick eingemummelt mit Schal und Mütze, einer dicken Jacke und Stiefeln zog ich los. Mein Ziel war entweder der Toten-Teich oder der Ziegelteich. So genau wollte ich mich am frühen Morgen nicht festlegen.
Um diese Zeit ruht noch alles, wenn gerade erst die Sonne am östlichen Horizont sich hervor schiebt und der verharrschte Schnee bei jedem Schritt unter meinen Stiefeln knirscht, als würde ich Glas zertreten.
Ich wähle einen unbedeutenden Feldweg, entlang von Feldgehölzen vorbei. In einigen sitzen vor Kälte aufgeplusterte dicke Amseln, und genießen die wärmenden Strahlen der Morgensonne. Sie fliegen beim Vorbeigehen nicht einmal auf.
Im Wald, der wie von Zuckerwatte überhaucht ist und märchenhaft aussieht, ist es noch stiller, als in der Flur, wo ich einigen Gassi-Gehern mit ihren vierbeinigen Lieblingen begegnet bin. Ich halte mich nicht auf dem Waldweg, laufe zügig querfeldein im Wald, dessen Boden vom Frost steinhart ist. An einigen lichten Stellen liegt Schnee. Als ein Eichelhäher krächzend über mir auffliegt, rieselt Schnee von einer Fichte auf mir herab und ich schaue dem bunten Vogel hinterher, wie er tief im Wald verschwindet. Irgendwo warnt ein anderer Eichelhäher, und ich marschiere weiter, komme irgendwann auf den Weg "Waldesruh" und an einer verfallenen Ruine vorbei, die kaum noch als solche wahrzunehmen ist.
Dann liegt er vor mir: der Toten-Teich in seiner winterlichen schönen Erstarrung. Die Ufer, die steil in die Tiefe führen, zeigen leichtes Eis. Das Stillgewässer liegt einsam und ganz ruhig vor mir. Mein Atem kondensiert in der eisigen Winterluft. Von den im Frühsommer blühenden Seerosen ist natürlich nichts mehr zu sehen. Fast ein wenig trostlos liegt er vor mir, erstarrt in der Winterstille und seiner geruhsamen Schönheit, umgeben von altehrwürdigen und auch abgestorbenen Bäumen. Kolkraben durchbrechen die Stille. Ich verharre noch eine ganze Weile, entscheide mich aber nicht über den Holzsteg zu gehen, der von Raureif überzogen ist und rutschig aussieht.
Es gibt viele schöne Teiche in Schneeberg. Darunter auch der Lange-Teich, Ziegelteich und nicht zu vergessen die kleinen Teiche wie Kleiner und Großer Molchteich, und die ganz in der Nähe sich befindenden beiden Ebertteiche. Der Étang Toten-Teich ist jedoch einer meiner Lieblingsteiche, neben den Ziegelteich. Vielleicht weil es hier so still ist, dass man glaubt, allein auf dieser Welt zu sein. Er ist nicht riesig, aber es heißt, er sei sehr tief. Die Ufer gehen steil abwärts und wenn man Kinder dabei hat, sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein.
Er wurde 1860 als Überlauf des Ziegelteiches errichtet, ist im Privatbesitz und weder rauchen, noch baden ist hier erlaubt.
Natürlich sieht man um diese Jahreszeit nicht so viel, als vielleicht im Frühjahr und Sommer, wenn alles grünt und blüht, man Salamander entdeckt und Molche. Doch auch jetzt, in dieser winterlichen Erstarrung, präsentiert er sich in einer besonderen Herrlichkeit, wenn man nur die Augen offen hält für die winzige Details der Natur.
Allmählich kriecht die Kälte in meine Knochen und ich beschließe nicht mehr zum Ziegelteich zu wandern. Ich mache kehrt, laufe zügig wieder querfeldein im Wald, komme auf einen schmalen Waldpfad und entdecke beim Verlassen des Waldes auf dem Keilberg zwei Ricken mit dicken Bäuchen, die hier und dort an Büschen knabbern. Als sie mich entdecken, starren sie in meine Richtung und springen davon in den Wald. Nur ihren weißen Spiegel sehe ich noch, bevor sie aus meinem Gesichtsfeld verschwinden. Ein schönes Erlebnis! Und ein herrlicher Spaziergang zum Étang Toten-Teich, den ich in meinem Leben schon unzählige Male aufgesucht habe, der sich mir aber immer in einer anderen Schönheit präsentiert.
Ein lohnenswertes Ausflugsziel, wenn man die Stille mag und den Kopf frei bekommen und zu sich selbst finden möchte. Fast schon etwas meditatives hat der Teich an sich, dem eine gewisse Melancholie umgibt.
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Anneliese52 hat ihre Bewertung zu Historisches Herrenhaus Auerhammer in Aue-Bad Schlema geändert.Ein Herrenhaus im Wandel der Zeit
Jedes Haus hat seine Geschichte und jedes Haus verändert sich in laufe der Jahrhunderte, sofern es einige Jahunderte übersteht. Das Herrenhaus Auerhammer befindet sich in Aue, und wird auch Hammerhaus ... [komplett anzeigen] Ein Herrenhaus im Wandel der Zeit
Jedes Haus hat seine Geschichte und jedes Haus verändert sich in laufe der Jahrhunderte, sofern es einige Jahunderte übersteht. Das Herrenhaus Auerhammer befindet sich in Aue, und wird auch Hammerhaus genannt. Es überstand Kriege, Besitzerwechsel, war Zeuge von Streit, Freud' und Leid, überstand so manches Unwetter, sah Leute ein und aus gehen und irgendwann war da niemand mehr - nur Stille.
Aber ich möchte von ganz vorn beginnen, denn das Herrenhaus kann eine wechselvolle Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die im späten Mittelalter seinen Anfang nahm...
Das Herrenhaus gehörte zu dem bereits um 1400 entstandenen Hammerwerk. Ungefähr 70 Jahre später baute man vermutlich erstmals ein Herrenhaus im spätgotischen Stil, worauf vorallem die starken Grundmauern hindeuten, die man heute noch sieht. Es war der Vorgängerbau des heutigen Hauses! Aber erst 1526 wurde der Auer Hammer erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1644 erwarb der berühmte Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, der Ältere, und der Hammermeister Andreas Schöppel den Hammer, der später von Rosina Schnorr, der Ehefrau und späteren Witwe von Veit Hans, allein geführt wurde, was zu der damaligen Zeit ungewöhnlich war. Eine Frau in Führungspositionen? Wo gab es das schon? Aus nicht bekannten Gründen, verkaufte sie den Hammer 1665 an ihren Sohn Veit Hans, dem Jüngeren. Sein Vater war Hammer- und Blaufarbenherr von Sachsen und in Schneeberg geboren. Es heißt, ursprünglich kommen seine Vorfahren aus Island oder Schweden, waren aber bereits seit einigen Jahrhunderten in Schneeberg ortsansässig. Er war Gründer des Ortes Carlsfeld im Erzgebirge und verstarb in seinem Geburtsort Schneeberg.
Das Herrenhaus selbst, so, wie wir es heute kennen, wurde zwischen 1633 und 1683 als Renaissancebau und Domizil für Veit Hans Schnorr von Carolsfeld erbaut. Damit konnte der gute Herr repräsentieren und angeben, denn es war eines der schönsten und stattlichsten Häuser der Umgebung, wenn nicht sogar Sachsens.
Der Dachstuhl mit seiner Hängekonstruktion und die Holzdecke als Raumabschluss war ganz der damaligen Stilepoche angepasst. Die Fassade war mit Kreuzstockfenstern versehen. Schon damals müssen die Leute staunend vor dem herrlichen Haus gestanden haben.
Das Kehlbalkendach stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Man nimmt an, dass das Herrenhaus einen großen Festsaal besaß, wo rauschende Feste abgehalten wurden. Von dort aus musste man Sicht auf die aufwendige Dachkonstruktion gehabt haben.
Das Herrenhaus hat mehrere Zeilen geschweifter und verzierter Andreaskreuze. Im Jahre 1797 entschied man, dass das herrschaftliche Haus einen barocken Dachreiter mit Glöckchen erhält.
Das Hammerwerk samt Herrenhaus wurde 1812 schließlich stillgelegt. Nach Angaben aus dem 19. Jahrhundert muss es wie ein Schloss, so prachtvoll und wunderschön, ausgesehen haben. Idyllisch von viel Grün und mehreren Teichen umgeben, muss es dort traumhaft gewesen sein.
Dann tauchte der Entwickler der Rezeptur für Argentan, Dr. Ernst August Geitner, auf, und errichtete 1829 in einem Teil des alten Eisenwerks die Argentanfabrik. Die erste dieser Art in Europa! Sein Schwiegersohn Adolf Lange übernahm die Fabrik im Jahre 1858. Die Rohstoffe dazu wurden aus den Bergwerken der Umgebung gewonnen. Argentan legte schließlich die Grundlage für die Besteck- und Tafelgeschirrherstellung in Aue.
Einige Jahre später, 1886, sollte das Haus sich optisch erneut verändern. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken umfunktioniert. Die Verbretterung des Obergeschosses und der barocke Dachreiter mussten einem Uhrenturm weichen.
Viele Generationen nutzten dieses wundervolle Haus, gingen ein und aus. Es erlebte Geburten und Todesfälle, hörte Lachen und Weinen, es wurde gefeiert und getanzt, überstand Kriege...bis 1968 wurde es zu Wohnzwecken genutzt.
Der Knappensaal wurde später als Kirchenraum und nach 1968 als Traditionszimmer für Ausstellungen und Präsentation umgebaut und auch genutzt. In dem dahinter liegenden Raum befand sich sogar eine Kantine, wo man Speis und Trank erhielt.
Später wurden die Räume von Arbeitsgemeinschaften und Betriebsgruppen als Unterkunft oder Pausenraum genutzt. Auf Details will ich an dieser Stelle nicht eingehen, es würde sonst den Rahmen sprengen.
Im Jahr 1992 zog Stille in das Herrenhaus ein. Von nun an stand es leer und wurde nicht mehr genutzt. Neun Jahre später wurde der Abbruch beantragt. Doch Aue ohne das Herrenhaus Auerhammer? Undenkbar! Daraufhin gründete sich der Förderverein Herrenhaus Auerhammer e.V., der seither mit viel Geduld und Enthusiasmus daran arbeitet, dass historische Gebäude zu erhalten und es von Grund auf zu sanieren. Von Firmen und Privatpersonen wird der Verein dazu finanziell unterstützt. Ohne Unterstützung wäre so ein Mamutprojekt überhaupt nicht möglich. Viel Arbeit und Gelder flossen seither in dieses Haus. Außen sieht es schon sehr schick aus, und ich bin begeistert wie es hergerichtet wurde. Innen allerdings läuft die Renovierung auf Hochtouren und kann deshalb auch nicht für Besucher geöffnet werden. Nur zum Tag des Denkmals öffnet es seine Tür und kann auch von innen besichtigt werden. Zur Zeit ist es dauerhaft für Interresierte geschlossen. Von außen kann man es aber besichtigen. Innen ist der Fortschritt schon gut sichtbar. Es gibt bereits eine Küche und einen toll hergerichteten Konferenzsaal, der wirklich was her macht.
Sehr interessant finde ich, dass bei Arbeiten im Haus, man auf die Reste eines im Gebäude integrierten Laubengangs im Obergeschoss stieß. Und wer weiß, welche Geheimnisse das Herrenhaus noch preis gibt...
Das gesamte Bauwerk wurde von Fachmännern der Architektur als bemerkenswertes und seltenes Beispiel alter sächsischer Fachwerkkunst betitelt. Es ist Zeugnis von der hohen handwerklichen Kunst und ihren Geschicken des späten Mittelalters.
Das Herrenhaus, am Ufer der Zwickauer Mulde gelegen, ist ein mehr als 500 Jahre bestehendes Denkmal sächsischer Industriegeschichte und Architektur und sollte für die Nachwelt unbedingt erhalten bleiben. Es wäre ein großer Verlust gewesen, wenn das Haus dem Abriss zum Opfer gefallen wäre. Mehr als 500 Jahre steht es nun dort und erlebt nicht nur den Wandel selbst, sondern auch den ständigen Wandel der Zeit.
Der Profanbau wird als eines der schönsten Fachwerkhäuser Sachsens bezeichnet. Seit über 20 Jahren wird es nun mühselig restauriert, und damit erlebt das Herrenhaus Auerhammer wieder einen erneuten Wandel. Nicht sein erster, wenn man auf die Geschichte des Hauses zurück blickt. Aber ein Wandel, der Schönes und Neues für das Herrenhaus bereit hält.
Die Pläne für das Haus sind unter anderem ein Museum. Genaueres steht aber noch nicht fest. Auf jeden Fall hat es schon von außen den Glanz alter Tage zurück gewonnen. Ich hoffe für das geschichtsträchtige schöne Haus, dass es weiterhin viele Förderer findet und eines Tages viele Bewunderer, wie einst, als es in seiner Pracht staunende Blicke auf sich zog.
Und eine Bitte an Golocal und alle Punktejäger: die Location gilt als dauerhaft geschlossen - muss sie ja auch, wenn restauriert und renoviert wird. Dennoch öffnet das Herrenhaus oftmals seine Tür, zum Beispiel zum Tag des Denkmals.
Also bitte Location belassen und nicht löschen! Das Haus steht seit mehr als 500 Jahren und wird sicher noch viele Jahre stehen und bewundert werden können!
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